Beim Trailing im M5 wende ich so grob die folgenden Regeln an: - Jeder Trade hat einen Grund! Sollte der Grund "Jagdfieber" oder "Langeweile" heißen, dann führt das zu doofen Trades. s.u.
- Scaleout im Verlust. Nach Erreichen des 0,5*SL wird die halbe Position herausgenommen. Bei Erreichen vom SL die andere Hälfte. Der SL richtet sich bei mir nach den higher lows/higher highs beim Long bzw. nach den Lower Lows/Lower Highs beim Short.
- Die Positionsgröße richtet sich nach meiner verfügbaren Margin, dem Abstand zum SL und dem 2*ATR(M5,14) und der Regel, dass der Gesamttrade nicht mehr als 0,5% der Gesamtmargin vernichten darf und dass die verbrauchte Margin der Position im Verlustfall 50% nicht überschreiten darf.
Beispiel: GER30 Margin für einen CFD 60€ - somit max. Loss 30€ - hieraus und aus den anderen Modalitäten ergeben sich für mich die Positionsgrößen. Ungerade Zahlen werden auf 2 teilbar abgerundet. - Trailing: Im Gewinnfall bleiben beide Positionen so wie ursprünglich gesetzt drin, bis der Gewinn ca. 2*ATR(M5,14) erreicht wird, danach SL auf Einstand+Spread (Breakeven=BE).
- Scaleout Gewinn: Nachdem ein Higher Low/Higher High im M5 gebildet wurde, setze ich den SL der Hälfte unter das Higher Low - die andere Hälfte bleibt im BE. Analog für Shorts bei Lower Low/Lower High der SL oberhalb des Higher Low. Wird die eine Hälfte gerissen, schaue ich mir den Markt i.d.R. noch ein paar Minuten an, was er da treibt und nehme die andere Hälfte meist auch mit.
- Gewinnrealisierung: Nach dem nächsten HL/HH im M5 geht die BE-Hälfte unter das neue Higher Low und die andere bleibt wo sie ist. Bei Shorts analog LH/LL SL knapp über LH.
- Das wird nun so lange getrieben bis eine Gegenbewegung einsetzt und/oder das ca. 4-fache meines Initialrisikos verdient wurde.
- Nach drei Trades im SL oder nach 1,5% Marginloss ist Üben und Abreagieren am Demokonto angesagt. Tilt!
Das Verfahren läßt sich mit Sicherheit auch auf höhere Timeframes übertragen. Dann würde ich das aber nicht mehr mit einem 100er Hebel traden können. Im Bild unten siehst Du in etwa, wie der EURJPY-Short von heute früh mit diesem Verfahren gelaufen ist. Motivation für den Trade war ein vermuteter Bruch der Asia-Range nach unten mit dem ursprünglichen Ziel von 103,2. Somit also 12P Risk gegen 30P Gewinn. CRV 2,5:1 Passt! Ablösung vom BB am Widerstand ist gegeben. Passt! Irgendwann waren beide Positonen im BE und der Trade lief. Dann kam eine Unterbrechung ca. auf halbem Weg und nach dem Unterschreiten dieses Zwischenhochs war dann der SL oberhalb des Zwischenhochs. Bei einem ursprünglichen Risiko von 12P war nach 48P 4*Initial-Risk verdient. Aber die Gegenbewegung hat noch auf sich warten lassen. Erst als die Gegenbewegung einsetzte, bin ich dann mit der ersten Kerze aus dem Trade raus. An der Stelle hätte ich auch sofort einen Long nehmen können, hatte aber durch "die Zigarette danach" den Einstieg verpasst. "Einstieg verpasst" führte dann zu Jagdfieber und Jagdfieber führte dann zu den beiden Dooftrades anschließend. Leichtsinn zu dem SP500 Trade von heute mittag - der auf Grund von einer ganzen Armada von Schutzengeln doch noch gut ausging! Dieses Verfahren als solches beschert mir eine ganze Reihe von Trades im BE. Weniger Trades im Scaleout+BE, noch weniger Trades im TP+BE und ziemlich wenige Zuckertrades wie den obigen. Den Tagesgewinn retten mir aber unter'm Strich diese Zuckertrades und die Reduktion des Risikos über das Scaleout. Wenn ich nun noch genug Arsch in der Hose hätte um ein Scaleup im Gewinnfall zu machen, dann könnte ich vor lauter Reichtum nicht mehr laufen... :-) |