mal eine anekdote aus meinem ägyptenurlaub vor 3 jahren, um mein vermeintlch asoziales unbarmherziges image bei den gutmenschen die hier im forum schreiben etwas aufzupolieren:
man muß wissen, daß die jungen leute hier in ägypten keine großen perspektiven haben und viele hängen sich dann dem tourismusgeschäft an, wie auch ein etwa 18-jähriger agypter, der als kofferträger in irgendeinem hotel sein geld verdiente.
Er wohnte in der hotelruine neben unserem hotel zusammen mit anderen in einer wohngemeinschaft und da ich und meine frau leidenschftliche strandläufer sind, traf ich ihn des öfteren am strand sitzend und mit seinem handy herumspielend vor seiner hotelruine.
Er sah sehr gut aus und war sehr sympathisch und jedesmal wenn ich vorbeikam und er da saß rauchten wir eine zusammen und machten ein paar scherze in englisch.
Ich sagte ihn irgendwann daß er sich umbedingt weiterbilden müße und deutsch lernen solle um nicht als kofferträger zur rente zu gehen....er solle hart arbeiten und dann versuchen in die verwaltung/rezeption/backoffice des hotels zu kommen.
Am letzten tag unserer reise bat ich ihn zur grenze unseres hotels zu kommen. Ich gab ihm dort 50€ und er solle mir versprechen, ein deutsch-lehrbuch zu kaufen und fleißig deutsch lernen.... dann verabschiedete ich mich von ihm....
An der grenze unseres hotels stand ein kleines wachhäuschen und der wachmann mußte notieren wer und wann die schwimmerzone verließ und solche scherze. Oft kamen die jungen leute vom spazentrum noch dazu, die täglich den strand abliefen um die gäste zur massage zu überreden.
Einmal waren 4 leute beim wachhäuschen zusammengekommen um eine zu rauchen und ich gesellte mich dazu. Fast alle waren studenten, die keinen job woanders fanden.
da es in ägyten steinreiche hotelbesitzer gibt, die nicht selten das grundstück kostenlos bekamen zudem viele jahre keine steuer zahlen müssen, und immer reicher und reicher wurden, während die jungen null perspektiven haben.
Ich sagte ihnen daß ich das als sehr ungerecht empfände und die sonne jedem ägypter gehört und daß nur wenige die ganz großen geschäfte damit machen würden und der breite rest nix als almosen davon abbekämen.....sie waren erstaunt, denn normalerweise reden hotelgäste nicht über solche themen...
Auf der selben hotelanlage direkt am strand hatten 2 großgewachsene und superschlanke beduinenbrüder ein beduinenzelt aufgeschlagen in dem sie traditionell im beduinenstil tee anboten (ein loch im sand und darüber teewasser fertig machen).
der eine der brüder, ein richtiger frauenheld (meinte übrigens daß italienerinnen die besten wären...) war dauernd bekifft und einmal war ich allein mit ihm im zelt und angesichts der ganz üblen verfolgung durch verkäufer insbesondere wie ich sie auf der nilfahrt beim 2. Ägyptenurlaub erlebte, sagte ich zu ihm: touristen sind eigentlich keine menschen sondern nur brieftaschen...wenn sie ankommen sind sie voll und wenn sie wieder nach hause gehen müssen sie geleert sein....
ich schmunzelte, denn er sagte ganz kaltschnäuzig und ehrlich "Yes!"....
und das stimmt auch..überall wird man angebettelt und belästigt und sogar bei unserer abreise am check-outschalter am flughafen hat ein ägypter in uniform die hand auf gehalten, nicht wegen übergepäck wie bei unserem vorgänger, sondern weil meine frau, eine asiatin, irgendein dokument nicht vorweisen konnte.....
dieser ständige backschisch-hunger verleitete mich auch bei einer besichtigung irgendeines tempels zu einem verhalten, das mich heute noch schmunzeln läßt: dort waren nämlich ägyptische soldaten bewaffnet mit einer kalaschnikow und einer bettelte mich an und sagte daß er frau und kinder hätte......ich stellte mich an vor ihm mit erhobenen händen und sagte: "wenn du mich mit deiner kalachnikow erschießt geb ich dir 2 euro.."
Ich sah ein gefährliches blitzen in seinen augen und glaube fast, daß er es für 10€ getan hätte.... In einem anderen tempel war ein außergewöhnlich intelligent aussehender großer stämmiger ägypter am werke, er sah wirklich aus wie omar sharif....er kam zu einem jungen pärchen aus den neuen bundesländer, die mit uns den eßtisch teilten und nahm ungefragt den schaal der rothaarigen frau und band ihr als sowas ähnliches wie einen turban um den kopf.
Danach griff ihr freund sofort in die tasche und gab ihm einen euro für dessen wertvolle arbeit... dann geschah folgendes: der turbanbinder machte diese reibende bewegung zwischen daumen und zeigefinger .....ihr freund stutzte kurz und gab ihm noch einen euro und er ging von dannen....
in mir keinte eine unglaubliche verachtung und wut auf....
teil 2 folgt demnächst....
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