... gerne. Wie ausgeführt, Singulus als einer größten Anleihebesitzer wird hier kaum etwas machen, was zu einem Verlust von einigen Mio EUR in den eigenen Büchern und dem eigenen Konto führen wird. Also wird es vermutlich ein Umtauschverhältnis geben zu einem Aktienkurs, bei dem man als Anleihegläubiger einigermaßen schadlos aus der Anleihe kommen wird (ggf. eben durch Verkauf der neuen und günstig zugeteilten Aktien). Der Clou wäre natürlich - auch für Singulus- , wenn die Kapitalerhöhung dann doch gegen bar erfolgt (weißer Ritter aus China ?, der bei Singulus einsteigt) und Singulus die Anleihe schlicht kündigt und zurückzahlt. Zum Stichwort "Enteigung": Die "Enteignung" der Aktionäre ist durch den Verzehr ihres Eigenkapitals über die letzten Jahre erfolgt - dauernd nur Verlust geht halt nur eine begrenzte Zeit gut, irgendwann ist das Eigenkapital dann halt weg. Die Börse hatte dies gerade im letzten Jahre bereits eingepreist (all-time-low 2014 = 0,59 Cent je Aktie), nach der Meldung von zwei Großaufträgen in diesem Jahr sowie der Mitteilung, dass genügend liquide Mittel vorhanden sind - zum 31.12.14 rd. 35 Mio EUR cash - sah es dann besser aus und die Aktie erhohlte sich wieder schnell bis auf knapp 1,60. Insofern war das am Freitag wohl nur eine typische Übertreibung nach unten. Die Aktie reagiert auf Meldungen halt mit wilden Kurssprüngen, die sich fundamental nicht erklären lassen (Singulus schreibt seit Jahren rote Zahlen, zahlt mangels Ertrag und Gewinn keine Dividende und hat daher eigentlich gar keinen "Ertragswert" für einen Aktionär), d.h. der Kurs wird sowieso nur von Hoffnungen und Anpreisungen getrieben - von wem auch immer. Der Reverse-Split sowie der beabsichtigte debt-equity-swap werden lt. Ankündigung zu folgender Verwässerung bei den Altaktionären führen: Das Grundkapital wird von rd. 49 Mio auf rd. 8 Mio reduziert (49 Mio. / 6), d.h. statt 6 Aktien hat man dann nur noch 1 Aktie im Depot, deren Wert dann aber dem letzten Wert der 6 Aktien entspricht. Auf Basis eines Schlusskurses vor der Kapitalherabsetzung von zB 1 EUR würde eine neue Aktie dann also 6 EUR Wert sein (die 6 alten würden ausgebucht werden). Sofern dieser Kurs dann auch der Umtauschkurs für die Anleihe wäre (debt equity swap), würden 10 Mio neue Aktien zu je 6 EUR ausgegeben (=60 Mio EUR Anleihevolumen), d.h. die Verwässerung der Altaktionäre läge bei etwas über 50%. Dafür wären die Altaktionäre dann allerdings an einem schuldenfreien Unternehmen mit vollen Auftragsbüchern und einer guten Cash Position beteiligt. So schlecht klingt das doch nicht. Hier sehe ich übrigens auch den Unterschied zu z.B. Solarworld und 3W Power. Diese konnten ja schon nicht mehr die Anleihezinsen bedienen, standen also de facto vor der Insolvenz. Das ist bei Singulus ja nun offenkundig nicht der Fall. |