IVU - sachlich und konstruktiv

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eröffnet am: 08.01.15 20:16 von: AngelaF. Anzahl Beiträge: 10956
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15.09.16 16:58
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17947 Postings, 7052 Tage ScansoftDamit wir sicher

über die 10% Hürde kommen, sollten natürlich alle unzufriedenen Aktionäre hier fleissig weiter Aktien kaufen:-). Nur so funktioniert es!
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The vision to see, the courage to buy and the patience to hold

15.09.16 17:09
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111009 Postings, 9041 Tage KatjuschaWertvernichtung zum Schaden aller Aktionäre

hmmm, also wenn du so hart argeumntierst,. würd ich mir überlegen, ob ich dir/euch auf der HV folge.

Ich werd keinem Vorstand ans Bein pissen, nur weil er nicht den Gesetzmäßigkeiten und Wünschen von Aktionären folgt. Nix für ungut.

Wenn der Vorstand (bei entsprechendem AG Gewinn) eine vernünftige Dividende ausschüttet und sich ansonsten dem operativen Geschäft (mit allen Unwägbarkeiten) verpflichtet fühlt, bin ich zufrieden. Ansonsten sollte er halt schauen, dass er Großaufträge stemmen kann. Und falls sich eine Übernahme doch mal irgendwann ergibt, sollte er halt zuschlagen. Dann kann man im Bedarfsfall auch über Teilfinanzierung durch Kredite nachdenken.

ja, die Front bröckelt, aber nicht weil ich keine Kapitalallokation will, sondern weil ich solche Worte wie "Wertvernichtung" einfach mehr als unpassend finde. Jedenfalls bei einem Vorstand, der seit Jahren hervorragende Arbeit macht. Aber vielleicht denke ich trotz meines wikifolio-Daseins nicht finanzkapitalistisch genug. Gott sei Dank.
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If there is a God, why did he make me an atheist?

15.09.16 17:59
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1548 Postings, 4232 Tage hzengerIVU

Worauf man sich konkret verständigen kann als sinnvolle Ziele, darüber wird sicher jeder Einzelne eine eigene Meinung haben.

Ich denke, das Begehren nach einer rationaleren Kapitalverwendung aufrechtzuerhalten ist wichtig--und sei es nur, damit der Vorstand mitbekommt, dass viele Aktionäre es nicht gut finden, wenn zweistellige Millionenbeträge Jahr für Jahr auf Kontokorrentkonten geparkt werden.

Trotz des logistischen Aufwands bin ich froh, dass wir den Brief geschickt haben. In meinen Augen macht es durchaus Sinn, das Thema weiterzuverfolgen (auch auf der HV). Was dann der kleinte gemeinsame Nenner der Aktionäre ist, ist dann nochmal eine andere Frage.  

15.09.16 18:23
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111009 Postings, 9041 Tage Katjuschaklar! das man mich nicht falsch versteht

Man sollte das Thema in jedem Fall weiterverfolgen und Druck machen.

Ob man nun bei der HV den Antrag nach ARP in den TOPs stellt und da dem Vorstand auch Druck macht oder ob man sich auf der HV in einer Rede mal etwas härter ausdrückt als die letzten Jahre sei mal dahingestellt. Der Vorstand muss schon spüren, dass es da außerhalb ihrer Wohlfühloase auch Unternehmensinhaber gibt, die kritisch sind und eine Hortung von Cash mittelfristig abwegig finden. Soweit dürften wir uns einig sein.

Mich hat nur Scansofts Ausdrucksweise hinsichtlich Wertvernichtung gestört, denn dieser Vorstand macht alles andere als Werte zu vernichten, sondern er geht sehr seriös mit den Werten um. Und wenn man nicht aufpasst (auch auf der HV), erreicht man garnichts, weil dann die Altaktionäre (allesamt stimmberechtigt) und ein paar andere Privatanleger auf stur schalten und sich denken, welche "Finanzhaie" denn jetzt ihre geliebte kleine IVU übernehmen wollen.

