„…ist es theoretisch gut zu rechnen mit der doppelten Summe beim Gewinn. In Wirklichkeit liegen die Wahrscheinlichtkeiten für Verlusttrades wesentlich höher…“ Ich habe oben in meinem Beitrag vereinfacht gerechnet. Natürlich muss man auch diese Kosten betrachten, die Formel hierzu: Anzahl Wertpapiere = Risiko Betrag / Transaktionskosten+ (Kaufpreis - Verkaufspreis (Stop Los)). In den Kosten kann man ja gleich Kosten für Kaufen+Verkaufen reinsetzen.
Für CRV ist es auch wichtig die Gewinne laufen zu lassen und Verluste begrenzen!!! Sobald man in einem Trend sitz, soll so ein Trend auch ausgenutzt werden und dass es geht werde ich an einem Beispiel zeigen. Hierfür kann ich nur ein Buch empfehlen: „Behavioral Finance“ von Joachim Goldberg und Rüdiger von Nitzsch.
Außer W.D. Gann habe ich mich auch mit Lebenswerken von Jesse Livermore auseinandergesetzt. Auch Livermore hatte eine Regel: „Verkaufen Sie stets, womit Sie Verlust machen und behalten Sie die Position, mit der Sie im Gewinn liegen.“ … und nicht umgekehrt!!!
http://wissensnavigator.com/interface1/trading/...vermoreVitaenew.pdf
Mit dem folgenden Beispiel will ich keinen für was anderes überzeugen, sondern lediglich eine der vielen Möglichkeiten zeigen.
Rechenaufgabe: Gegeben 20.000€ und ich setze 1% des Risikobeitrages pro Trade fest. Nehmen wir an, ich berechne 15€ Kosten pro Trade. Bei diesem Beispiel nehme ich Preis für Zucker nicht US Cent sondern Euro, wobei rein Mathematisch würde das auch keine große Rolle spielen. Außerdem vernachlässige ich bewusst das Währungsrisiko. Es geht hier nur darum die Methode aufzuzeigen. Bei diesem Beispiel lassen wir persönliche Gefühle weg, auch die Gann Theorie. Aus seiner Lehre nehme ich lediglich Trendlinienindikator und von knapp 30 Handelsregeln nur 8, weil diese eng mit Trendlinienindikator verbunden sind. Trendlinienindikator bezieht sich auf 1 Bar Swingchart im Wochenchart. Wir handeln mit März 2016 Kontrakt. Dieser Kontrakt wurde im Juli 2014 „aktiv“ gehandelt.
Gleich im August 2014 erfolgte Short Signal. Wir verkaufen für 19,15, mit einem SL bei 20,15. Für Kosten nehme ich 30€ in die Formel rein. Aus der Formel ergibt sich eine Positionsgröße von 170 Stück * 19,15 = 3.255,50€ + 15€ = 3.270,50€. Mit den Pfeilen zeige ich wie die Stop Los nachgezogen werden. Mitte September 2014 erfolgte neuer Verkaufssignal. 2. Short Posi: Verkauf für 18,75, mit einem Stop Los bei 19,45. Ergibt eine Posi von 243 Stück * 18,75 = 4.556,25 + 15 = 4.571,25. Gesamtstückzahl 413. Im Mai 2015 kommt es zu einem Kaufsignal. Also kaufen wir unsere Short Posi zurück und drehen auf Long. Rückkauf für 14,90 * 413 Stück = 6.153,70 7.841,75-6.153,7-15=1.673,05 – Gewinn Mit 2 Positionen haben wir 400€ riskiert. Bei diesem Trade kämmen wir auf CRV von 1 : 4,2 Darauffolgende Long Position war ein Fehltrade. Kauf bei 14,90 und SL bei 14,05. – 200St * 14,90 = 2.980 + 15 = 2.995 Ausgestoppt bei 14,05. Verkauf 2.995 – (2.810-15) = 2.795. Verlust von 200€ Nach dem Long Position ausgestoppt wurde, musste man sofort wieder auf Short drehen. Erste Short Position: Verkauf für 14,05 und SL bei 15,07. Positionsgröße 167 St * 14,05 = 2.346,35 + 15 = 2.361,35. Die zweite Short Position: Verkauf 13,45 und SL 14,10. Positionsgröße 262St * 13,45 = 3.523,90 + 15 =3.538,90. Gesamtmenge 429 Stück. Anfang Oktober 2015 kam neuer Long Signal. Das heißt wieder Posi drehen: Short glatt – 1. Posi Long. Rückkauf: 429 * 12,60 = 5.405,40 5.900,25 – 5.405,40 – 15 = 479,85 – Gewinn. CRV 1 : 1,2. Durchschnittlicher CRV 1 : 2,7. Trefferquote bei 3 Trades – 66,666% :-)
Nach dem 3. Trade stünde Depot bei 21.952,9. Sagen wir, mit „kaufmännischer“ Aufrundung – 22.000€. 1% von 22.000 ergibt 220€ Risiko. Man könnte jetzt überlegen, auf März 2017 Kontrakt umzusteigen und dort die erste Position Long aufzubauen. Ich bleibe aber beim alten Kontrakt. Kauf für 12,60 und mit einem SL bei 11,40. Ergibt eine Positionsgröße von 158St * 12,60 = 1.990,80 + 15 = 2.005,80.
Lediglich bei ersten 2 Trades würde man knapp 40% des Gesamtkapitals aufbrauchen, bei dem Rest läge man unter 30% und dennoch Gesamtergebnis ca. 10% Gewinn, gemessen an Gesamtkapital. Kritischer Punkt dieser Methode: Seitwärts laufende Märkte. Abhilfe: raus aus dem Markt oder nach Gann Regeln in Seitwärts märkten handeln. Wie ich schon sagte, es ist nur ein Beispiel. Trading ist keine Wissenschaft, sondern Kunst und jeder Trader soll dabei individuell entfalten können. :-) Falls interessiert, mein wikifolio baue ich streng nach Moneymanagment: http://www.wikifolio.com/de/COMSTOC
PS. Die, von dir beschriebene Stop Los „Problematik“. Diese Probleme habe ich nicht. Mein Anbieter, DiBa, führt diese ordentlich durch, so wie ich sie gesetzt habe. ----------- "Hoffnung, Angst und Gier lassen sich nicht mit einer Erfolgreichen Trading-Strategie vereinbaren" W.D. Gann |