GCI Management AG: Lampe hat ein Schnäppchen gelandet
Mit dem Einstieg der Beteiligungsgesellschaft des Bankhauses Lampe, einer Privatbank des Oetker-Konzerns, bei der GCI Management AG in München erhält ein Kraftpaket noch mehr Dynamik: Wies GCI zum 30.6.06 ohnehin schon eine freie Liquidität von 35,2 (24,2) Mio. Euro auf, so wird durch das Engagement des Düsseldorfer Bankhauses der sogenannte Dealflow, also die Einnahmen aus laufenden Geschäften, weiter abgesichert. Münchner Börsenkreise gehen davon aus, dass zwischen GCI und Lampe eine Reihe von Synergie-Effekten zutage treten werden. Der gestrigen Corporate News war nicht zu entnehmen, wer die 24% an die Lampe Beteiligungsgesellschaft verkauft hat, nur eines scheint sicher zu sein - dass Lampe-Bank sich nicht im Rahmen einer Kapitalerhöhung engagiert hat, sondern wohl von den sogenannten „Altgesellschaftern“ gekauft hat. Daher hat GCI weiterhin ein Grundkapital von zirka 8,8 Mio. Euro, auf das der Vorstandssprecher Dr. Wahl eine Dividende von bis zu 1 Euro je Aktie versprochen hat. Damit erreicht GCI eine Rendite auf dem aktuellen Kursniveau von mehr als 9%.
Nicht nur die stillen Reserven an der 100%igen Pfaff-Beteiligung in der Größenordnung von zirka 60 Mio. Euro, sondern auch die 50%ige Beteiligung an der Immobiliengesellschaft Windsor mit einem Wert von mehr als 22 Mio. Euro sowie die mehrheitliche Beteiligung an der Weserbank (die Fachleute ebenfalls auf eine Größenordnung von 10 Mio. Euro schätzen) machen GCI auf dem aktuellen Kursniveau sehr lukrativ. Der sogenannte Substanzwert wird nach den letzten Äußerungen von Dr. Wahl in der Financial Times Deutschland über die Einschätzung von Pfaff auf gut 130 Mio. Euro geschätzt, die aktuelle Börsenkapitalisierung beträgt dagegen nur 95 Mio. Euro. Dabei ist es überhaupt fraglich, ob vor dem Hintergrund der sich durch Lampe-Einstieg verstetigenden Einnahmen diese Substanzwertbetrachtung noch ihre Berechtigung hat.
Vielmehr sollten Anleger bei der Bewertung von GCI die Gewinnmultiplikator-Methode anwenden, und hier zählt die Münchner Holding bei einem geschätzten EPS von zirka 2,60 Euro für 2006 zu den ganz billigen deutschen Aktiengesellschaften. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass durch den Verkaufserlös von Pfaff die Gewinnerwartung für 2007 nochmals deutlich höher liegen wird. Sollte sich ein Börsenwert von 60 Mio. Euro bewahrheiten, dann bedeutet dies – wenn die komplette Pfaff verkauft wird - nach Steuern ein Ergebnis von zirka 6,50 Euro je GCI-Aktie in 2007. Die Frage bleibt nur, ob der gesamte Gewinn total in 2007 anfällt oder sich über zwei Geschäftsjahre verteilen wird. Auf alle Fälle steht eines fest: Der Gewinntrend bei GCI zeigt stramm nach oben und die Lampe-Manager haben mit Sicherheit – mit Blick auf zwei Jahre – ein Schnäppchen gelandet, selbst wenn die Aktien auch mit einem Aufpreis den Besitzer gewechselt haben sollten. Die Vermutung liegt nahe, dass Lampe mit Blick auf Kurse von 20 Euro investiert hat.
Quelle: Newsflash |