Laut einem exklusiven Bericht des Spiegels will die Deutsche Bahn ein eigenes Glasfasernetz anbieten. Effekte hätte das wohl vor allem für den ländlichen Raum, in dem der Breitbandausbau aufgrund der wirtschaftlichen Überlegungen anderer Unternehmen eher zögerlich vonstattengeht. Die Bahn hat dabei schon in rund 33.500 Kilometern Schächten an den Strecken Glasfaserkabel gelegt, die aktuell nur für die Steuerung des Bahnverkehrs genutzt werden, berichtet der Spiegel. Das soll sich nun ändern. Demnach sucht die Bahn nach einem Partner, der das bereits vorhandene Glasfasernetz mitnutzen möchte. Im Fokus hat die Bahn dabei den 5G-Ausbau und damit dann wohl die Partner Telekom, Vodafone, o2 und den Neueinsteiger United Internet. Diese könnten neue 5G-Sendeanlagen an den DB-Schächten bauen und die vorhandene Glasfaser-Infrastruktur nutzen. Für den 5G-Betrieb wird die Anbindung an Glasfaser benötigt, ein Partner wie die Deutsche Bahn dürfte ihnen daher wie gerufen kommen. Erste Hinweise auf die Pläne gab es bereits im März dieses Jahres (wir berichteten). Damals hieß es, die Bahn wolle massiv neue Mobilfunk-Sendemasten an den Strecken etablieren, um das Problem der teils schlechten Verbindungen in den Zügen anzugehen. Laut dem Spiegel hat die Bahn für die Finanzierung bereits erste Kontakte zu der Investmentbank Morgan Stanley geknüpft, die finanzkräftige Unterstützer suchen soll. Bestätigen wollte die Bahn das auf Anfrage nicht. Die Offensive untersteht Sabina Jeschke, die seit einem Jahr als Digital-Vorstand der Bahn solche Projekte voranbringt. Quelle: Spiegel, 19.08.18
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