Freitag, 18. September 2009
100 Millionen für Citigroup-Händler Bankchef kritisiert Bonus Die Auseinandersetzung um eine 100-Millionen-Dollar-Prämie für einen Händler der massiv staatlich gestützten US-Bank Citigroup spitzt sich zu. Konzernchef Vikram Pandit hat nun öffentlich eingeräumt, eine solche Mega-Prämie sei übertrieben. 34 Prozent der angeschlagenen Citigroup gehören nach Rettungsaktionen dem amerikanischen Staat. (Foto: REUTERS) Dennoch bleibt Star-Händler Andrew Hall stur und will laut US-Medien auf die umgerechnet 68 Millionen Euro nicht verzichten.
Die Affäre wird zur Belastungsprobe für US-Präsident Barack Obama, der überzogenen Bonuszahlungen öffentlich den Kampf angesagt hat. Der extra von ihm eingesetzte Gehaltsbeauftragte Kenneth Feinberg will demnächst sein Urteil über Top-Vergütungen bei staatlich gestützten Konzernen fällen. Die Citigroup bekam als einer der größten Verlierer der Finanzkrise 45 Milliarden Dollar. Dem Staat gehören dafür 34 Prozent der Bank.
Rechtliche Anfechtbarkeit ist unklar Hall ist Chef der Energie- und Rohstoff-Handelssparte Phibro der Citigroup, die der Bank hohe Gewinne bescherte. Schon 2008 strich er mehr als 100 Millionen Dollar ein. Die Sparte solle nun umgebaut und ausgegliedert werden, kündigte Pandit als Reaktion auf den öffentlichen Wirbel in New York an.
Allerdings ist völlig offen, ob an Halls möglichem Riesenbonus für 2009 rechtlich zu rütteln ist. Die Vereinbarung wurde vor langer Zeit unterzeichnet. Obamas Ankündigung von Gehaltsgrenzen kam erst später.
Hall gehört seit 2006 Schloss Derneburg im Landkreis Hildesheim - einst im Besitz des Künstlers Georg Baselitz. Er zählt laut Berichten zu den größten Sammlern zeitgenössischer Kunst weltweit. |