Jim Rogers: Agrarrohstoffe ein Kauf / Dollar in Gefahr / PIGS-Länder pleite von Christoph Huber Mittwoch 11.08.2010, 17:49 Uhr Zürich (BoerseGo.de) - Den Dollar sieht der bekannte Investor und Rohstoffexperte Jim Rogers gegenüber dem Euro in einer noch schlimmeren Verfassung. Wie dieser im Rahmen eines am Vortag veröffentlichten Interviews gegenüber dem Schweizer Wirtschaftsmagazin Cash erklärte, kaufte er in Erwartung einer Erholung der Gemeinschaftswährung Euros. Er ist sich aber nicht sicher, ob es den Euro in zehn Jahren noch geben wird. Er habe ebenso Dollars gekauft, da dieser zuletzt stark an Wert verloren hat. Derzeit halte er noch seine Euro-und Dollarpositionen. Zudem setzt er auf sinkende Aktienkurse und steigende Rohstoffpreise. Er wisse aber nicht welche Richtung die Märkte in den nächsten Monaten einschlagen. Auch mittelfristig wolle er keine Prognose abgeben.
Rogers sieht weiters die sogenannten PIGS-Staaten Portugal, Irland, Italien, Griechenland und Spanien in ernsthaften Schwierigkeiten, zumal diese Länder quasi pleite sind. Es sei voraussehbar, dass deren Finanzierungsquellen in den nächsten Jahren zum versiegen kommen. Dann gebe es für diese Länder nur noch die Zahlungsunfähigkeit.
Aus Schutz vor Inflation besitze er klarerweise auch Gold . Er kauft derzeit zwar kein Gold nach, hält aber seinen Bestand an dem Edelmetall. Gegen eine aktuelle Investition in Gold spreche seine Strategie der Meidung von Käufen in Rohstoffen, die nahe ihres Allzeithochs notieren. Im Falle einer Korrektur bei Gold werde er aber nachkaufen. Rogers ist weiters von Investitionen in Agrarrohstoffe überzeugt. Hiefür spreche der Umstand, dass einzelne solcher Produkte auf historisch niedrigem Niveau notieren. Zucker sei etwa 70 Prozent von seinem Rekordhoch aus dem Jahre 1974 entfernt. Insgesamt würden die Preise für Agrarrohstoffe noch immer unter ihrem langfristigen Durchschnitt liegen, wodurch künftige Preisanstiege zwingend erscheinen. Die nächste Runde einer Rally bei Rohstoffpreisen stehe daher bevor. Es dürfte in diesem Sektor noch für ein paar Jahre aufwärts gehen. Dabei empfiehlt er eine Konzentration auf Agrarrohstoffe. Als Antriebsfaktor erweise sich hier unter anderem die Welle an Naturkatastrophen. So kommt es derzeit in Russland zur Bedrohung der Weizenernte durch Dürre und Brände. Derartige Szenarien dürften sich anderswo wiederholen. Seine größte Position im Rohstoff -Index hält Rogers im Energiebereich. Dies deshalb, da Energieträger die weltweit wichtigsten Rohstoffe darstellen. Ein gutes Investment stelle ebenso ein sogenanntes Breakfast-Basket in Weizen , Kaffee, Orangensaft und Zucker dar. Von einer Investition in Kakao rät er aber ab, da dieses Produkt auf einem Allzeithoch notiert. Der in Singapur lebende Jim Rogers gilt als richtiger Prophezeier der im Jahr 1999 begonnenen Rally an den weltweiten Rohstoffmärkten.
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