Der EBIT zeigt das Ergebnis der herkömmlichen Tätigkeit an, der Jahresgewinn berücksichtigt alle Faktoren inkl. Zinssaldo und Steuern:
EBIT ./. Zinsaufwand + Zinsertrag = EBT ./. Steueraufwand + Steuererträge = Jahresüberschuss (Bilanzgewinn) (s.a. Wikipedia.de)
Bei der PNE Wind AG wird man nicht müde, immer auf das EBIT abzustellen. Sei es bei Erfolgsankündigungen, aber auch bei der Bezahlung der erfolgsabhängigen Vergütung für den Aufsichtsrat, auch wenn das Aktiengesetz § 113 abs 3 folgendes schreibt:
"Wird den Aufsichtsratsmitgliedern ein Anteil am Jahresgewinn der Gesellschaft gewährt, so berechnet sich der Anteil nach dem Bilanzgewinn, vermindert um einen Betrag von mindestens vier vom Hundert der auf den geringsten Ausgabebetrag der Aktien geleisteten Einlagen. Entgegenstehende Festsetzungen sind nichtig."
Im krassesten Fall ist dass EBIT mit mehreren Millionen positiv, aber nach Steuern und Zinsen (PNE Wind zahlt zur Zeit ca. 10 Mio p.a.) kommen mehrere Millionen minus raus. Was haben Sie als Aktionär, wenn das normale Geschäft ein positives Ergebnis hat, aber dies nicht ausreicht die Zinsen für aufgenommenen Gelder zu bezahlen? - Das Eigenkapital wird von Jahr zu Jahr weniger - und ist irgendwann weg.
Und wer ist für die hohen Zinsaufwände verantwortlich? - Der PNE Wind-Aufsichtsrat anscheinend nicht, sonst würde seine erfolgsabhängige Vergütung auf den Jahresüberschuss gezahlt werden.....
Anzumerken sei auch, dass PNE Wind noch reichlich steuerwirksame Verlustverträge hat: "Weiterhin haben die Konzerngesellschaften der PNE WIND AG erhebliche Verlustvorträge im Inland (ca. 109 Mio. Euro) und im Ausland (ca. 11 Mio. Euro), welche mit laufenden Gewinnen verrechnet wurden bzw. werden können." (s. Geschäftsbericht 2012)
Auf Hochdeutsch: Zur Zeit kann PNE Wind weitreichend seine Erträge steuerfrei stellen. Sprich vom EBIT bleibt mehr im Jahresüberschuss über - aber nur weil in der Vergangenheit richtig massiv Geld verbrannt wurde. Wenn dies irgendwann evtl. vorbei ist, bleiben vom EBIT noch weniger als Jahresüberschuss über.
Warum wird das EBIT überhaupt gerechnet? - Weil es zwischen ähnlichen Unternehmen einen Vergleich ermöglicht, wenn deren Kerngeschäft verglichen werden soll. Hierbei bleiben Steuerungleichheit (z.B. unterschiedliche Sitzstaaten, Verlustverträge) unberücksichtigt. Ebenso wird der Zinssaldo, was z.B. sinnvoll ist, weil einer seinen Firmensitz schuldenfrei hat (=> keine Zinsen) und der andere diesen noch fremdfinanziert hat (=> hohe Zinsen), herausgerechnet, um das Kerngeschäft vergleichbar zu machen. Aber nur der Jahresüberschuss kann verteilt werden, zur Eigenkapitalstärkung oder Dividendenzahlung.
In der jüngsten Vergangenheit sind einige dt. Unternehmen untergegangen, obwohl sie im EBIT noch positiv waren, aber aufgrund von hohen Zinsbelastungen resultierend aus vielen Firmenunternehmen in den Konkurs mussten. |