Fazit: Der Ton macht's!
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15.09.16 18:30

10 Postings, 3342 Tage hopper09ivu

Fuer mich ist es ja nicht nur die Kapitalsache , sondern auch die schlechte I.R. bezüglich Aufträge und Dividendenkuerzung etc.
Aber scheinbar sind sie doch unbelehrbar in einigen Sachen.  

15.09.16 18:51
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1548 Postings, 4232 Tage hzengerIVU

Ich denke dann ist die Arbeitsaufteilung für die HV klar. Scansoft: Bad Cop, katjuscha: Good Cop, ich: Kater ausschlafen.

Ich denke, wir sind auf einem guten Weg.  

15.09.16 19:50

876 Postings, 5125 Tage schoschone1Guter Plan, macht das mal so

15.09.16 20:58
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17947 Postings, 7052 Tage ScansoftMöchte die operative

Leistung des Vorstands keineswegs schlecht reden. Finde es sehr beeindruckend wie konstant und nachhaltig IVU geführt wird. Hierfür meine Hochachtung. Trotzdem bleibe ich bei meiner Meinung, dass der Vorstand im Hinblick auf die Kapitalallokation Wertvernichtung betreibt. Das Schreiben des Vorstands zeigt m.E. deutlich, dass hier immer noch Denkverbote vorherrschen, die einer rationalen Kapitalstrategie im Wege stehen. Dies hat auch nichts mit Raubtierkapitalismus zu tun, sondern mit effizienten Wirtschaften, welches allen zu Gute kommt.

Nix für ungut, vielleicht denkst Du ja als wikifolio Trader deutlich kurzfristiger als ich. Für die langfristige Entwicklung eines Unternehmens hat die Kapitalallokation eine sehr große Auswirkung. Daher macht es Sinn in der HV für diese Strategie zu werben.
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15.09.16 21:14
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10 Postings, 3012 Tage DanDaiIch glaube,

ihr überseht etwas. Ihr schaut nur auf das, was ihr glaubt berechnen zu können und ignoriert den Rest.



Ich zitiere aus der Antwort von IVU:
"Wir sind als mittelständisches Unternehmen darauf angewiesen, als sicherer Vertragspartner wahrgenommen zu werden, der über eine gute bis sehr gute Bonität verfügt. Dies kann gerade bei großen Ausschreibungen entscheidend sein."



Ich arbeite selbst in einem mittelständischen Unternehmen (nicht bei IVU) mit langlaufenden Projekten. Unsere Finanzplanung ist ähnlich der von IVU. Aus gutem Grund: In den Augen der Kunden mangelnde Bonität ist ein KO-Kriterium. Dass wir finanziell gut dastehen, ist ein echter Wettbewerbsvorteil und macht locker mehr als 10% aus.



Ihr könnt ja Kapitalkosten berechnen etc., aber so lange ihr in eurer Rechnung z.B. den Verlust aufgrund entgangener Aufträge nicht betrachtet, ist die ganze Betrachterei geschönt.



Davon abgesehen: Ja, 2002 ist 14 Jahre her. Man sagt aber auch, dass der Mensch nicht in der Lage ist, aus der Geschichte zu lernen. Dabei ist gerade Geschichte etwas, das sich mit schöner Regelmäßigkeit wiederholt. Woher nehmt ihr denn die Sicherheit, dass sich so etwas wie in 2002 nicht wiederholt? Ihr setzt das einfach mal so in die Welt und tut so, als wäre das gegeben.



Auch, dass ihr wie selbstverständlich voraussetzt, dass Kunden immer und pünktlich bezahlen (eine Mär!), finde ich befremdlich. Die Folgen eines Zahlungsausfalls kommen in eurer Betrachtung nirgendwo vor. Ruckzuck ist eine Kreditlinie gekündigt und das war's. Banken verleihen Regenschirme bekanntlich nur bei Sonnenschein.



Ich finde, ihr solltet eure Annahmen mehr hinterfragen.



