Barclays und die Leerverkäufer:
Am Montag hat Barclays mitgeteilt, dass sie die Analyse zu Bayer aufnehmen. Es ging gleich mit nicht nachvollziehbarem Bashing los und ein unsinniges Kursziel von 105 Euro. Heute, also einen Tag später, legt Barclays wie erwartet nach. Also nach einem Tag(!) teilt man mit, das man das Kursziel beibehält, obwohl es KEINE News gibt. Hier die unsinnige Begründung im Zitat: "Die britische Investmentbank Barclays hat die Einstufung für Bayer in einem Ausblick auf die nächsten Jahre auf "Underweight" mit einem Kursziel von 105 Euro belassen. Die Vermögenswerte des Pharma- und Agrochemiekonzerns dürften ab dem Jahr 2023 vor einer Klippe stehen, schrieb Analyst Emmanuel Papadakis in einer Studie vom Dienstag. Die verbleibende Produktpalette im Pharmageschäft unterliege strukturellen Schwierigkeiten, es gebe eine Lücke im Portfolio. Zudem werde mit der Übernahme von Monsanto das Konglomerat zu groß./bek/jha/ Datum der Analyse: 07.11.2017"
Bayer gibt einem Analysten keinen Einblick in die Forschung- und Entwicklungsprojekte bis 2023. Folglich kann der Analyst überhaupt nicht behaupte, dass Bayer vor eine "Klippe" stehen würde. Selbstverständlich kann der Analyst mangels Kenntnis auch nicht eine "Lücke" im Portfolio ab 2023 behaupten!
Wieso durch die Übernahme von Monsanto das "Konglomerat" zu groß wird, kann der Analyst wohl gar nicht erklären? Ihm scheint auch nicht bekannt zu sein, dass Bayer bereits vereinbart hat, das Monsanto weiter den Sitz in den USA behält und von dort aus weiter die Forschung- und Entwicklung einschließlich den Vertrieb unverändert fortführt. Diese Organisation wiederspricht der Behauptung, dass das "Konglomerat" zu groß sei. Dem Analysten scheinen wohl auch nicht die enormen Synergieeffekte bekannt zu sein, die sich insbesondere daraus ergeben, dass in Zukunft nicht mehr Bayer und Monsanto ähnliche Produkte entwickeln, sondern nur noch eine weltweit abgestimmte Forschung und Entwicklung erfolgt. Ebenso scheint dem Analysten nicht bekannt zu sein, dass Monsanto als großer Wettbewerber wegfällt und Bayer auch deshalb künftig höhere Margen erzielen kann. Wie der Analyst nun auf das Kursziel von 105 Euro kommt, bleibt sein Geheimnis. Die Bayer-Aktie war noch nie so billig bewertet wie aktuell.
Ob diese ominösen Studien von Barclays gestern und heute nur im Auftrag der Leerverkäufer erfolgt sind, um den Kurs zu drücken, damit die Leerverkäufer ihre Eindeckungskäufe vornehmen können? |