Wenn dann bitte auch die ganze Meldung posten und nicht nur das "rauskopieren" was grade mal in deine "Brille" passt.
BERLIN (dpa-AFX) - Der Berliner Solarmodulhersteller Solon (Profil) hat im ersten Quartal schwer unter der eingebrochenen Nachfrage nach Solaranlagen gelitten und ist in die roten Zahlen gerutscht. Der Umsatz stürzte um 76 Prozent auf 38,3 Millionen Euro ab, wie die TecDAX(Profil)-Gesellschaft am Dienstag mitteilte. Das war noch schlechter als von Experten befürchtet. Die sechs von dpa-AFX befragten Analysten hatten im Schnitt mit einem Umsatz von 47,63 Millionen Euro gerechnet. Die Produktion von Solarmodulen stand praktisch still. Lediglich 18 Megawatt wurden produziert. Im vorbörslichen Handel verloren Solon-Aktien gut sieben Prozent von ihrem Vortageskurs.
Im operativen Geschäft verbuchte Solon in den ersten drei Monaten dieses Jahres einen Fehlbetrag von 20,7 Millionen Euro (Gewinn vor Zinsen und Steuern). Im gleichen Zeitraum 2008 wies das Unternehmen an dieser Stelle noch ein EBIT von 12,5 Millionen Euro aus. Analysten hatten mit einem Minus von 14,27 Millionen Euro gerechnet. Unter dem Strich vermeldete das Unternehmen einen Verlust von 18,5 Millionen Euro nach einem Überschuss von 6,9 Millionen Euro ein Jahr zuvor. Am Markt war mit einem Minus von 14,68 Millionen Euro gerechnet worden.
OPERATIVER JAHRESGEWINN ERWARTET
Auch im laufenden Quartal erwartet das Unternehmen vor allem wegen der anhaltenden Kreditklemme unter dem Strich einen Verlust. Das Ergebnis weiter belasten könnte eine mögliche Abschreibung auf die indirekte Beteiligung am insolventen französischen Siliziumprojekt SilPro. Solon rechnet nach eigenen Angaben mit Wertberichtigungen von bis zu 40 Millionen Euro. Im operativen Geschäft will sich Solon aber wieder der Gewinnzone nähern. "Wir rechnen mit einem ausgeglichenen Ergebnis, vielleicht wird es eine schwarze Null, vielleicht eine rote", sagte Vorstandschef Thomas Krupke der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX.
Im Gesamtjahr will Solon nach eigenen Angaben operativ einen Gewinn erzielen. Krupke rechnet mit einer deutlichen Belebung der Nachfrage in der zweiten Jahreshälfte, sofern sich bis dahin die gesamtwirtschaftliche Lage verbessert und sich die Kreditklemme löst. "Wir haben schon im April ein deutliches Anziehen des Geschäfts erlebt", sagte der Vorstandschef. Eine konkrete Umsatz- und Gewinnprognose will das Unternehmen wegen der "anhaltenden Unsicherheiten" aber erst im weiteren Verlauf des Jahres geben.
OFFENE RECHNUNGEN
Die gesamte Branche leidet seit dem abrupten Ende des Solarbooms im zweiten Halbjahr 2008 unter dem Absatzeinbruch. Insbesondere die Nachfrage von Großkunden kam wegen der Kreditklemme praktisch zum Erliegen. Dem stehen Überkapazitäten gegenüber. Die Folge ist ein Preisverfall von 15 bis 30 Prozent. Erschwerend kam zu Jahresbeginn für die Unternehmen der harte Winter in Deutschland hinzu, der die Montage neuer Anlagen lange unmöglich machte.
Solon hat noch ein weiteres Problem. Zu Jahresbeginn saßen die Berliner auf offenen Rechnungen von 100 Millionen Euro aus Spanien. "Das Geld geht inzwischen tröpfchenweise ein", sagte Krupke. Mittlerweile seien 20 bis 25 Millionen Euro überwiesen worden. Der Vorstandschef gab sich zuversichtlich, den ausstehenden Betrag noch in diesem Jahr zu erhalten. Die Finanzierung von Solon sei in jedem Fall für "die kommenden Monate" gesichert. Zurzeit liefen Verhandlungen mit den Hausbanken über den mittelfristigen Geldbedarf. Die Signale seien positiv, erklärte Krupke. Solon saß Ende 2008 auf Nettoschulden von 379 Millionen Euro./nl/gr/wiz