Insbesondere, bevor ihr hier den IVU-Vorstand mit an Beschimpfung grenzenden Unterstellungen bedenkt.



Vielleicht ist euch noch nicht in den Sinn gekommen, dass euer Brief für IVU evtl. Anlass ist, hier mitzulesen. Mit solchen Postings wie in #875 habt ihr euch als ernstzunehmende Diskutanten für IVU doch disqualifiziert. Auf dem Brief standen alle eure Klarnamen. IVU weiß damit ganz genau, wer da mit im Boot sitzt.


 

15.09.16 21:29
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17947 Postings, 7052 Tage Scansoft@danDai

Nach dieser Logik müsste jedes Unternehmen welches Projektgeschäft betreibt völlig überkapitalisiert sein, was aber nicht der Fall ist. Zudem hatten wir ja nur angeregt die Nettoliquidität auf Null zu fahren, auch dann hat man als Unternehmen eine exzellente Bonität. Die Aussage des Vorstands die Überschussliquidität würde gerade 2 Monate die Kosten abdecken, ist m.E. sehr weit hergeholt, weil IVU mittlerweile über hohe wiederkehrende Wartungserlöse verfügt, welche die Grundlast abdecken, d.h. bei einem Zahlungsverzug gehen bei IVU keineswegs die Lichter aus, wie der Vorstand mit dieser Aussage vielleicht suggerieren wollte. Also eine etwas differenzierte Antwort hätte ich schon erwartet.

Wenn ich im Zusammenhang mit der Kapitalallokation von "Wertvernichtung" spreche, disqualifiziert mich dies nicht als Diskutant, da ich schlicht ein betriebswirtschaftliches Faktum anspreche. Zur Beruhigung aller Beteiligten spreche ich halt in Zukunft von sehr "negativer Performance" des Vorstands in diesem Teilbereich der Unternehmensführung.
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15.09.16 21:33
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17947 Postings, 7052 Tage ScansoftFremdfinanzierung

Man muss ja nicht sofort zur Bank laufen. Es gibt ja auch Alternativen wie ein Schuldscheindarlehen. Bei solchen droht nicht sofort die Kündigung durch die Bank bei konjunkturellen Problemen.

Auf komplexe Fragen gibt es halt keine einfachen Antworten.
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15.09.16 21:52
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111009 Postings, 9041 Tage KatjuschaScansoft

1. Das ich kein Kurzfristanleger bin, weißt du, auch wenn das in diesem Jahr in meinem wikifolio etwas anders wirkt. Hat mit meinen Markterwartungen zu tun, dass ich dort oft etwas hektisch derzeit trade und auch nicht wirklich erfolgreich. Aber grundsätzlich bin ich Langfristinvestor, wenn ich das Unternehmen dafür finde. IVU ist ja ein gutes Beispiel. Bin immerhin schon drei Jahre investiert.

2. Die Frage ist ja, ob bei IVU wirklich eine so starke Überkapitalisierung vorliegt. Der Vorstand spricht von stetig steigenden Fordrrungen aus Fertigungsaufträgen, was die immer größer werdenden Projekte anzeigt. Daher solle man die 8,4 Mio Cash nicht überbewerten. Und auch IVU hat Pensionsrückstellungen, die man nicht vergessen sollte. Insofern ist IVU jetzt noch so wahnsinnig in Liquidität geflutet wie es bei dir rüberkommt. Wobei ich ja auch klar sage, dass der Vorstand aufgrund der IVU-Historie etwas arg übervorsichtig ist, zumal die 8,4 Mio Cash aktuell aus meiner Sicht einen stichtagsbezogenes niedriges Niveau darstellt. Trotzdem ist das für mich noch lange keine Wertvernichtung, wenn man keinen Vorstand hat, der Kapitalallokation großschreibt.
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15.09.16 22:05

1323 Postings, 9033 Tage totenkopf@875

Der Vorstand hat nicht nur 25 Prozent der Stimmen. Er hat zumindest meine Stimmen zusätzlich zu den eigenen. Das ist, man möge entschuldigen, fast schon irre was hier seit Tagen zu lesen ist. Danke DanDai für deinen vernünftigen Kommentar!  

