Man muss auch mal abwarten, wo am Ende das AEBITDA (was ja ohnehin etwas fragwürdig als Kennzahl ist) liegt. Im Sommer hatte man die Prognose ja noch minimal erhöht (von 460 auf 470 als untere Grenze), um dann im November die obere Grenze auf 460 zu legen. Das wirkt schon so, als sei operativ einiges in H2 schiefgelaufen. Prinzipiell war die alte Prognose ein leichtes Wachstum in Q4, während die neue ein "Gewinn"rückgang yoy von 25% ist. Trotzdem: Im besten Fall verfehlt man die ursprüngliche Prognose vom Jahresbeginn beim AEBITDA nur knapp. Die Gründe sind ja auch plausibel, man hat den Ramp-Up von Factor einfach unterschätzt und gleichzeitig erholt sich das Kochboxen-Geschäft nicht wie erhofft. Das Problem ist eher, dass sowohl das Wachstum als auch die Profitabilität momentan nicht gut sind und es auch keine Perspektive auf die nächsten Jahre gibt. Die Ziele für 2025 nimmt der Markt nicht mehr ernst. Dieser Glaubwürdigkeitsverlust war für den Kurs fatal. Wenn der Ausblick eines von beiden wieder positiv aussehen lässt (bestenfalls die Profitabilität), dann wird die Aktie sicher positiv reagieren. Aber wenn es das nächste "Übergangsjahr" gibt, wird die Story immer schwieriger zu kommunizieren. Was man sicher diskutieren muss ist, dass sich Hellofresh ein gigantisches Marketingbudget gönnt (das ist in Größenordnung von Konzeren mit einem Vielfachen des Umsatzes von Hellofresh und extrem starken Marken). Klar ist man noch in einer Phase der Markenbildung und die Kanäle ändern sich sicher alle paar Jahre stark. Aber trotzdem sollte man bei den Ausgaben auch irgendwo ein Kundenwachstum sehen... |