Der Angriff erfolgte wohl gegen 13.00 Uhr und erklärt, weshalb der Kurs von Wirecard unter 112,50 Euro viel, obwohl die Börsen sich von dem Zeitpunkt an wieder erholten.
Financial Times schrieb im Alphaville-Blog unter anderem:
Letzte Woche erfuhr Bloomberg von der Tatsache, dass Royston Ng, der in Singapur ansässige Leiter der globalen Compliance-Abteilung von Wirecard, plötzlich den deutschen Zahlungsabwickler verlassen hatte.
Die Nachrichten förderten natürlich Spekulationen - nicht zuletzt in der Twittersphäre - darüber, ob Royston irgendwie in die Vorwürfe wegen möglicher Betrügereien und Fälschungen bei Wirecard verwickelt war. Einige fragten sich sogar, ob sein Name in die Liste der sechs Personen aufgenommen werden könnte, die von der Handelsabteilung der Polizei von Singapur als mit potenziellen kriminellen Aktivitäten in Verbindung gebracht wurden.
Aber das sei falsch.
Dan McCrum und Stefania Palma setzten den Wirecard-Feuersturm am 30. Januar in Gang, als sie die Existenz von "Project Tiger" enthüllten.
In diesem ersten Bericht wurde auf eine "Project Tiger Summary" verwiesen, eine zehnseitige Powerpoint-Präsentation vom 7. Mai 2018, die mögliche Verstöße gegen das singapurische Recht aufzeigt.
Royston war der Autor dieser Präsentation.
Er präsentierte den vier obersten Führungskräften von Wirecard in München die vorläufigen Ergebnisse der Anwälte Rajah & Tann. Im Anschluss an das Treffen dankte Finanzvorstand Alexander von Knoop Royston "für die gute Arbeit, die Sie leisten, um die Umstände zu klären und die Wirecard-Gruppe vor finanziellen und Reputationsschäden zu bewahren".
Royston war hinter den angeblichen Bösewichten her. Er selbst stand unter keinem Verdacht.
Als Iris Stoeckl, die Leiterin der Investor Relations bei Wirecard, der deutschen Presse am Wochenende sagte, dass Roystons Weggang nichts mit dem R&T-Bericht zu tun habe, sagte sie sozusagen die Wahrheit.
Royston ist unschuldig und verdient es, seine Karriere an anderer Stelle fortzusetzen.
Ich hoffe, dass ich das so richtig wiedergegeben habe. Die Strategie ist also, dass man wieder Märchen erzählt (man beachte die Details aus Gesprächen, die die FT behauptet jedoch meiner Meinung nach nicht wissen kann!), stellt Wirecard extrem schlecht dar und erklärt gleichzeitig, dass der Mitarbeiter "tolle Arbeit gemacht habe" und Iris Stöckl recht haben!
Meines Erachtens zeigt dieser Artikel in aller Deutlichkeit, was man sich "zusammenspinnen" kann. Also wer da nicht bemerkt, dass hier offensichtlich "Fakenachrichten" verbreitet werden, der tut mir leid.
Der heutige Artikel zeigt meiner Meinung nach, dass die Berichterstattung völlig unseriös ist. Das erklärt allerdings den heutigen Kurssturz und zeigt auch, dass die "Anlegerschocks" immer weniger werden. Wer glaubt denn noch der FT?
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