https://ir.snt.at/HAIB_Update_11012022.pdf Der Angriff Viceroys sollte nicht zur Besorgnis Anlass geben, sondern als Gelegenheit gesehen werden, S&T zu Fire Sale-Preisen zu erwerben, denn die Hauptvorwürfe sind unserer Meinung nach nicht stichhaltig: -- Es gibt keine außerbilanziellen Einheiten. Die von Viceroy erwähnten "versteckten Tochtergesellschaften" wurden vor etwa 10 Jahren verkauft, und S&T hielt bis vor kurzem nicht mehr als eine (inzwischen veräußerte) 5%ige Minderheitsbeteiligung, ohne je die Kontrolle auszuüben. -- Die von Viceroy erhobenen Bestechungs-/Betrugsermittlungen in Osteuropa betreffen entweder nur ehemalige Mitarbeiter (z.B. in Polen) oder Unternehmen, die nicht zu S&T gehören (z.B. in der Tschechische Republik, Ukraine). Der einzige zutreffende Fall ist Rumänien (45 Mio. EUR Umsatz p.a.), wo eine kartellrechtliche Untersuchung gegen ein von PORR geführtes Konsortium läuft. -- Über vermeintliche Transaktionen mit nahestehenden Personen hat Viceroy getäuscht, z. B. ist Herr Wieczorek zwei Jahre vor einer unwesentlichen M&A-Transaktion in Höhe von 1,6 Mio. aus dem Vorstand ausgeschieden. Die unabhängige forensische Prüfung durch Deloitte dürfte bis Ende Februar /Anfang März abgeschlossen sein, sie wird jeglichen Verdacht eines Fehlverhaltens der S&T ausräumen und dazu beitragen, das Vertrauen in den Namen S&T wiederherzustellen. Der Schwerpunkt dürfte sich dann wieder auf die Fundamentaldaten legen, die gut aussehen: -- Eine Verbesserung des Chipangebots, die sich bereits in Q4'21 abzeichnete, sollte es S&T ermöglichen, ca. 80 Mio. EUR an Umsätzen zu realisieren, die im GJ'21 verschoben werden mussten. Dies sollte ein überdurchschnittliches organisches Wachstum im GJ'22E ermöglichen. -- Große Projektgewinne dürften zu einer außergewöhnlichen Stärke im Transportmarkt führen (Schätzung Hauck Aufhäuser Lampe: 150 Mio. EUR Umsatz). Voraussichtliche Ausschreibungsgewinne in Deutschland (100 Mio. EUR) und Frankreich (40 Mio. EUR) werden bereits kurzfristig für positive Nachrichten sorgen. -- Die Veräußerung der IT-Services ist wahrscheinlich für Mitte 2022 geplant: S&T strebt einen Erlös von 550-700 Mio. EUR an, was das 9-11fache des EBITDA dieses Segments bedeuten würde. Eine Rückseiten-("Back-of-the-Cover-")Betrachtung legt nahe, dass S&T nach der Veräußerung unter der Annahme eines Veräußerungserlöses von 550 Mio. EUR zum 4-5fachen EBITDA für FY'22e [gemeint ist wohl: auf gegenwärtigem kursniveau] bewertet würde, was die günstige kaufgelegenheit unterstreicht [nach meiner kenntnis /berechnung wird S&T an der börse aktuell zum 6,8fachen des EBITDA 2021e bewertet] Vor diesem Hintergrund würde es uns nicht überraschen, wenn die derzeitigen und ehemaligen Hauptaktionäre wie Ennoconn (27 %), PPF (4 %) und Grosso Holding ihre Anteile aufstocken. |