15.09.16 22:12
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17947 Postings, 7052 Tage Scansoft@totenkopf

Es ist schlicht eine Diskussion über eine Unternehmensstrategie. Da ist m.E. nichts "irre" dran und selbstverständlich kann man auch die Linie des Vorstands unterstützen, der ja unstrittig operativ sehr gute Arbeit leistet. Ich bleibe bei meiner Meinung, dass der Vorstand große Chancen auf zusätzliche Wertsteigerung aktuell liegen lässt. Aber das Bild kann sich ja auch noch verändern, wenn man 1-2 wirkliche Großaufträge gewonnen werden. Dann würde das Kapital ja auch wieder produktiv arbeiten.
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15.09.16 22:14

17947 Postings, 7052 Tage Scansoft@katjuscha

klar weiß ich, dass du als Langfristinvestor agierst, war daher nur ein Scherz.
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15.09.16 22:17
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1548 Postings, 4232 Tage hzengerIVU

@DanDai:

Zunächst mal ist es ganz interessant, dass Du Dich für diesen Beitrag extra hier angemeldet hast :)

Die Punkte, die Du ansprichst, sind mir alle sehr bewusst. Und ich habe auch wirklich schon sehr viele Unternehmen und deren Planungen von innen gesehen. Ich respektiere grundsätzliche Vorsicht auch durchaus, wie bereits zuvor geschrieben.

Allerdings ist der Eindruck, den Du (und der Vorstand) erweckst, in meinen Augen massiv überzogen. Dass man nur mit einem Netto-Finanzpolster von 15% der eigenen Marktkapitalisierung als solide und kreditwürdig wahrgenommen wird, stimmt einfach nicht. Auch im Projektgeschäft nicht.

Nur mal ein willkürliches Beispiel. Der Konkurrent Init gilt ja nun weißgott nicht als ein unsolides Unternehmen von Finanzhasadeuren. Wenn ich da einfach mal flüchtig in die Bilanz schaue, sehe ich auf den ersten Blick bereits mal ein Fremdkapital in Höhe von 73 Mio. EUR, obwohl Init kaum doppelt so groß ist wie IVU.

Davon ist zwar auch ein gewisser Teil Immobilienkredite. Allerdings hat Init eingeräumte Kreditlinien von über 100 Mio. EUR, die zum Jahresabschluss zur Hälfte genutzt wurden. Zusätzlich hat man sich in den USA eine Bond-Kreditlinie von weiteren 70 Mio. EUR einräumen lassen. Dennoch beschreibt Init seine Liquidität und Finanzkraft als solide, die Banken geben Init ein Investmentgrade Rating und die Aktie hat sich seit der Finanzkrise sehr gut entwickelt. Anzeichen für fehlende Bonität oder ähnliches bestehen keine. Warum auch, wenn man eine Eigenkapitalquote von 50% hat?

Ich will nicht auf einem Einzelunternehmen wie Init rumreiten. Ich bin sicher, es gibt zahlreiche Unterschiede. Und ja, Init hat Gold und Immobilien als Sicherheiten. Fakt ist aber, dass IVUs ineffektive Kapitalverwendung nicht eine Gottgegebene Notwendigkeit ist. Es so darzustellen, als sei man aufgrund des Projektgeschäfts im Wesentlichen gezwungen, Net-Cash zu horten, ist einfach nicht korrekt. IVU könnte mit Net-Debt von null wunderbar leben, wäre kreditwürdig und liquide.  

15.09.16 22:23
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1010 Postings, 4034 Tage Heisenberg2000Bisher war es doch eine absolut sachliche

Diskussion. Kann Scansofts Argumente durchaus verstehen. Benchmarking ist für die strategische Ausrichtung in allen Belangen äußerst wichtig.

