Ökonomen streiten über Verteilungsfrage

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neuester Beitrag: 15.12.24 13:42
eröffnet am: 04.11.12 14:16 von: permanent Anzahl Beiträge: 195212
neuester Beitrag: 15.12.24 13:42 von: Zanoni1 Leser gesamt: 36518293
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15.12.24 10:07

13125 Postings, 4310 Tage Canis AureusDas Verbrenner-Aus muss weg oder unsere

Industrie ist in 10 Jahren komplett kaputt! An der Autoindustrie und ihren Zulieferern hängen sehr viele weitere Unternehmen und Arbeitsplätze.

Verbrenner werden auch in 100 jahren noch gebaut und nachgefragt!

Ich wundere mich, dass hier offenbar keiner Anhänger fährt, denn dafür sind die Elektros vollkommen ungeeignet! Da kann man fast nix dranhängen...  

15.12.24 10:09
1

71743 Postings, 6035 Tage Fillorkill'Erst die Inflation, jetzt die Armut'

Sorry, aber das ist reine Propaganda. Das sind die offiziellen Zahlen von Ende September: 'Argentina’s poverty rate soars above 50% under Javier Milei. Latest data blamed on government austerity measures as radical libertarian’s popularity wanes*. Aktuellere Zahlen gibt es nicht. Wenn in einer schweren Wirtschaftskrise massenhaft öffentliche Angestellte entlassen werden, das öffentliche Spending  massiv gekürzt wird und Suppenküchen keine Mittel mehr erhalten dann wächst notwendig die Armut. Man kann das als Gesundschrumpfen verkaufen und von einem Licht im Tunnel sprechen das blühende Landschaften ankündige, aber das ist keine Frage von Wochen.

*https://www.ft.com/content/ccaeb4f5-6818-4aec-8112-cbf3639ad557
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Nie Wieder ist Jetzt

15.12.24 10:45
1

30065 Postings, 8624 Tage Tony Fordkönnen können können ...

Sehr viel "könnte" aber wenig Substanz. Denn Vermögenssteuer ist nicht gleich Vermögenssteuer, da kommt es vor allem auf die Höhe und Umsetzung an. Eine Differenzierung findet hier gar nicht statt, auch wird der Einfluss verschieden hoher Vermögenssteuern nicht beleuchtet.
Auch die Kehrseite der Medaille wird nicht betrachtet, spielt in der Gesamtbeurteilung aber sehr wohl eine Rolle.

Denn die Kehrseite wäre eine stärkere Verschuldung oder Besteuerung der Mittelschicht oder Kürzung der Sozialausgaben, vor allem der Renten. Denn von irgendwoher müssen nunmal die öffentlichen Ausgaben finanziert werden, dessen Löwenanteil übrigens die Rentenbezüge darstellen, welche ein Vielfaches der Leistungen für Arbeitslose entspricht.

Jede dieser alternativ notwendigen Maßnahmen hat ebenfalls seine negativen Wirkungen und Gegenargumente.

Eine Vermögenssteuer kann man deshalb nur dann richtig beurteilen, wenn man die Auswirkungen gegen die Auswirkungen anderer Maßnahmen gegenüberstellt.

Und da bin ich der Meinung, sind die Auswirkungen einer (kleinen) Vermögenssteuer deutlich weniger schwerwiegend als Kürzungen bei den Renten oder stärkere Besteuerung der Mittelschicht, z.B. des Handwerkers.
Ob die Rendite des Großkapitals statt 8% nur 7% abwirft halte ich für viel weniger schwerwiegend als wenn der ohnehin schon stark belastete Handwerker noch stärker belastet werden muss, um damit die stark steigenden Rentenbezüge weiter finanzieren zu können.
Ich halte es für viel weniger schwerwiegend als wenn man alten Menschen die Rentenbezüge kürzt, während die Lebenshaltungskosten, vor allem Wohnraumkosten immer weiter steigen, u.a. weil der Großkapitalist durch sein immer größeres Kapital den Wohnraum in Innenstädten immer mehr verknappt. Wo früher zwei oder drei Wohnungen mit 60-70m² waren, ist Heute ein 120-140m² großes Loft.
Da braucht man sich nicht wundern, wenn nur zu wenig neuer Wohnraum entsteht, wenn Wohnräume zu großen Wohneinheiten konsolidiert werden. Ich habe das in Dresden jedenfalls reihenweise in Erfahrung bringen können.

