Hallo,
Generell sei bemerkt, dass es sich bei den Erhebungen um Schätzungen handelt, die je weiter zukunftsorientiert, desto unwahrscheinlicher werden. Beoachtet man über einen längerem Zeitraum, so kann man feststellen, dass sich die erhobenen Schätzungen mit Blick in die nähere Zukunft durchaus nahe den zu erwarteten Zahlen bewegt haben, also einen gewissen Orientierungswert haben. Schätzungen in die weitere Zukunft hingegen (zumindest für mich) keine wirkliche Erkenntnisse bringen. Je nähere die futuristischen Schätzungen dann zur Gegenwart schwenken, desto kräftiger weichen sie von der ehemals getätigten Aussage ab.
Der Potashmarkt ist zudem in einem sehr bedeutetem Teil von weltpolitischen Ereignissen (Krieg Ukraine, Sanktionen Belaruskaly) geprägt, so daß sich nach meiner Ansicht keine Zukunftsbewertung eignet, so lange ,man nicht weis unter welchen Zukunftsaussichten sie getätigt wurde. So enterliegen z.B. Schätzungen eines mir bekannten Analysten (in Varaerhebung enthalten) der Annahme, dass ab 2024/2025 der Kalimarkt wieder auf Vorkriegs-Sanktionsniveau liegt. Das ist zumindest eine Annahme, die ich derzeit keinewegs als möglich erachte. Somit werden Einschätzungen je futuristischer, desto nebulöser sein und taugen nicht für eine seriöse Marktanalyse.
Deine Berechnung der Wirtschaftlichkeit anhand von Preisen kann ich so ebenfalls nicht teilen.
meine Preisermittlung nach den neuesten 12.2.2023 übermittelten Potashpreisen durch den "amtlichen" Preiserhebungsinformanten (FMB) ergeben nachfolgende Preise:
Bras: 520 USD SOA 515 - 560 USD NOA 375 - 387 USD Europa 650- 780 Euro SOP 800 - 900 Euro
""""""In der Zusammenfassung kann man sagen, dass die Gesellschaft einen MOP Preis Brasilien von > 500 US$/mt benötigt um sicher überleben zu können und es kein Geschäftsfeld mehr gibt was ausgleichend wirken könnte. """"""
Rentierlichkeiten nur anhand von Preisen fest zu setzen, ohne die Kostenseite zu berücksichtigen, ist betriebswirtschaftlich gesehen eine absolut falsche Vorgehensweise. Berücksichtig man z.B., dass die Preise in dem Hauptabsatzmarkt aur Eurobasis bis dato den deutlichen Abschlag auf USD Basis nur in geringem Umfang mitgemacht haben, ergibt sich doch ein anderes Bild begl. zukünftiger Gewinnerwartung. Aber auch hier gilt natürlich, dass sich das ändern kann. Nur aus momentaner Sicht ergibt sich eine Marktbegünstigung durch die politischen Gegebenheiten (Sanktionen).
Wie es im nächsten, oder gar in den kommenden Jahren am Potashmarkt aussehen wird, da maße ich mir nicht an anhand von momentanen Faktoren vorherzusehen. Für mich gilt zu versuchen von Quartal zu Quartal anhand der abgelieferten Faktenlage das kommende Quartal annähernd zu erfassen.
Glück auf!
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