So sehen im Detail die aktuellen Q3-Analystenschätzungen von 9 Analysten aus:
Auftragseingang: 373 Mio. ? (Niedrigste 301 Mio. ?/Höchste: 687 Mio. ?) Auftragsbestand: 1,41 Mrd. ? Umsatz: 785 Mio. ? (Niedrigste: 766 Mio. ? /Höchste: 817 Mio. ?) EBITDA: 58,3 Mio. ? (Niedrigste: 52 Mio. ?/Höchste: 64 Mio. ? EBIT: 26,6 Mio. ? (Niedrigste: 13 Mio. ?/Höchste: 30 Mio. ?) Nettogewinn: 11,3 Mio. ? (Niedrigste: 4 Mio. ?/Höchste: 16,1 Mio. ?) EPS: 0,13 ? (Niedrigste 0,04 ?/Höchste 0,16 ?)
Da Nordex in ihrer Pressemeldung nur die 9 Monatszahlen an gibt würden die 9 Monatszahlen nach der Mittelschätzung folgendermaßen aussehen:
Auftragseingang: 1,28 Mrd. ? (9 Monate 2016: 2,17 Mrd. ?) Auftragsbestand: 1,41 Mrd. ? (9 Monate 2016: 2,09 Mrd. ?) Umsatz: 2,29 Mrd. ? (9 Monate 2016: 2,34 Mrd. ?) EBITA: 175,8 Mio. ? (9 Monate 2016: 203,0 Mio. ?) EBIT: 76,0 Mio. ? (9 Monate 2016: 125,5 Mio. ?) Nettogewinn: 33,9 Mio. ? (9 Monate 2016: 64,4 Mio. ?) EPS: 0,36 ? (9 Monate 2016: 0,70 ?)
Die aktuellen Durchschnittsschätzungen fürs Gesamtjahr 2017 stehen bei einem Umsatz von 3,19 Mrd. ?, einem EBITA von 232 Mio. ? (EBITA-Marge: 7,3%), einem EBIT von 92,7 Mio. ? (EBIT-Marge: 2,9%) und einem Nettogewinn von 44,1 Mio. ? bzw einem EPS von 0,45 ?. Denke mal, dass diese Gesamtjahreschätzung Nordex gut schaffen kann. Bin sogar eher der Meinung, dass Nordex beim Gewinn etwas besser abschneiden wird wie aktuell von den Analysten geschätzt wird, weil ich von einer höheren EBITA-Marge ausgehe im Bereich von 8%. Wobei es schwer abzuschätzen ist welche negative Auswirkungen der US Dollar haben wird für Nordex im 2. Halbjahr, denn der ist in den letzten 6 Monate um 6% gg. dem Euro gefallen. Restrukturierungskosten sind bei diesen Schätzungen außen vor. Sind ja normalerweise einmalige Sondereffekte.
Fürs kommende Jahr liegen die aktuellen Durchschnittsschätzungen meines Erachtens noch recht hoch mit einem einem Umsatz von 3,1 Mrd. ?, einem EBITA von 207 Mio. ?, einem EBIT von 68 Mio. ? und einem Nettogewinn von 29,2 Mio. ? bzw. einem EPS von 0,30 ?. Hier wurden meines Erachtens bis jetzt von fast keinem Analysten die 2018er Schätzungen überarbeitet.
Wenn man die Warburg Schätzungen für 2018 hernimmt, dann scheinen die mir aktuell am realistischsten zu sein. Warburg geht in 2018 von einem Umsatz von 2,5 Mrd. ? aus, einem EBITA von 145 Mio. ? (EBITA-Marge: 5,8%), einem EBIT von 5 Mio. ? und einem Nettoverlust von 7 Mio. ? bzw. ein negatives EPS von 0,08 ?. Für 2019 ist Warburg aber überzeugt davon, dass Nordex wieder in die Gewinnzone kommt.
Die Warburg Schätzung für 2018 würde aber auch bedeuten, dass Nordex keinen negativen Free Cash Flow generieren würde im kommenden Jahr bzw. nur leicht negativ auch wenn die Restrukturierungskosten bei etwas über 25 Mio. ? liegen sollten, da Nordex u.a. wegen den Goodwill-Abschreibungen vom Accionakauf (Acciona wurde ja von Nordex immerhin mit dem 9fachen das EBITAs bezahlt) sehr hohe nicht liquiditätswirksame Abschreibungen in der GuV ausweist. Sollten die Warburgschätzungen für 2018 wirklich passen, dann wäre nach meiner fundamentalen Einschätzungen Nordex aktuell um gut 25% unterbewertet, wenn man ein 6er EBITA Multiple hernehmen würde. Nach den Warburg Schätzungen liegt das 2018er Nordex EBITA Multiple beim aktuellen Kurs lediglich bei 5. Mal ganz abgesehen davon, dass das 2018er KUV gerade mal bei lächerlichen 0,3 liegt. Aber diese äußerst niedrige 0,3 zeigen überdeutlich auf welche Unsicherheiten in Nordex stecken bezüglich Zukunft. Was ja bei den überaus sehr schwachen Auftragseingänge absolut nachvollziehbar ist. Eigentlich schreib ich jetzt nichts Neues: Es müssen Aufträge, Aufträge, Aufträge, Aufträge und noch mal Aufträge her und dann würde sicher auch wieder hier Vertrauen rein kommen.
Ich habe es in letzten Tagen aber schon einige über Boardmail geschrieben, das ganze kann hier auch ganz schrecklich enden, denn ein Unternehmen wie Nordex kann bei der Kostenstruktur mit einem Umsatz von unter 2,5 Mrd. ? nicht lange überleben obwohl Nordex nach wie vor eine sehr solide Unternehmensbilanz aufweist, da man kaum Nettoschulden hat. Das Book to Build Ratio in den ersten 9 Monaten des Jahres mit 0,5 bis 0,6 (9 Monate 2016: 1,0) bzw. der Turbinenauftragsbestand signalisiert aber aktuell allenfalls einen Umsatz in 2018 von um die 1,7 Mrd. ?.
In den genannten Analystenschätzungen sind folgende Researchhäuser beinhaltet: Bankhaus Metzler, Barclays Capital, Commerzbank, HSBC, Independent Research, Kepler Cheuvreux, Nord/LB, Societe Generale und Warburg Research.
Hier der Link zu diesen Zahlen:
https://timesofindia.indiatimes.com/business/...icleshow/61596211.cms
Der User Ulm kennt sich hier meiner Meinung nach am besten aus. Und der geht inzwischen auch davon aus dass es für Nordex ganz übel enden wird.
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