Wenn IVU eine Sache macht (oder in diesem Fall nicht macht), die andere nicht oder anders machen. Dann muss man darüber diskutieren.

IVU ist auch Wachstumskurs und Init als Benchmark hat über Jahre gezeigt, dass das Projektgeschäft auch mit einer Nettoliquidität von Null möglich ist.

Vielleicht teilt der Vorstand auch nicht alle Informationen mit uns, so dass das Cash vielleicht für etwas größere Vorfinanzierungen genommen wird....jedenfalls würde das einiges erklären.  

15.09.16 22:39
1

1323 Postings, 9033 Tage totenkopf@Scansoft

Über die Unternehmensstrategie kann man ja durchaus unterschiedlicher Meinung sein. Ich bin nur als Beispiel nicht für Akquisitionen, wo man unverschämt hohe Multiples bezahlt, die dann mit hoher Wahrscheinlich tatsächlich zur Wertvernichtung führen würden. Schnäppchen kann man derzeit mit der Lupe suchen. Aber da kann man natürlich geteilter Meinung sein! Mir geht's in der Diskussion aber auch mehr um die Abschätzigkeit mit der teilweise über den Vorstand gesprochen wird sowie die geplante Vorgehensweise. Glaube nicht, dass man so etwas erreicht und wenn maximal, dass man die Kleinanleger zukünftig noch weniger ernst nimmt. Außerdem finde ich es anmaßend mit halber Information dem Vorstand Ratschläge erteilen zu wollen. Wenn man der Strategie des Vorstands nicht vertraut, gibt es nur einen richtigen Weg: Verkaufen!  

15.09.16 23:16
5

1548 Postings, 4232 Tage hzengerIVU

@totenkopf: Der Entwurf des Briefes stand hier im Forum frei zur Diskussion, warum hast Du Dich nicht eingebracht?

Wenn knapp 6% der Eigentümer des Unternehmens dem angestellten Vorstand eine Anregung mit auf den Weg geben, sehe ich auch nicht, was daran anmaßend sein soll.

Im übrigen fallen einige der Unterzeichner nicht in die Kategorie "Kleinanleger". Der eine oder andere von ihnen hat in seinem Leben beim Thema Kapitalallokation möglicherweise schonmal was richtig gemacht.

IVU sprengt mit seiner Kapitalverwendung jeglichen Rahmen vernünftiger Cashallokation. Ich unterstelle keinerlei böse Absichten und freue mich, dass die Herren in anderen Bereichen offensichtlich sehr viel Gutes tun. Ich verstehe auch, dass es sich ruhiger schlafen lässt, wenn man keine Schulden hat und 10 Mio. unter'm Kopfkissen. Aber das bringt halt als Haupteffekt leider mit sich, dass man jedes Jahr eine zweistellige "Sicherheitssteuer" auf den Gewinn zahlt.

Andere Unternehmen im Projektbereich bekommen das hin. IVU kann das auch hinbekommen.  

15.09.16 23:47
3

17947 Postings, 7052 Tage Scansoft@totenkopf

Finde ich nicht die richtige Einstellung. Verkaufen tue ich, wenn ich dem Unternehmen langfristig kein Potential zutraue. Ist bei IVU nicht der Fall, hier geht es schlicht darum, dass sie nach meiner Ansicht ihr Potential nicht optimal nutzen. Klar, vielleicht argumentiere ich hier nur mit halben Wissen, aber dies liegt schlicht daran, dass sich IVU weiterhin weigert dezidiert über ihre zukünftige Kapitalallokationsstrategie Auskunft zu erteilen. Die Antwort hierzu war hierfür exemplarisch. Sie war schlicht zu dünn und reicht mir nicht. Ich persönlich glaube, es tut dem Unternehmen gut, wenn dieses Thema umfassend in der HV besprochen wird und der Vorstand merkt, dass ein großer Anteil der Aktionäre mit dem Status quo unzufrieden ist.
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16.09.16 00:19
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111009 Postings, 9041 Tage Katjuscha#895 bringt es m.E. ganz gut auf den Punkt

IVU hat weiterhin eher ein Kommunikationsproblem. Wenn man dem Aktionär (und im übrigen auch allen anderen Anlegern, was mögliche Käufer anziehen könnte) die eigene Strategie in Sachen Kapitalallokation besser erklären würde, hätte es den Brief möglicherweise nicht nötig gemacht.

