Hallo Allerseits Ich versuche die genannten Zahlen zu verarbeiten. Mein groesstes Verstaendnisproblem liegt darin, dass in der Grundsatzerklaerung der Wert der Porsche AG mit 12,4 Mrd angegeben ist. VW zahlt fuer einen Anteil von 42% aber nur 3,3 Mrd. Soweit ich das sehe, erwirbt VW den Anteil zu einer Bewertung von ca 7,8 Mrd. In der Presse stand als Begruendung die Verschuldungssituation von Porsche. Damit koennen ja nur Schulden der Porsche AG gemeint sein, da Schulden der SE fuer dieses Geschaeft keine Rolle spielen duerften. Die sollten aber nach meinen Vorstellungen im Unternehmenswert (12,4 Mrd) bereits enthalten sein. Ok, aber angenommen, dass ich hier falsch liege (ich rechne einmal mit der Annahme weiter), dann muesste die Porsche AG Schulden von ca. 4,6 Mrd haben, die nicht in den Unternehmenswert einberechnet sind. Das wuerde bei einem Gesamtschuldenstand von 14 Mrd (Pressezahl) noch 9,4 Mrd bei der Porsche SE bedeuten, von der die 3,3 Mrd Kaufpreis runtergehen duerften. Wenn ich fuer die restlichen 58% dieselben Zahlen nehme, so fliessen nochmal 4,5 Mrd, was einer Restverschuldung von 1,6 Mrd fuer die Porsche SE bedeuten wuerde. Dem stehen im Wesentlichen die 150 Mio VW-Stammaktien entgegen (+ die Porsche Holding Finance, die laut Konzernstrutur 31.08.2008 direkt der SE untergeordnet ist). Am Kapital sind Staemme und Vorzuege zu gleichen Teilen beteiligt. Wenn ich den Wert der Staemme zu dem der Vorzuege annehme (sicherlich koennte der auch hoeher angesetzt werden) liegt die Marktkapitalisierung bei 8.4 Mrd (Kurs 48.00) mit den Schulden von 1.6 Mrd ergibt sich glatt 10 Mrd, den die Bestandteile der SE wert sein muessten. Das entspricht einer Bewertung von ca. 66 Euro pro VW-Stammaktie. Je nachdem wo man den fairen Kurs der VW-Aktien sieht, kann man sich ueberlegen wo die Porsche-Aktie stehen muesste. Auf Basis der 190 Euro fuer VW waere die Porsche-Aktie unterbewertet, aber das ist sicher nicht der faire Wert ;) Zur Abrundung, wenn die Porsche SE beim Schuldenstand von 14 Mrd (Pressezahl) bleibt, dann laege die Bewertung je Stammaktie bei ca. 97.00 Euro. Mal abgesehen von den Bewertungen der VW-Stammaktie und der Porsche Vorzuege zu den Stammaktien...seht Ihr irgendwo grobe Denkfehler bzw. ist mir etwas voellig entgangen? Die Uebernahme der Optionen durch Katar habe ich ignoriert, da vermutlich nicht viel, bzw. kein Geld geflossen sein duerfte und die Beteiligung von Katar an Porsche interessiert die Zahlen der SE nicht, da das Geschaeft mit der Familie gemacht wurde. Was ich hoechst unangenehm finde ist, dass bei beiden Deals die Interessen der Familien (die leider zu sagen haben) und der Porsche SE vermischt worden sind. So habe ich die Befuerchtung, dass wir Vorzugsaktionaere insbesondere an 2 Stellen ueber den Tisch gezogen worden sein koennten: - Katar uebernimmt die Optionen der Porsche SE (die erstmal einen Vermoegenswert darstellen) und kauft gleichzeitig von den Familien einen 10%-Anteil der SE. Die Stammaktien hoeher zu bewerten und die Optionen guenstig oder kostenlos dazuzugeben duerfte ein Leichtes sein. - VW uebernimmt 42% der Porsche AG (Vermoegenswert der SE) zu einem Preis von 3.3 Mrd (der, zumindest wenn alle Schulden der AG in den Vermoegenswert einfliessen) recht gering ist. Gleichzeitig (in derselben Vereinbarung) uebernimmt VW die Porsche Vertriebsgesellschaft Salzburg direkt von den Familien. Da in der Mitteilung von Porsche kein Preis genannt wurde kann man gerne den aus der Presse nehmen (ich meine da waere einer genannt worden), jedoch kann ich den Wert ohnehin nicht beurteilen. Es waere jedoch verwunderlich, wenn dieser knapp kalkuliert und im Gegenzug die Porsche AG grosszuegig bewertet wurde. |