Ein guter Beitrag zum Thema
https://www.youtube.com/watch?v=OJhr6KSEa3I  

15.12.24 10:49

30065 Postings, 8624 Tage Tony FordJa ja ...

auch Pferdekutschen und Dampfloks werden Heute in irgendwelchen speziellen Betrieben wahrscheinlich noch (nach)gebaut.

Etwas, was energetisch sowie ökonomisch deutlich teurer ist, wird sich langfristig nicht durchsetzen.

So war es schon immer und wird es auch weiterhin sein.  

15.12.24 11:02
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7562 Postings, 2679 Tage CoshaHabeck

als Wirtschaftsminister Dunkelflaute und Totalausfall zusammen, will also Milliardäre besteuern.
Eigentlich sollte man diesen Schwachsinn gar nicht ernst nehmen, nur als politisches Signal nach Linksaußen ergibt es Sinn, reiner Populismus ohne Sinn und Verstand. Kommt es zu Steuererhöhungen, trifft es bei Grün-Links am Stärksten jene, die mit ihrer Leistung und der bisherigen Steuerlast den Laden ohnehin schon am laufen halten.

11500 neue Beamtenstellen hat die Ampel geschaffen, auf die gesamte Lebens- und Schaffenszeit gerechnet, kostet ein solcher Beamter Minimum 5 Mio. Euro.
Solches Handeln ist weder verantwortungsvoll, noch nachhaltig, es stellt das Gegenteil der im Koalitionsvertrag verabredeten Entbürokratisierung dar. Selbst ohne Kettensäge also, kann und muss dieser überbordende Staat zurückgeschnitten werden, um Leistungsfähiger zu werden und Gelder frei zu machen für Investitionen.  

15.12.24 11:28

30065 Postings, 8624 Tage Tony Forddie Arbeitsplätze ...

wird man erst recht verlieren, wenn man bei der Transformation bummelt. Denn der Absatzmarkt für Verbrennern weltweit schrumpft, während der Absatz bei eAutos steigt.

Eine sinkende Nachfrage bei Verbrennern wird die Überkapazitäten weiter erhöhen, die Margen weiter drücken und zwangsläufig zu einer Schrumpfung führen. Von 64mio. Fahrzeugen in 2022 auf 26 - 50.mio. in 2030. Im Mittel sprechen wir von einem Rückgang um 40% zu 2022.

Beleg siehe:
https://www.autohaus.de/nachrichten/...te-schrumpfkur-ab-2025-3437198

D.h. ein weiter so mit Verbrennern wird auf jeden Fall zu einer Halbierung führen.
Wenn man aber die Elektromobilität forciert, bestehen zumindest realistische Chancen, die Absatzzahlen weiter hoch halten zu können.  

15.12.24 11:31

30065 Postings, 8624 Tage Tony Fordbesser Milliardäre ...

stärker besteuern als den Handwerker-/Arbeiterlohn.

Btw. ich empfehle bei linksgrüner Paranoia einen Arzt aufzusuchen. Denn sonst wird sich die Beklopptheit auf Dauer manifestieren.  

15.12.24 13:19

14443 Postings, 4729 Tage Zanoni1#202

Den Artikel dort kann ich leider nicht lesen, auch das Datum kann ich nicht einsehen.

