die Bush/Greenspan ihm zuvor eingebrockt hatten. Die US-Hausblase, deren Platzen die 2008-Bankenkrise auslöste (2008 trat Obama erst an....), geht auf zu tiefe Zinsen ab 2002 zurück, die Greenspan in "Deflationsangst" (treffender: Inflations-Gier) verordnet hatte.
Der größte Teil es Aufschwungs von 1980 bis 2000 ging auf Finanzaufblähungen zurück, die Leitzinsen fielen von 15 % in 1980 auf ca. 5 % um die Jahrtausendwende. Als der Dot.com-Crash kam, wollte Greenspan die Märkte auf Teufel komm heraus erneut inflationieren. Dies erreichte er mit nur 1 % Leitzinsen von 2002 bis 2004. Greenspan ermunterte die Amis auch fortlaufend, die Häuser als Geldautomaten (HELOCs) anzuzapfen - was ich schon damals sehr unseriös fand. Greenspan wollte die Vermögenspreis-Blase, die sich bis 2000 aufgebaut hatte, partout über die Runden retten. Dies gelang ihm auch zeitweise - bis 2007, als das HELOC-Schuldenkartenhaus erste Risse bekam, die sich 2008 zum Lehman-Erdrutsch auswuchsen.
Obama trat sein Amt mitten in der Lehman-Krise an. Um eine zweite große Depression zu vermeiden, ging die US-Finanzelite und die Fed (auf die Obama nur begrenzten Einfluss hat) ab 2008 aufs Ganze und senkte den Leitzins jahrelang auf Null. Obama schob die Reinflationierungs-Blase ab 2008 allerdings auch politisch mit Studenten- und Autokrediten kräftig an. Es ist beim beschränkten Ami-Horizont leider üblich, "Wachstum" ohne Blick auf die Ursachen zu feiern. Und natürlich wirken zig Billionen an Krediten (Student loans, die fast jeder in USA erhält, die sich bei irgendeiner Lehrbude einschreibt) wachstumsfördernd - aber eben auf Pump und nicht nachhaltig.
Obama hat die Inflationierungspolitik, die 1980 unter Reagan begann, sozusagen im Ultra-Krisen-Modus der Nach-Lehman-Zeit fortgesetzt, mit starker Schützenhilfe von Bernanke und Yellen, die mit QE eine Vermögenpreisinflation um jeden Preis lostraten. Draghi hat das QE-Inflationierungs-Zepter 2012 ("Koste es was es wolle") aufgegriffen, und auch Japan stieg zeitlich passend in neues QE ein, als in USA das QE auslief.
FAZIT: Organisches Wachstum war ab 1980 in USA (abgesehen von der Computer/Internet-Schub der 1990er) wenig vorhanden. Die starken Börsenanstiege sind im Wesentlichen das Ergebnis einer fortgesetzten Inflationierungspolitik, die mit ständig steigender US-Staatsverschuldung einherging. Reagan war der erste, der massiv Staatschulden aufnahm und den guten alten Weg der Haushaltsdisziplin verließ.
FAZIT 2: Keines der Probleme, die 2008 die Lehman-Krise auslösten (Überschuldung in allen Bereichen) ist seitdem gelöst worden. Im Gegenteil hat Obama - wenn auch im Ultra-Krisen-Modus - die Staatsverschuldung in nur 8 Jahren Amtszeit von 10 auf 20 Billionen verdoppelt. Das hatte ich hier im Thread ebenfalls immer als nicht nachhaltig kritisiert.
Im nächsten Crash wird es den Zentralbankern höchstwahrscheinlich kaum mehr gelingen, die Börsen mit ihren Geldmätzchen und Ränkespielen im 2009-Stil aufzufangen. In Europa sind die Zinsen noch immer bei Null, es gibt dort rein gar nichts zu senken, in USA ist gerade mal 3 % Luft. Die QE-Bilanzen der Zentralbanker sind ebenfalls noch von der letzten Krise prall gefüllt, auch in Europa und Japan.
Die Trumponomics-Blase - als späte Fortsetzung von Reagonomics (Spötter beschschreiben sie auch "Voodoo-Wirtschaft" - wird mit einem derartigen Knall enden, dass den Leuten, die jetzt in Trumps Horn blasen, der Hintern auf Grundeis gehen wird. |