Dass der Auftragseingang im 1. Quartal zunächst für gute Stimmung sorgt, ist doch klar.
Ob und inwieweit die Aktionäre davon profitieren werden, hängt nun allerdings von der Umsetzung der Kapitalmaßnahmen aus. Ich hatte hier bereits auf die kritischen Punkte des Umtauschverhältnisses der Anleihe in neue Aktien sowie ggf. der Eintritt eines neues Investors z.B. über die Wandelanleihe hingewiesen.
Da Singulus in der Vergangenheit eigentlich nur Verluste erwirtschaftet hat, besitzt die Aktie eigentlich keinen Ertragswert, sondern allenfalls eine Substanzwert in Höhe des Eigenkapitals der AG. Dies Eigenkapital ist nun bis auf die Hälfte des Grundkapitals zusammengeschmolzen, beträgt also rd. 25 Mio EUR bzw. 0,50 EUR je Aktie.
Die Aktie wird aktuell mit 0,75 EUR gehandelt, so dass immer noch 0,25 EUR "Phantasie" eingepreist sind.
Ob dieser "Phantasie-Anteil" im Rahmen eines Debt-to-equity swaps erhalten bleibt, wird sich zeigen. Anleihegläubiger neigen dazu, diesen Phantasie-Anteil herauszunehmen und stattdessen einen Risikozuschlag für sich zu verlangen, was gegenüber dem heutigen Kurs zu deutlichen Abschlägen führen kann. Hängt letztlich davon ab, wie der Vorstand hier die Interessen der Aktionäre gegenüber den Anleihegläubigern vertritt, zu den Singulus ja selber gehört. Hier besteht Interessenkonflikt, und damit natürlich ein Risiko für die Aktionäre. Darauf hatte ich bereits hingewiesen.
Und auch bei einem neuen Investor, der über die Wandelanleihe einsteigt - wenn es diesen denn überhaupt gibt - , müssen die Aktionäre mit Ähnlichem rechnen. Auch neue Investoren neigen dazu, diesen Phantasie-Anteil herauszunehmen und stattdessen einen Risikozuschlag für sich zu verlangen, was gegenüber dem heutigen Kurs zu deutlichen Abschlägen führen kann.
So, ich hoffe dass ich die m.E. kritischen Punkte hiermit nochmals deutlich dargestellt habe.
Ob man hier nun zum aktuellen Zeitpunkt einsteigt, dabei bleibt oder doch lieber zum aktuellen Kurs aussteigt, muss jeder für sich entscheiden.
Auf der Hauptversammlung im Juni wird der Vorstand den Aktionären jedenfalls zunächst einmal formal anzeigen, dass die Hälfte des Grundkapitals der AG verbraucht ist und damit weniger als 25 Mio. EUR beträgt, Tendenz weiter fallend ... |