kommt halt drauf an.
Quintessenz ist: ob es sich lohnt, zwischenzeitlich auszusteigen um auf tiefere Kurse zu warten und dabei Abgeltungssteuer zahlen zu müssen, hängt vom Einstiegskurs ab, und davon, wie sehr man bereit ist den abgeführten Betrag durch die verbleibende freie Cash-Liquidität des Depots zu ersetzen. Dadurch kann (!) sich auch die Risikostruktur des Depots verschlechtern. Andererseits sollte dies zumindest für den Fall einigermaßen vertretbar sein, dass man nicht alles auf eine Karte gesetzt hat, und nicht eine sehr große Position einer Aktie erworben hat . Oder eben dass man kaum noch Cash hält. Noch dazu kann man ganz einfach beim nächsten Mal einfach ein paar weniger Aktien kaufen, wenn man partout nicht mehr Cash investieren will.
Zuviel gezahlte Abgeltungssteuer bekommt man eh zurück, und selbst wenn man aufgrund der persönlichen Einkommenssituation die gesamte Abgeltungssteuer am Jahresende zurück bekommt, dann ist der Effekt immer noch der gleiche wie bei einer zwischenzeitlichen sicheren Anlage mit 0 Prozent Zinsen, denn ich bekomme ja ganz sicher genau diesen Betrag am Ende von Finanzamt zurückgezahlt. Besonders im Marktumfeld der letzten Jahre sind in der gleichen Zeit rentablere Anlagen nur mit deutlich erhöhtem Risiko realisierbar.
Auch wenn man mehr als 26,375 Prozent Einkommensteuer und Soli zahlt, dann ist der entgangene Zinsgewinn durch die unterjährige Abgeltungssteuer-Vorauszahlung von der man nix zurück bekommt aus dem gleichen Grund eher gering. Anders sähe es eigentlich nur dann aus, wenn es wieder deutlich höhere Zinsen für sichere Anlagen auf den Kapitalmärkten gäbe. |