Vielleicht habe ich mich etwas schlecht ausgedrückt! Ich möchte auch dazu lernen, verstehe mich nicht falsch! Ich finde es nur schade, dass ich hier oftmals in meinem eigenen Saft gäre und keine offenen Diskussionen herschen. Mir geht es wie dir bzgl. den krachenden Verlusten. Aktuell und die letzten 4-5 Jahre, sind nicht gerade rosig. Eigentlich möchte ich auch nicht so wahrgenommen werden, dass ich nicht auch dazu lernen möchte oder unbelehrbar bin. Egal .. back to GFG.
Bzgl. Amazon sehe ich, dass Amazon "der alten Zeit", nicht heute die Softwarebude mit seinem Cloud-,Video-,Cinema- uvm. -geschäft. Ich möchte nur über das Plattformmodell ECommerce sprechen, welches Amazon jahrelang mit hohen Verlusten vorangetrieben hat, um letztlich alle Mitbewerber aus dem Markt zu drängen, um daraufaufbauend, seine neuen Geschäftsfelder vorantreiben zu können.
Natürlich war dort der Cashflow usw. eine völlig andere Größenordnung. GFG hat bewiesen, dass das Plattformmodell Margen >40% zulässt. Und das ist für mich eine sehr positive Nachricht, die ich versuche, in den den Kontext der Finanzkennzahlen zu setzen. Und hier ist für mich das EBITDA und EBIT nicht aussagekräftig genug. Vielleicht habe ich einen Denkfehler und bin völlig falsch unterwegs aber dann bitte ich dich, mit mir da tiefer einzusteigen und es mir zu erklären (oder jemand anders?).
Natürlich und das möchte ich hier erwähnen, spielt langfristig die Ertragskraft eine immense Rolle .. darüber brauchen wir nicht zu diskutieren, da ansonsten die Bude brankrott geht. Mir geht es aber um die Story - wie komme ich dorthin?
Eine GFG war auf dem Weg zu 2 MRD Umsatz. Damit hat ich das Umsatzwachstum zwar verlangsamt aber ist nicht eingbrochen. Wenn auf der Kostenseite deutlich gesparrt wird, CAPEX nach unten gefahren wird und 40%+ Margen auf das Kontor schlagen, dann bin ich davon überzeugt, kann eine GFG profitabel sein. Sonst würde ich hier auch gar nicht investieren wollen bzgl Long-Story(!)
Die 300 Millionen Cash waren ein Problem in der Niedriegzinsphase, doch jetzt - dreht sich das Verhältnis von "Cash ist trash" zu "Cash ist King". Und damit brauch GFG bei sinkenden Kosten, keine Kredite in großem Umfang am Kapitalmarkt (short-termin 3 Jahre) nicht aufzunehmen. Wieso auch?
Ich denke es wird noch viel im Ecommerce Markt passieren - auch auf M&M Seite und ich als Long-Investor finde es auch schade, dass Lamoda wohl jetzt weg ist ABER wie hier andere Vorredner schon geschrieben haben - man muss auch mal den psychologischen Klotz und das immens hohe Geschäftsrisiko betrachten. Die Story kann auch völlig nach hinten losgehen, Lamoda zu halten und man risikiert vieles. Mal angenommen auf Jahre hinweg fällt das Russlandgeschäft weg, Putin dreht am Atomknopf usw. Dann wäre das Asset ja wirklich 0 Wert. Und die Abschreibung würde ich dann gerne mal sehen und das Geschrei hier.
Es gibt nicht den richtigen Ausstiegspunkt glaube ich und wir können alle nicht verneinen, dass bei jeder unternehmerischen Entscheidung, auch ein Risiko damit verbunden ist.
Schönes Wochenende
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