"Die meisten verlassen sich auf die Politik deshalb kommen Sie auch zu nichts. Mach doch mal nen Vorschlag wie ne reale Lösung aussieht, wahrscheinlich in dem man den Faulpelz und Prasser auf eine Stufe stellt mit dem fleißigen und Sparsamen."
Mein Vorschlag sind "die Violetten" und eine Einführung eines bedingungslosen Grundeinkommen, welches Gleichzeitig die Grundabsicherung ist, d.h. Rente und HartzIV. Wer mehr zum Leben haben will, der verdient sich etwas dazu.
"Das hast Du richtig erkannt, niemand in Deutschland ist gezwungen sich zu verschulden die Freiheit hat man in diesem Land." Stimmt, doch damit du Vermögen anhäufen kannst, muss ein Anderer dafür Schulden machen, denn das System ist nunmal ein Kreditbasiertes System. Doch was wäre die Alternative? Die Alternative dazu gibt es wohl nicht, denn wenn das Geldsystem nicht auf Kreditbasis erfolgt, wer entscheidet dann, wer wie viel Geld dauerhaft besitzen darf? Indem z.B. die Notenbank Kredite gibt, steht diese Entscheidung nicht zur Debatte, weil zumindest (theoretisch) die Gelder wieder zurückgezahlt werden müssten. Die Zinsen sollen dafür sorgen, dass sich dieses System (theoretisch) selbst "heilt".
Soviel zur Theorie, die Praxis sieht leider anders aus, denn da erhält der Geldadel die Kredite und die Kosten dafür "drückt" er ans Volk an die Masse ab, z.B. indem er Dumpinglöhne bezahlt, Sozialleistungen kürzt oder seine Mitarbeiter für gleiches Geld länger arbeiten lässt. Dadurch kann der Geldadel seine Vermögen auf Kosten der Masse jährlich immer schön um weitere 10 bis 15% steigern.
Doch wo verbleibt das Geld? Richtig auf den Konten, am Besten vielleicht sogar noch auf schweizer Konten. Selbst wenn jemand z.B. Gold dafür kauft (was gut ist), so wandert das Geld eigentlich nur noch von Geldadel zu Geldadel. Mit "fleißig" oder "verdienen" hat dies nichts mehr zu tun, denn niemand kann mehrere Millionen € im Jahr verdienen. Diese soziale Ungerechtigkeit sorgt dann dafür, dass Teile der unteren Schicht demotiviert wird und einfach keinen Bock mehr auf Arbeiten und das System hat. Nun spaltet man die Gesellschaft zusätzlich, indem man die Menschen in Faulpelze, Prasser und Fleißigen und Sparsamen einteilt.
Dabei frage ich mich, warum ist jemand ein Faulpelz und warum gibt es immer mehr davon? Weil es etwa den Menschen zu gut geht? Nein, denn wäre dem so, wären die Bayern alle Faulpelze, komischerweise findet man dort die Wenigsten Faulpelze ;-) Die Antwort liegt meiner Meinung nach viel tiefer, nämlich in der sozialen Ungerechtigkeit. Wenn immer nur die verdiente Geld an oberer Stelle verteilt wird, hat eben niemand mehr Bock zum Arbeiten, erst recht nicht die jungen Leute, die nunmal noch Träume haben und dann mit der harten Realität einfach nicht klar kommen (wollen).
Dann frage ich mich, wer ist mit Prasser gemeint? Ist denn etwa Konsum negativ? oder sind hier die Leute gemeint, die auf Pump konsumieren? Ich vermute mal, dass die Leute die auf Pump konsumieren gemeint sind. Doch was soll eine Familie aus unterer bzw. unterer Mittelschicht denn tun? Die haben nunmal nicht genug Geld um sich z.B: ein Auto oder Haus in Bar kaufen zu können. Die Alternative wäre, dass man diesen Leuten das Recht auf ein Auto oder Haus absprechen würde, was wiederum einer Ausbeutung gleich käme. Ursache hierfür ist die negative Lohnentwicklung am unteren Ende, denn dies zwingt nunmal die Leute dazu, Kredite nehmen zu müssen oder alternativ ein spartanisches Leben zu führen.
Nun kommen wir zu den "Fleißigen", doch wer sind die "Fleißigen" überhaupt? Sind es etwa diejenigen, die sich für 4€ Stundenlohn ausbeuten lassen und noch HartzIV beantragen müssen? Sind es die Praktikanten, die ohne Entgelt für Unternehmen arbeiten sollen und dann stets nicht übernommen werden? Fleißig sein wird an unterer Stelle nunmal bestraft und kommt einer Ausbeutung und moderner Sklaverei gleich, hat aber mit einer Leistungsgesellschaft Nichts zu tun. Kein Wunder, dass immer weniger Leute "fleißig" sein wollen, weil es sich eben nicht lohnt bzw. man eigentlich immer mehr der Arsch ist.
Nun zuletzt noch zu den "Sparsamen". Sparsam klingt schön, ist aber gesellschaftlich gesehen unsinnig und rückschrittlich. U.a. ist es doch die Errungenschaft, die einst Deutschland forciert und nach vorn gebracht hat, die man nun immer mehr wieder abschafft. Der große Vorteil von sozialen Sicherungssystemen / Rentensystemen ist, dass nicht jeder für sich sparen und Geld aus dem schnellen Geldkreislauf entziehen muss, sondern das Geld bis zur Rente den Kreislauf noch sehr oft durchlaufen kann, z.B. in Form von höheren Bildungsausgaben.
Eine gewisse Sparsamkeit ist positiv, doch Sparsamkeit darf nicht übertrieben werden, denn sonst entzieht man dem Geldkreislauf zu viel Geld. |