http://www.handelsblatt.com/unternehmen/...ndo-klon/13509536-all.html
"Kinnevik musste seinen Anteil um 38 Prozent auf umgerechnet 275 Millionen Euro abschreiben. In die Modehändler hineingesteckt hat er bisher 453 Millionen Euro. Vorstandschef Lorenzo Grabau zeigte sich im Gespräch mit der Nachrichtenagentur Reuters ernüchtert: Von der Bewertung her gesehen ist alles schiefgegangen, obwohl im Unternehmen alles gut aussieht. Da geht es nur um die Stimmung. "
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Für mich ein Zeichen, dass es keineswegs so ist, dass gutem schlechten Geld hinterhergeworfen wurde.
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Hier ein Zitat von der zweiten in DE gelisteten Internet-Beteiligungsgesellschaft "German Startups-Group" zu der Rocket-Abschreibung:
"Als Vorstand einer börsennotierten Beteiligungsgesellschaft sei man gut beraten, die Bewertungen in der Bilanz realistisch anzusetzen, um das Enttäuschungspotenzial gering und das Vertrauen der Anleger in die Bilanz hoch zu halten."
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Genau das ist es! Vertrauen. Rocket kommuniziert bislang zu selten und wenn, dann bleiben meist mehr Fragen offen oder neue treten auf, als beantwortet werden. Dass der Wert der Beteiligungen über die Haltedauern von 5-7 Jahren schwanken ist nämlich kein Problem. Das sollte ja jeder wissen, der bei Rocket investiert und weiss, wie Venture Capital funktioniert. Wenn man jetzt noch mehr über die Beteiligungsverhältnisse und entsprechende Werte (also ins abs. Zahlen) wüsste, dann kann eine gesunde Downround für Rocket auch vorteilhaft sein.
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Ich hoffe, man hat knapp unter den 20euro wieder Halt gefunden und jetzt kann es wieder raufgehen mit dem Rocket-Rollercoaster.
Und wenn sich im nächsten HJ-Bericht zeigt, dass sich die Profitabilität bei den wichtigen PCs verbessert (Verlust abbauen ohne im auch im Umsatz abzubauen, reicht mir schon), dann ist Rocket wieder auf den richtigen Weg nach Norden. Home24 gehört meiner Meinung nicht dazu. Da stimme ich euren obigen Ansichten zu.
Überhaupt und grundsätzlich sehe ich die Zukunftsperspektiven für die einzelnen Ventures gar nicht so schlecht. Der neuliche Alibaba-Deal wird hoffentlich nur ein erster Vorgeschmack sein, auf die Exits, die noch kommen. Alibaba und Amazon werden Asien weiter angehen und da könnten sich weitere Trade-Sales lohnen.
Food und Fintech sind die nächsten Themen, bei denen Rocket nun die Ventures gescheit aufgegleist hat und wo die Hörner jetzt abgestossen sind (siehe Sumup/Payleven). Auch HelloFresh ist noch jung. Gemessen an den typischen VC-Fonds-Zyklen haben Rocket's FinTech und Foodbereich noch 3 Jahre, spätestens dann muss geerntet werden. Die vergangenen Jahre dienten klassischerweise dazu, den Markt kennenzulernen, mitzugestalten/aufzubauen und auch die wahrscheinliche Zukunft dessen zu klären.
Handwerker werden auch angegangen. Nächster Wachstumsmarkt, da dieser Sektor online-affiner wurde und wird, als noch vor 10 Jahren.
Ich sehe Rocket ganz gut aufgestellt. Jetzt müssen Sie es auch mal vertrauenswürdig kommunizieren, Verluste reduzieren und alle schlecht laufenden Ventures schnellmöglich liquidieren oder umstrukturieren.
Denn, auch das ist typisch im VC-Bereich: Damit die Performance stimmt, muss möglichst schnell Klarheit her, ob ein Portfolio-Unternehmen zum "Hot Pick" wird, oder nicht.
Ich empfehle zudem folgendes Buch: http://www.amazon.de/...amp;qid=1462477100&ref_=sr_1_1&sr=8-1
Hier wird das alles sehr gut beschrieben und durchgerechnet. Und es wird auch aufgezeigt, warum all die "Hits" immer mehrere Jahre brauchten, um zum Hit zu werden. War bei Google, Facebook, Amazon ja auch der Fall.
Gruss
P.S.: Zum Thema überzogene Bewertungen: Solange nicht Rocket zu möglicherweise überteuerten Bewertungen irgendwo einsteigt, finde ich die ganze Bewertungsdiskussion für weniger schlimm, als andere hier. Schaut euch Mobileye aus Israel an. Die machen weniger Umsatz als HelloFresh, haben aber eine 11Mrd-Bewertung. Das ist übertrieben. Aber es wird akzeptiert im Aktienkurs, weil die Aktionäre daran glauben, dass Mobileeye ab 2020 einen Durchbruch beim autonomen Fahren erlebt.
Man muss dieser Ansicht nicht sein, aber stellt euch mal bitte die digitale Zeit ab 2020 vor. Mit diesem Horizont müsst Ihr Rocket's Companies anschauen udn bewerten ob sie zukunftsgerecht sind. Rocket baut keine Startups auf, um sie nach 1 Jahr zu verkaufen. Also wenn sich die Opportunität dafür zeigt, okay, aber nochmal: Sie lancieren Startups in Bereichen, die in einigen Jahren komplett durchdigitalisiert und nur noch online ablaufen werden.
Schönen Abend allerseits |