Schönreden möchte ich die k+s Performance im Peergroupvergleich nicht. Im Zweijahreschart outperformte Potash und Mosaic die deutsche k+s deutlich um mehr als 150 Prozentpunkte. k+s hat ab April versucht diese unbegründete Underperformance abzubauen, dies schlug nun fehl. Mittlerweile hat Potash ein doppelt so hohes 2009 kgv wie k+s! AGU, POT, MOS, CF... alle haben binnen 5 Tage zwischen 20-25% gewonnen. Gründe gibts dafür reichlich: Der US dollar verlor deutlich an Wert. Softcommodities sind wieder gefragt wenn der breite Markt nachgibt und Inflationssorgen wieder aufkeimen. Öl hat einen gewaltigen Sprung hinter sich, hier kam es offensichtlich zu einem shortsqueeze was man im Oktober Kontrakt recht deutlich sah. Auch die Getreidepreise wie Mais, Soja und Weizenn gewannen binnen zweier Tage 7-8%. Kein Wunder also, dass die kanadischen Potashwerte in den letzten Tagen regelrecht explodierten.
k+s hatte nie zuvor positivere Vorgaben. Ich kenne viele gute Fonds die auf mittelgroße Werte spezialisiert waren und k+s als größte Position mit einer Gewichtung von 4-9% im Portfolio hatten. Diese mussten nun Ende letzter und Anfang dieser Woche verkaufen, ob sie wollten oder nicht. Fonds die auch in größere Unternehmen aus dem Dax investieren müssen dagegen nicht sofort nach Indexaufnahme kaufen, dazu ist nur der Teil an Fonds verpflichtet, die den Index nachbilden. Unter dem Strich sollte die Daxaufnahme positiv sein, weil k+s international noch stärker im Rampenlicht der Fonds und Analysten steht als zuvor. Kurzfristig müssen aber viele Fonds aufgrund der Fondsrichtlinien verkaufen, während Fonds die sich auf größere Werte spezialisiert haben erst langsam peu a peu einsteigen werden.
Ich denke dass hier der Grund zu finden ist warum k+s trotz stark steigender softcommodities und Mitbewerber unter hohen Umsätzen so schwach performte.
Freiwillig würden wohl die wenigsten Fondsmanager einen Topwert mit kgv von 4,5 so massiv verkaufen während die Peergroup über 20% binnen weniger Tage gewinnt. Im neuestem FMB Report steht, dass k+s die neusten Lieferungen nach Brasilien und Südafrika mit 1000 usd pro Tonne abrechnet und auch die Kalilieferungen innerhalb europas um ca. 5% steigen werden. Es deutet also nichts auf fallende Kalipreise hin, vor allem die Nachfrage aus Indien und China steigt weiter. Der Kurs von k+s dürfte sich also in einigen Tagen wieder einpendeln und die Peergroup nun eher outperformen. An welchem Punkt das genau sein wird kann freilich niemand sagen. Die 55 dürfte sich aber als Unterstützung etablieren. Fakt ist, dass die Gewinne ohne Frage sprudeln. ein Gewinn pro aktie von ca. 6,6 euro ist dieses Jahr schon so gut wie unter dach und fach, die die verträge aufgrund des Angebotenpasses zwei Monate im voraus abgschlossen werden. Bei den momentanen Vorraussetzungen kann man 2009 mit 12-13,5 euro pro Aktie rechnen. |