Wie gesagt, über die ein oder andere Aussage hier und den Tonfall von Scansoft vorhin kann man diskutieren, weil es ein wenig belehrend rüberkommt und somit kontraproduktiv sein kann. Aber der Brief an sich hat schon seine Berechtigung.

Wenn man jetzt nochmal nachhakt (würde ich heznger übrigens empfehlen, den Brief nochmal zu beantworten), könnte man das Beispiel Init durchaus mal ansprechen. Ist ja nicht so, dass Init keine Großaufträge in der Vergangenheit bekommen hätte, trotz umfangreichen Kredutlinien.
Aber nochmal! Es geht nicht darum, den Vorstand zu größerer Verschuldung zu zwingen. Aber wenn sich durch den derzeitig starken FreeCashflow abzeichnet (und ich denke der Vorstand kann relativ visibel in die nähere Zukunft bis Ende 2017 schauen), dass der Cash weiter steigt, dann ist es einfach nicht mehr angebracht, den Cash zu horten. Denn trotz Pensionsverpflichtungen und Vorfinanzierung von Großaufträgen muss man keine 15 Mio Cash (und die wird im Durchschnitt der nächsten 5-6 Quartale haben) besitzen, um eine ausreichende Bonität zu haben. ... Die vielleicht eigentliche Frage ist, ob der Vorstand vielleicht schlichtweg nicht weiß, was er mit dem Cash anfangen kann, um die geforderte Kapitalallokation zu erreichen. Vielleicht gibt es keine Übernahmeziele (freut totenkopf dann vielleicht). Und vielleicht gibt es auch keinen Gedanken an ein ARP, was ich bei dem konservativen Vorstand und in der Finanzmarktphase sogar verstehen kann. Und vielleicht kann man auch immernoch keine Dividende garantieren. Vielleicht sind das die eigentlichen Ursachen für die Vorstandsaussagen in dem Antwortbrief an hzenger.
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16.09.16 00:46
6

1548 Postings, 4232 Tage hzengerIVU

Das macht Sinn, danke für die Anregung. Ich werde den Brief beantworten (aus Gründen der Einfachheit/Koordination nur im eigenen Namen und nicht für die Gruppe).  

16.09.16 14:04
22

1548 Postings, 4232 Tage hzengerIVU

Ich habe eben folgende Antwort an den Vorstand geschickt.

***

Re: Kapitalallokation

Sehr geehrter Herr Müller-Elschner,
sehr geehrter Herr Dr. Bergstein,

herzlichen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben, unseren Brief zu beantworten. Die von Ihnen angeführten Punkte sind alle sehr vernünftig und ich bin mir dieser Umstände durchaus bewusst. Ihre Argumente erklären überzeugend, warum es für IVU nicht sinnvoll wäre, einen erheblichen Verschuldungsgrad einzugehen.

Allerdings hatten wir auch gar nicht im Sinne, dass IVU eine kreditfinanzierte Expansionspolitik betreiben soll. Vielmehr hatten wir das sehr konservative Ziel einer "schwarzen Null" im Auge. Was die Kapitalverwendung angeht, war unser Vorschlag daher, sich eher an Wolfgang Schäuble zu orientieren als an Yanis Varoufakis.

Wie sie richtigerweise betonen, ist die Bonität von Mittelständlern im Projektgeschäft von großer Bedeutung. Die unternehmerische Erfahrung zeigt jedoch auch, dass Nettofinanzschulden von null weithin als äußerst solide angesehen werden. Eine Vielzahl mittelständischer Unternehmen operiert sehr erfolgreich mit erheblich weniger—auch im Projektgeschäft.