In der Welt stand dann ja aber auch:

"Nach Mileis Amtsantritt, so berichteten zahlreiche Medien korrekt, seien die Zahlen noch gestiegen. Millionen Argentinier waren durch radikale Reformen, Massenentlassungen im aufgeblähten öffentlichen Dienst, Sparmaßnahmen und Subventionsabbau in die Armut abgerutscht. Im Oktober, der schon zum vierten Quartal zählt, sank die Armut den Prognosen zufolge nun auf 44,6 Prozent und liegt damit erstmals unter dem Wert zur Zeit des Amtsantritts Mileis."

Erstaunlich finde ich dieses Ergebnis allerdings auch. Auch seine weiteren Reformpläne sehe ich nicht ohne eine gewisse Ambivalenz.

Vielleicht ist es das interessanteste und visionärste Politikexperiment, das wir derzeit auf unseren Globus erleben, ... ich verfolge es jedenfalls mit großem Interesse.  

15.12.24 13:31

1869 Postings, 395 Tage laceyArmut in Argentinien steigt auf über 50 %

This article is more than 2 months old
Poverty in Argentina soars to over 50% as Milei’s austerity measures hit hard
https://www.theguardian.com/world/2024/sep/27/...rate-argentina-milei

"Kirsten Sehnbruch, Lateinamerika-Expertin an der London School of Economics and Political Science, sagte, sie habe noch nie einen so starken Anstieg der Armutsraten gesehen"  

15.12.24 13:35

30065 Postings, 8624 Tage Tony Fordzu früh ...

um diesbezüglich eine Aussage treffen zu können.
Im Jahresvergleich liegt die Inflationsrate immer noch bei 166%

https://de.tradingeconomics.com/argentina/inflation-cpi

Im Monatsvergleich bei 2,4%
https://de.tradingeconomics.com/argentina/inflation-rate-mom

das BIP schrumpft nach wie vor, wenn auch langsamer
https://de.tradingeconomics.com/argentina/gdp-growth-annual

Auch wenn ich denke, dass es einen harten Schnitt wahrscheinlich mal gebraucht hat, so bleibe ich skeptisch, ob diese Reformen auch zu nachhaltigem Wachstum führen werden.  

15.12.24 13:38

14443 Postings, 4729 Tage Zanoni1#203 ...Du machst mir mal wieder Spaß Tony

"Ob die Rendite des Großkapitals statt 8% nur 7% abwirft halte ich für viel weniger schwerwiegend als wenn der ohnehin schon stark belastete Handwerker..."

Durch das jahrelange Niedrigzinsumfeld, wurden nun viele Immobilieninvestments getätigt, bei denen nach Finanzierungs-, Verwaltungs-, Instandhaltungs- und Sanierungskosten kaum 1% Rendite übrig ist.

Eine Vermögenssteuer von 1% ist ohnehin alles andere als eine Kleinigkeit, sie wirkt wie ein Hebel im negativen Sinne, in solchen Fällen führte sie sogar dazu, dass sich die Immobilie gar nicht mehr tragen würde.

"Eine Vermögenssteuer kann man deshalb nur dann richtig beurteilen, wenn man die Auswirkungen gegen die Auswirkungen anderer Maßnahmen gegenüberstellt."

Hat man doch gemacht:

"Die Vermögensteuer ist nicht nur eine der erhebungstechnisch teuersten Steuerarten, auch die wirtschaftlichen Konsequenzen können gravierend sein. Eine aktuelle Simulationsstudie zur Bemessungsgrundlage einer potenziellen Vermögensabgabe oder Vermögensteuer zeigt, dass je nach Ausgestaltung der Freibeträge der Anteil des Betriebsvermögens an der Bemessungsgrundlage – also am steuerpflichtigen Nettovermögen – zwischen 36 Prozent und 54 Prozent läge (Bach, 2020).

