ich habe vom Verlauf ab April gesprochen, nicht vom Verlauf ab Januar!
Dass ADVA überproportional mit den Indizes korreliert ist bekannt, und dass nach über 300% Kurssteigerung in einem knappen Jahr, dann die Luft dünner wird ist auch klar.
Aber mit den Zahlen vom Febr (Q4/2015) und insbesondere April (Q1/2016) verbunden mit den Ausblicken auf eine niedrige Gewinnmarge von 1-4% ist Zurückhaltung eingekehrt bis sich zeigt, dass die Margen wieder in die Bereiche von HJ2/2015 zurückkehren können. Und das wird den Kurs wieder positiv beeinflussen.
Und wenn Du auch die Ukraine und das Griechenland-Drama miteinbeziehst, dann waren diese doch vor dem allgemeinen Rückgang der Börse. Und der ADVA Kurs ist auch während der Krise im Zusammenhang mit Griechenland vom Febr. bis zum Juli 2015 fast um das Vierfache gestiegen, und hat sich danach auch immer wieder im Bereich über 10 Euro eingefunden. Erst seit April finden sich nicht mehr genügend Käufer, weil es eine Unsicherheit im Geschäftsverlauf gibt. Und das sind eben die Integrationskosten in Bezug auf die Overture-Übernahme und auch die Anlaufphase für die neuen Produkte. Das alles sollte sich in Q3 spätestens in Q4 in Wohlgefallen aufgelöst haben. Bzgl. solcher Prognosen hat mich die ADVA Führung bisher nicht enttäuscht.
Also heißt das für mich, dass der Kurs wieder besser wie der Index abschneidet. Natürlich wenn der TECDAX nochmal um 20-30% fällt, hat auch ADVA keine Chance einen positiven Kursverlauf hinzulegen.
Und es ist völlig egal, bei welchem Kurs man eingestiegen ist, es geht darum wie man irgendwann aussteigen kann. Ich selbst habe nicht nur ADVA Aktien zu 0,90 Euro gekauft, sondern z.B. auch vor ein paar Jahren nochmal für 5,50 Euro nachgelegt. Vor knapp 1,5 Jahren war der Kurs dann bei 2,40 Euro. Dann habe ich eben auch nochmal für 2,80 Euro nachgelegt. Auch wenn man vorübergehend im Minus ist. Wenn man nicht in einem Unternehmen investiert ist, welches vielleicht in wenigen Jahren insolvent ist, weil das Geschäftsmodell nicht mehr vorhanden ist, dann kann man diese Zeit doch aussitzen. Ich sehe hier Beispiele wie Grundig, welche noch auf Röhrenfernseher gesetzt haben, als fast nur noch Flachbildschirme verkauft wurden, oder Nokia, welche zu spät in Richtung Smartphones gegangen sind. Wenn man in solch einer Firma investiert war, und zu spät ausgestiegen ist, dann hat man viel viel Geld verloren. Aber bei ADVA beobachte ich seit Jahren, dass sie sich immer wieder neu orientieren, wie z.B. seit nur 1-2 Jahren extrem in Richtung des DCI-Marktes (Cloud-Computing) und sich in diesen Bereichen jeweils technologisch ganz vorne positionieren. Dass dies Investitionen in R&D oder Übernahmen bedeutet ist doch klar. Dass es dadurch schwer ist dauerhaft eine gute Marge zu erzielen ist auch einleuchtend. Aber nun kommt die Zeit, in denen sich diese Investitionen auszahlen. Ab Q3 spätestens Q4 bzgl. FSP3000 Cloudconnect, welche dann die Markteinführungs-/Anlaufphase hinter sich haben wird und dann mit dem geplanten Volumen zum Umsatz beitragen sollte. Ähnlich sollte es sich bzgl. der Ensemble-Suite zeigen (durch Overture Zukauf), jedoch wird es da bestimmt noch etwas länger dauern, bis die Spitze erreicht wird.
Das ist wie immer nur meine persönliche Einschätzung. Jeder muss seine Entscheidungen selbst treffen, und derzeit eben auch Abwägen, ob das Börsenumfeld über längere Zeit eingetrübt bleiben wird oder ob ein event. eintretender positiver News-Flow bei ADVA dies überlagert. Ich selbst als Langfristanleger kann da auch gerne noch warten. Wie Du selbst schreibst, irgendwann haussiert die Börse wieder, und wenn dann ADVA bis dahin weiter seine Umsätze und dann hoffentlich auch Gewinne gesteigert hat, dann geht es auch mit dem Kurs wieder extrem nach oben. Und ich verstehe, dass man ruhiger schläft, wenn man im Plus ist, als wenn man immer tiefer ins Minus rutscht (habe ich auch alles schon erlebt). Kaufen wenn die Kanonen donnern.
Viele Grüße long-term-investor
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