Bayer ist auf meiner Beobachtungsliste - Wahnsinn, was hier mit dem Kurs passiert ist in den letzten Jahren.
Die Aktie scheint inzwischen günstig, allerdings muss ich sagen, dass ich bei Turnaround-Chancen sehr vorsichtig geworden bin. Es hat sich eben leider oft gezeigt, dass die Abstrafung einer Aktie nicht ohne Grund erfolgt. Es ist gefährlich, zu meinen, man wüsste mehr als der Markt, und es ist häufig eine schlechte Idee, sich gegen einen mehrjährigen Trend zu stellen.
Mir ist auch nicht klar, welche Risiken nun konkret noch drohen wegen Glyphosat. Wie viele andere Investoren auch hasse ich solche juristischen Unsicherheiten, vor allem in den USA, wo man quasi hilflos irgendwelchen Geschworenengerichten ausgeliefert ist. Leider ähnelt Bayer derzeit ja auch eher einer Rechtsabteilung mit angeschlossener Chemie- und Agrosparte. Was Pharma angeht, glaube ich kaum, dass man sich unter diesen Umständen darauf noch konzentrieren kann.
Von daher bleibe ich erst einmal an der Seitenlinie, auch im Hinblick auf die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung. Wer in Chemie investieren möchte, hat bei BASF derzeit möglicherweise eine risikoärmere Einstiegsgelegenheit.
Oder wir lassen das ganze Value-Investing sein, wie wir auch auf traditionelle Wirtschaft pfeifen, und werfen alles in Facebook, Amazon, Apple & Co. Da wird, wie wir gestern wieder erfahren haben, tatsächlich immer noch massig Geld verdient... wieso sollte man sich da mit solchen Schwierigkeiten wie bei Bayer herumschlagen? Es ist schon seltsam, was gerade auf den Märkten passiert. |