velmacrot #36648 es gibt ja Grund zu feiern - die Zyprer dürfen ihre Banken retten. Das grosse Zittern beginnt von Neuem im Süden Europas, und wohl nicht nur dort =================== Verstehe die Aufregung nicht. Das ist doch ein aufgeblasener Sturm im Wasserglas. Im Kern haben wir heute nur den typischen Tag-1 nach einem großen Verfallstag. Mit Verfallstagen gehen sehr oft eben auch gewisse Gegenbewegungen dann im Anschluß einher um auf Übertreibungen im Vorfeld zu reagieren. Im Dax und bei vielen Blue Chips wimmmelte es doch nur so von offenen Gaps aus den letzten Tagen. Das schreite nach Gap-Closing. Der Dow hat die größen Gewinnserie seit 1996 gerade hingelegt und glühte im überkauften Bereich. Das jetzt auch mal eine technische Gegenbewegung dann kommt ist doch klar. Ob das nun das wirtschaflich völlig unbedeutende bevölkerungsarme PillePalle-Zypern ist oder sonst irgendeiner der ständigen Gründe die sich alle paar Tage anbieten ist zweitrangig. Wird dann halt hochgekocht was gerade über den Weg läuft. Kaum geht es mal einen Tage etwas zurück, wird das was man vorher nicht hören wollte gleich als übertriebenes Schreckgespenst aufgebauscht. Geht es mal ein oder zwei Tage wieder hoch, dann kann sich schon keiner mehr daran erinnern das es Zypern überhaupt gibt. Und dann kommen die gleichen "Qualitätsmedien" wieder und rufen wieder die Frage aus, ob der DAX jetzt bis 10.000 Punkte weiterläuft oder bis 15.000, weil es ja keine Alternativen gibt zu Aktien und Draghi und Bernanke ja eh die Tollsten sind. Man darf alles nicht so ernst nehmen was an Tageskommentierung so an den Börsen abgeben wird. Da ist viel Schaumschlägerei dabei. Die wahren Gründe werden eh nie tiefer beleuchtet, weil das eben unspekatkulär ist über technische Dinge zu reden. Als ob die Weltkapitalströme zusammenbrechen weil ein kleiner Fliegensch..s im Mitttelmeer ein paar Mrd. zuschießen soll. Who cares? Es gibt immer noch global genug Geld was angelegt werden muß. Und solange die Zinsen künstlich so extrem tief gehalten werden und die Notenbanken weiter pumpen, solange geht die Hausse weiter bis die Blase wieder platzt wie unter Greenspan. Wenn da nun ein paar wenige Prozent von den Sparern der zypriotischen Banken abverlangt werden damit der überwältigende Teil ihrer Einlagen gerettet wird von den anderen Ländern, dann sollten die sich lieber freuen anstatt zu motzen. Die Hand die einen füttert sollte man nicht beißen. Und da der größte Teil der Einlagen nur eh russiches Schwarzgeld ist was in diesem Steuerparadies rumliegt, trifft es im Kern schon die richtigen Leute. Da hätte man meinetwegen oberhalb von 100.000 auch höhere Abgaben nehmen können und dafür z.B. einen Freibetrag unterhalb von 10.000 Euro einführen sollen. Aber das sind ja nur Randgeschichten. Lustigerweise gehen die "Qualtitätsmedien" heute kaum darauf ein, daß in Zypern in den Banken fast alles nur Geld von der Russenmafia ist. Wäre ja auch langweilig über sowas zu berichten anstatt reißerisch-hysterisch über irgendwelche möglichen Bank-Runs zu berichten und irgendwelche Hausfrauen kirre zu machen. Kleine Erinnerungshilfe vom November 2012: Russische Schwarzgeldkonten: BND warnt vor Rettungspaket für Zypern - 03. November 2012 - http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/russisches-schwarzgeld-bnd-warnt-vor-rettungspaket-fuer-zypern-a-865151-druck.html => "...Zypern könnte schon bald den europäischen Rettungsfonds anzapfen. Der Bundesnachrichtendienst (BND) stellt Zypern in einer Untersuchung ein vernichtendes Urteil aus. In einem geheimen Bericht legt der Auslandsgeheimdienst den Schluss nahe, dass von den Hilfsmaßnahmen, die die Europäische Union dem Land möglicherweise schon bald zahlen wird, vor allem Inhaber russischer Schwarzgeldkonten profitieren würden. Nach Erkenntnissen des BND haben russische Staatsbürger 26 Milliarden Dollar bei zyprischen Banken deponiert, berichtet der SPIEGEL. Das ist mehr als die Jahreswirtschaftsleistung des Landes. Diese Guthaben werden gesichert, wenn die Banken der Inselrepublik demnächst mit europäischen Rettungsmitteln gestützt werden. Zudem beanstandet der BND, dass das Land noch immer Möglichkeiten zur Geldwäsche biete. Formal halte sich Zypern zwar an alle Vereinbarungen zur Bekämpfung von Geldwäsche. Die nötigen Gesetze seien erlassen, die vereinbarten Institutionen eingerichtet worden. Probleme gebe es aber bei der Umsetzung. Die Vorschriften würden mangelhaft angewandt. Erleichtert werde die Geldwäsche durch großzügige Möglichkeiten für reiche Russen, die zyprische Staatsangehörigkeit zu bekommen. Nach Erkenntnissen des BND haben sich auf diese Weise !!!!80 Oligarchen Niederlassungsfreiheit in der gesamten EU verschafft.!!! Die SPD will ein Rettungspaket für Zypern nur akzeptieren, wenn bestimmte Bedingungen erfüllt sind. "Vor der Zustimmung der SPD zu einem Hilfskredit für Zypern muss über das Geschäftsmodell des Landes geredet werden", sagte Carsten Schneider, Chefhaushälter der SPD-Bundestagsfraktion, dem SPIEGEL. "Wir können nicht mit dem Geld der deutschen Steuerzahler die Einlagen von russischem Schwarzgeld bei den zyprischen Banken absichern." Die Regierung in Nikosia hatte Mitte der siebziger Jahre beschlossen, die günstige Lage zwischen Europa, Afrika und dem Nahen Osten auszunutzen und aus Zypern eine Steueroase zu machen. Der Boom begann aber erst 20 Jahre später mit dem Zerfall der Sowjetunion. Die Zahl der Briefkastenfirmen auf der Insel vervielfachte sich auf mehr als 40.000 - niemand fragte die Investoren damals danach, woher das Geld eigentlich stammte. Als sich Zypern dann Ende der 90er Jahre um die EU-Mitgliedschaft bemühte, säuberte die Zentralbank die heimische Finanzlandschaft - 2004 konnte die Steueroase Zypern dann der Europäischen Union beitreten. Die Euro-Einführung 2008 stärkte den Finanzplatz zusätzlich, je nach Berechnung waren zu Spitzenzeiten Finanzdienstleistungen und Banken für 70 Prozent der Wirtschaftsleistung des Landes verantwortlich. |