heute wohl in den Redaktionsstuben des SPIEGEL. Was sich heute an der Börse nach dem reißerischen Artikel abspielen würde, habe ich 1:1 kommen sehen. Und selbstverständlich auch die Redakteure.
Sie werden sich am Freitag die Depots mit JENOPTIK-Puts und mit DEWB- Aktien vollgestopft haben, und einige davon haben heute schon ein klei- nes Vermögen erbeutet. Kapitalismus live.
Dabei haben die Journalisten keinerlei Leistung erbracht: alles, was zu lesen stand, wurde bereits zu einem früheren Zeitpunkt publiziert. Ich kann keine einzige Stelle entdecken, hinter der eine eigene Recherche- leistung stecken würde.
Wieder einmal mästen sich dergestalt die Falschen; der kleine Anleger beißt wie immer als Knetmasse in den Händen der Großen ins Gras. Ist er seinem Schicksal wehrlos ausgeliefert? -Nein!
Wie ich hier schon mehrere Male geschrieben habe, dürfte der innere Wert der JENOPTIK nach dem Spin-Off der CLEAN SYSTEMS bei etwa 15,- EURO liegen (Diese Einschätzung teile ich mit einer Reihe von Experten). Der Aktienkurs hätte sich auch längst auf die Reise in diese Region gemacht, wäre da nicht schon seit Wochen das Menetekel des am OLG Jena verlore- nen Prozesses gewesen. Nun aber wird sich der Kurs erst mal richtig auskotzen. Und danach wird es interessant. JENOPTIK wird auf keinen Fall ein wehrloses Opfer beutegieriger DEWB-Ak- tionäre werden; es bestehen zahlreiche Optionen, sich zu wehren. Eine da- von ist zweigleisig: erstens Abfischen von DEWB-Papieren, was die Rohre hergeben (Siehe Kursentwicklung bei DEWB!!). Diese Aktion dürfte nicht besonders kostspielig für JENOPTIK werden, dam man ja unterbewertete Pa- piere kauft, die man später wieder zu einem höheren (gepushten) Preis losschlagen kann. Zweitens: ein stiller Vergleich mit dem Kläger. Soll heißen: es wird mit eini- ger Wahrscheinlichkeit nix mit einem Prozess beim BGH. Es gibt kein Urteil, und es wird sich keiner auf ein Urteil stützen können. Jeder, der Beute ma- chen will, muß von vorne anfangen. Ganz unten. Und natürlich nur mit ent- sprechend befähigten Anwälten. Und sie werden schon beim ersten Kontakt erkennen, daß die Kosten hoch sind. Für die meisten zu hoch; für sie wird nicht nur ihr bisher mit den DEWB-Papieren erzielter Gewinn auf dem Spiel stehen, sondern sehr viel mehr.
Deshalb wird es eben KEINE Pleite von JENOPTIK geben, nicht einmal einen empfindlichen Schlag. Sicher, es wird etwas kosten. Aber so wenig, daß es bald schon vergessen sein wird.
Und dann wird die Reise in die neue Region doch noch beginnen. Deshalb halte ih diese Story für eine der besten und aussichtsreichsten derzeit hierzulande. |