DJ WhatsApp-Konkurrent Kakao stärkt Geschäft mit Fusion
Von Min-Jeong Lee
SEOUL--Der Whatsapp-Konkurrent Kakao baut sein Geschäft mit einem milliardenschweren Zusammenschluss aus. Der führende südkoreanische Smartphone-Nachrichtendienst fusioniert mit einem der größten Internetportale des Landes, Daum Communications. Damit wollen die beiden Unternehmen ihre Präsenz sowohl im Internet als auch bei mobilen Diensten ausbauen.
Es ist der jüngste Deal im Bereich Online-Messaging, der durch die zunehmende Nutzung von Smartphones einen Boom erlebt. Erst im Februar hatte Facebook angekündigt, Whatsapp für 19 Milliarden US-Dollar zu übernehmen. Der größte japanische Online-Händler Rakuten will unterdessen die Message- und Telefon-App Viber mit Sitz in Zypern für 900 Millionen Dollar aufkaufen.
Weltweit haben Messaging-Apps ein explosives Wachstum hingelegt, da die Nutzer lieber diese Online-Angebote nutzen als SMS zu schreiben. Auch wenn die Apps generell kostenlos sind, kann das Geschäft für die Firmen sehr lukrativ werden, da sie oftmals für zusätzliche Funktionen Geld verlangen.
Im April hatte Kakao, das auch in Deutschland verfügbar ist, weltweit 140 Millionen registrierte Nutzer. Es ist damit kleiner als Whatsapp, das auf eine halbe Milliarde monatlich aktive Nutzer kommt.
Die Fusion, die Kakao mit etwa 3 Milliarden Dollar bewertet, ist eine Überraschung. Denn Kakao hatte sich eigentlich darauf vorbereitet, bis 2015 an die Börse zu gehen. Der Gang aufs Parkett sollte das Unternehmen mit mehr als 2 Milliarden Dollar bewerten, hatten Banker gesagt. Kakao hatte 2013 einen Nettogewinn von 61,4 Milliarden Won erzielt, umgerechnet 44 Millionen Euro. Das war mehr als das Zehnfache des Vorjahresergebnisses.
Während Daum - eines der zwei dominierenden Internetportale Südkoreas - von der starken Präsenz des künftigen Partners auf mobilen Endgeräten profitieren dürfte, ist Analysten schleierhaft, was genau Kakao davon hat. "Wir sind nicht sicher, was Kakao bei dieser Fusion zu gewinnen hat", sagten die Analysten von UBS. "Angesichts des nachlassenden Wachstums im Geschäft mit mobilen Spielen in Korea war Kakao auf der Suche nach Wachstumstreibern in Übersee, was wegen des intensiven Wettbewerbs aber bislang nicht leicht war."
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May 26, 2014 03:10 ET (07:10 GMT)
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Quelle:Dow Jones 26.05.2014 09:10 |