Moskau, das alle Vorwürfe im Fall Nawalnyj zurückweist, will auf die Sanktionen „spiegelbildlich“ antworten. Ein Oberhausmitglied sprach von „illegalen“ Sanktionen und forderte eine „harte Antwort“. Insgesamt sind die Ziele der Strafmaßnahmen wegen des Nervengift-Einsatzes indes erwartbar und treffen in der Summe sogar weniger als die neun Zielpersonen, über welche die Zeitung „Le Monde“ berichtet hatte.
Ein von manchen gefordertes Ende des Gasprojekts Nord Stream 2 erfolgt nicht. Zudem ist keine Rede von Sanktionen gegen Mitglieder der russischen Elite wie Geschäftsmagnaten und Staatsmedienmitarbeiter mit Vermögenswerten in EU-Staaten. Solche Strafmaßnahmen fordert etwa Nawalnyj seit langem. Putins Sprecher versuchte am Donnerstag davon abzulenken, dass die Sanktionen wegen des Einsatzes eines auch in Russland verbotenen Kampfstoffes verhängt wurden: Dmitrij Peskow sagte, es wecke „Bedauern“, dass die Beziehungen zwischen der EU und Moskau „von einem Mann abhängig gemacht werden, der in Europa für den Führer irgendeiner Opposition gehalten wird“. |