Deutschlands größter Autobauer hat Preisschlachten mehrfach eine Absage erteilt. Zur Wahrheit gehört: In der derzeitigen Lage hat VW dafür auch kaum Spielräume.
„Aktionspreis“ prangt groß auf den Windschutzscheiben mehrerer Neuwagen bei einem VW-Händler auf Düsseldorfs Automeile. Bei näherem Hinsehen fällt auf: Die rabattierten Modelle sind allesamt Benzin- oder Dieselfahrzeuge. Und das hat auch einen Grund. Denn für Elektroautos können die VW-Autohäuser nicht ohne Weiteres die Preise senken oder anheben. Verantwortlich dafür ist das sogenannte Agenturmodell, auf das sich Volkswagen bei Einführung seiner ID-Reihe mit den Händlern geeinigt hat.
Mit der derzeit schleppenden Nachfrage nach Elektroautos wird bei VW einmal mehr von Händlerseite Kritik am Agenturmodell laut: „Der Hersteller kann keinen Direktvertrieb, das wird in Zeiten wie diesen deutlich“, heißt es von einem VW-Handelsvertreter. Die Autos seien „schlichtweg zu teuer“. Ohne Rabatte, so die Sorge im Handel, könnten sich die E-Modelle von Volkswagen in Deutschland zum Ladenhüter entwickeln.
Sinkende Kaufprämie: „Wo wenig gefördert wird, werden wenige Elektroautos verkauft“
Noch verdecke der hohe Auftragsbestand die geringe Nachfrage. Dazu kommt, dass die staatliche Elektroförderung sukzessive sinkt. Aus Händlerkreisen heißt es deshalb schon: „Wir sind tief in der Bredouille.“ Tatsächlich zeige die Erfahrung aus anderen Ländern, dass staatliche Subventionen einen erheblichen Anteil am Erfolg von E-Autos haben, sagt Constantin M. Gall, Managing Partner und Mobilitätsexperte bei der Unternehmensberatung EY. „Wo wenig gefördert wird, werden wenige Elektroautos verkauft.“ |