Bspw. weist Ihr Konkurrent init AG im letzten Geschäftsbericht Aval- und Kreditlinien in Höhe von 103,5 Mio. EUR aus, wovon 56,2% genutzt wurden. Zusätzlich verfügt die init AG über eingeräumte Bondlinien in Höhe von 68,6 Mio. EUR. Nichtsdestotrotz hat init eine ausgezeichnete Bonität, das Unternehmen gewinnt regelmäßig Großprojekte, die vorfinanziert werden müssen, und das Rating der Banken ist Investment Grade.

In ihrer Branche ist es somit auch im Projektgeschäft nicht unumgänglich, inaktive Nettofinanzpolster zu halten, um finanziell vertrauenswürdig zu bleiben. Dies ist vielmehr eine Frage der Bequemlichkeit. Es erscheint mir unstreitig, dass IVU auch bei einem Nettofinanzschuldenstand von null als höchst seriöser Partner wahrgenommen würde.

Abschließend möchte ich anhand eines einfachen Beispiels illustrieren, wie kostspielig die Nichtverwendung inaktiven Kapitals für IVU wirklich ist.

IVU hält momentan Nettofinanzmittel in Höhe von ca. 8,4 Mio. EUR. Wenn man mit diesem Kapital eigene Aktien zum gegenwärtigen Kurs von 3,42 EUR kaufen würde, entspräche dies einem Rückkauf in Höhe von 13,9% der Marktkapitalisierung. Ein solcher Rückkauf würde IVUs Gewinn pro Aktie unmittelbar um 16% pro Jahr erhöhen (1 / (1 – 13,9%) – 1 =  16%). Dieser Vorteil wäre dabei nicht ein Einmaleffekt, sondern würde dauerhaft jedes Jahr aufs Neue entstehen—und das, obwohl IVU immer noch keinen Cent an Nettofinanzschulden ausweisen müsste.

Dieses Beispiel zeigt, welch erhebliche Wirkung eine zielgerichtete Kapitalallokation im Verhältnis zum operativen Ergebnis haben kann. Denn wenn man Ihnen nahelegen würde, dass Sie von jetzt an Ihre operativen Wachstumsziele jedes Jahr um weitere 16 Prozentpunkte übertreffen müssten, würden sie dies zu Recht als abwegig ansehen. Mit einer rationalen Kapitalverwendung sind solche Ergebnisverbesserungen hingegen möglich.

Die Nichtverwendung von Eigenkapital führt bei IVU also momentan zu jährlichen Opportunitätskosten von bis zu 16% des EPS. Sie und Ihr Team haben IVU operativ exzellent entwickelt. Es wäre sehr schade, wenn diese hervorragende Leistung durch Inaktivität in der Kapitalverwendung unterminiert würde. Mir ist kein triftiger Grund bewusst, warum IVU sich selbst effektiv eine solche "Strafsteuer" auferlegen sollte, wenn man im Saldo ohnehin schuldenfrei bleiben könnte.

Abschließend möchte ich mich sehr herzlichen für Ihre Offenheit und Ihre gute Arbeit bedanken und wünsche Ihnen weiterhin viel Erfolg bei der Leitung des Unternehmens. Ich hoffe, Sie nehmen diese Zeilen als die konstruktive Anregung wahr, als die sie gemeint sind.

Mit besten Grüßen aus Brüssel

Hans Zenger  

16.09.16 14:28
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17947 Postings, 7052 Tage ScansoftSehr gute Antwort,

vielleicht lässt sich ja der Vorstand zu einer etwas dezidierteren Antwort hinreißen. Wäre dann auch in seinem Interesse, dann hätte er wieder seine Ruhe:-)
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16.09.16 16:39

1683 Postings, 5371 Tage Thebat-FanNaja


Das wird nun dem WP vorgelegt, mit der Bitte, eine entsprechende Antwort im Sinne der Geschäftsführung zu formulieren.
 

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