Hans Bernecker nennt in seiner heutigen AB-Daily Zahlen zu den Eurobonds: was sie uns (die Deutschen) kosten würden. Und er geht einer brisanten Frage nach: stimmt die Behauptung aus Brüssel, wonach Deutschland mehr Nutzen als Schaden aus den Eurobonds zöge. Vorneweg: Brüssel belegt seine Behauptung mitnichten. Bernecker nennt aber Zahlen, die das Gegenteil der Brüsseler Behauptung belegen. Ein Textauszug (Bernecker-Kritikern erteile großzügig -ich wie gehabt- die Erlaubnis, den nachfolgenden Text zu ignorieren):
"Erfreut und zufrieden stellen wir fest, dass die Bundeskanzlerin und ihr Finanzminister gestern den Euro-Bonds gegenüber eine klare Absage erteilt haben. Ob es aber dabei bleibt, werden wir sehen, denn der Widerstand seitens der Gegenpartei, vertreten durch EU-Kommissionspräsident Barroso, ist nicht zu unterschätzen. Der Stand:
Die Griechen können damit rechnen, Anfang Dezember 8 Mrd. € zu erhalten. Die zuständigen Minister haben gestern die Unterschrift unter den Sparvertrag geleistet. Es ist allerdings in erster Linie eine politische Absichtserklärung, und die Glaubwürdigkeit der tatsächlichen Umsätze ist in der Tat gering. Mithin: Die Euro-Bond-Lösung wird mit einem jährlichen Aufwand von 47 Mrd. € für Deutschland kalkuliert. Es ist eine volkswirtschaftliche Kalkulation, die man nicht auf die Milliarde genau nehmen kann. Doch sie zeigt den Grundsatz und die Größenordnung. 47 Mrd. € jährlich p. a. für wie viele Jahre? Für sehr viele. Die Befürworter des Euro-Bonds halten dagegen: Der Vorteil für die deutsche Wirtschaft sei sehr viel größer als die Kosten. Sie nennen aber keine einzige Zahl, die hinreichend begründet erscheint. Rechnen wir selbst nach: Der deutsche Export nach Griechenland wird in diesem Jahr etwa 5,4 Mrd. € erreichen. Vor vier Jahren waren es noch 6,3 Mrd. €. Davon entfallen auf KFZ/ Verkehr ca. 2,5 Mrd. € und auf Industrieprodukte (Maschinen und Chemie etc.) ca.1,8 Mrd. €. Der Sektor Gesundheit / Pharmazeutik deckt 0,5 Mrd. € ab. Was liefern die Griechen? 384 Mio. € Pharmazeutik aus der Auftragsfertigung, 360 Mio. € für Brennstoffe, 180 Mio. € Obst und Gemüse und 1,5 Mrd. € Sonne und Meer. Um wie viel würde der deutsche Export nach Griechenland davon berührt werden? In der Größenordnung von etwa 250 bis 450 Mio. €. Das wären ca. 0,3 % des deutschen Gesamtexports. Es sind überschlägige Zahlen, was wir betonen, aber sie zeigen: Griechenland ist ökonomisch gesehen kein ernsthaftes Thema. Stellen Sie diese Zahlen bitte gegenüber 47 Mrd. €." |