Bei Betriebsvermögen wirkt die Vermögensteuer wie ein Aufschlag auf die Ertragsteuern, denn sie ist so konzipiert, das zukünftige Ertragspotenzial des Vermögens als Sollertragsteuer zu besteuern. Wie bei den Ertragsteuern muss auch die Vermögensteuer aus den Gewinnen bezahlt werden – sonst greift sie die Substanz des Unternehmens an, was bei geringen Gewinnen oder in Verlustjahren der Fall wäre. Die Auswirkungen auf die Steuerlast sind in jedem Fall erheblich: Eine 1-prozentige Vermögensteuer wirkt bei einem beispielhaften mittelständischen Unternehmen im Fall der Gewinnthesaurierung wie eine Erhöhung der Ertragsteuer um 10 Prozentpunkte, bei Ausschüttung um 8 Prozentpunkte (Tabelle). Eine Vermögensteuer mindert die Attraktivität einer Thesaurierung zur Finanzierung späterer Investitionen. Dieses Ergebnis gilt sowohl für Anteilseigner an Kapitalgesellschaften als auch für Einzel- und Personenunternehmen.

Diese hohe Zusatzbelastung für die Unternehmen führt dazu, dass der Wirtschaftsstandort Deutschland im internationalen Vergleich unattraktiv wird. Produktion könnte verlagert werden und Investitionen könnten im Ausland statt in Deutschland getätigt werden. Hinzu kommt, dass sehr wohlhabende Personen ihren Wohnsitz ins Ausland verlagern könnten, um der Steuer zu entgehen. Diese Ausweichreaktionen führen nicht nur zu weniger Wertschöpfung und Arbeitsplätzen, sondern auch zu einer Verkleinerung der Bemessungsgrundlage der Vermögensteuer selbst sowie der anderen Ertragsteuern. Nimmt man eine Elastizität der Bemessungsgrundlagen von -0,25 an – eine angesichts der Literatur eher moderate Elastizität (Dwenger/Steiner, 2012, schätzen zum Beispiel eine Elastizität von -0,5) –, so ergibt sich ein Steueraufkommensverlust von bis zu 40 Prozent (Bach/Beznoska/Thiemann, 2016).

Die Vermögensteuer schneidet somit sowohl hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen als auch mit Blick auf die Kosten der Erhebung und die potenziellen (Netto-)Aufkommenseffekte im Vergleich zu anderen Steuerarten schlechter ab.

Ein Argument der Befürworter der Vermögensteuer lautet, dass sie helfen würde, die in Deutschland im Vergleich zur Einkommensungleichheit relativ hohe Vermögensungleichheit zu reduzieren. Laut dem sechsten Armuts- und Reichtumsbericht (BMAS, 2021) weist die Vermögensverteilung auf Haushalts­ebene einen Gini-Koeffizienten von 0,71 auf, während für die Haushaltsbruttoeinkommen ein Wert von 0,48 und für die Haushaltsnettoeinkommen 0,29 errechnet wird (Grabka, 2021). Simulationsstudien zeigen jedoch, dass eine proportionale Vermögensteuer in Höhe von 1 Prozent bei einem Freibetrag von 1 Million Euro und ohne gesonderte Freibeträge für Betriebsvermögen mit einem vergleichsweise hohen simulierten Aufkommen in Höhe von 19 Milliarden Euro den Gini-Koeffizienten der Vermögensungleichheit nur um im Prinzip nicht messbare 0,06 Prozent reduzieren könnte (Bach et al., 2016). Selbst nach zehn Jahren Vermögensteuer betrüge die Veränderung somit nicht mal 1 Prozent.

https://www.iwkoeln.de/studien/...-wirtschaftsfeindlicher-510617.html

 

15.12.24 13:42

14443 Postings, 4729 Tage Zanoni1#210 Ja, die infaltions hat sich zwar

bemerkenswert schnell und dynamisch verringert, ist aber immer noch viel zu hoch. Die Sanierung Argentiniens ist noch lange nicht abgeschlossen. Wir reden hier erstmal nur über Zwischenerfolge.

..allerdings über recht beeindruckende  

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