Dividende
Jena - Der Vorstandschef des ostdeutschen Technologiekonzerns Jenoptik, Alexander von Witzleben, hat für 2004 einen erneuten Dividendenausfall trotz der erwarteten Rückkehr in die Gewinnzone angedeutet. "Unsere Politik war in der Vergangenheit die Stärkung der Eigenkapitalquote, das bleibt erst einmal Priorität", betonte von Witzleben. "Die Stärkung des Unternehmens steht im Zentrum des Interesses", sagte er auf die Frage nach Dividendenzahlung.
Der Technologiekonzern ist seit dem dritten Quartal wieder in der Gewinnzone. Nach Unternehmensangaben lag das Ergebnis vor Steuern und Zinsen (Ebit) in dem Vierteljahr bei 11,8 Mio. Euro. Damit ergebe sich auch für Januar bis September ein positives Ergebnis von 3,3 Mio. Euro. Zum Halbjahr lag Jenoptik noch mit 8,4 Mio. Euro im Minus. Wenn alle Projekte rechtzeitig beendet und abgerechnet werden könnten, sei für das Gesamtjahr noch der erwartete Gewinn von 45 bis 60 Mio. Euro möglich.
Die Umsätze im dritten Quartal seien um ein Viertel auf 1,17 Mrd. Euro gestiegen. Dabei hätten sowohl der Bereich Clean Systems, der etwa Reinräume für die Halbleiterindustrie baut, als auch Photonics um mehr als 20 Prozent zugelegt. Deutlich gestiegen sei auch der Auftragseingang. Für die ersten neun Monate verzeichnete Jenoptik nach eigenen Angaben mit knapp zwei Mrd. Euro ein 34,5 Prozent höheres Volumen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Jenoptik hatte im vergangenen Jahr mit einem Minus von 25,8 Mio. Euro erstmals seit dem Börsengang 1998 Verlust ausgewiesen.
Deutlich gestiegen sei aber auch wieder die Nettoverschuldung, die Ende September bei knapp 203 Mio. Euro lag. Bei Bekanntgabe der Halbjahreszahlen war noch ein Rückgang auf knapp unter 100 Mio. gemeldet worden. Jenoptik verweist hier auf eine Minderheitsbeteiligung der Reinraumtochter M+W Zander mit weiteren Zulieferern an der Dresdner Chipfabrik "Fab 36" von AMD in Dresden. Der Gewinn sei durch neun Mio. Euro Sozialplanaufwendungen für den Abbau von 250 Stellen im Bereich Technische Gebäudesysteme belastet worden. dpa/rtr
Artikel erschienen am Do, 11. November 2004 |