McCrum ist für mich ein skrupelloses Individuum, der den Beruf eines Journalisten in den Schmutz zieht. Er schreibt Artikel über Wirecard, die schlampig oder überhaupt nicht recherchiert sind. Braucht er Geld? Ist er süchtig nach Anerkennung und Bestätigung oder leidet er an einer anderen Sucht? Neigt er zur Selbstüberschätzung? Egal welches Problem er hat, er sollte sich um einen Job im „Weißen Haus“ bemühen. Da würde er sich in bester Gesellschaft befinden. Kann er die nervenaufreibenden Zeiten der Investierten nachempfinden, in denen sich die Aktie der Wirecard innerhalb von Tagen halbiert hat? Sicher nicht, weil ihm jegliches Unrechtsbewusstsein fehlt. Und dass er eine Lawine losgetreten hat, weil auch andere Schmierblätter auf den gleichen Zug aufgesprungen sind, war ihm sowieso egal. Im Gegenteil, vielleicht fühlte er sich sogar noch geschmeichelt. Außerdem ging es ja nicht um sein Geld. Ganz bestimmt sind diese Attacken auch nicht spurlos an CEO Markus Braun vorübergegangen.
Trotzdem wüsste ich gern, wie das eigentlich mit FT abläuft. Etwas so?
– Ich habe da wieder einen interessanten Artikel über Wirecard für euch.
– Hört sich gut an. Was ist es dieses Mal? Negative news über Wirecard interessieren unsere Leser brennend. Sie warten förmlich darauf.
– Es handelt sich um Geldwäsche, in die Wirecard verstrickt ist. Jetzt haben wie sie!
– Ok, das hatten wir noch nicht. Klingt ausgezeichnet. Gib uns den Artikel schnellstmöglich rüber. Wir sind interessiert.
McCrum reibt sich die Hände. Das wird den Kurs der Aktie wieder ordentlich drücken. Mit etwas Glück kann man ja nochmal bei 120 einsteigen! In 30 Minuten ist Artikel fertig (die meisten Passagen musste er ja nur wiederholen) und auch die LV sind informiert.
Möglicherweise lief es aber auch ganz anders ab, denn diese Darstellung ist natürlich stark überspitzt.
Trotzdem: In meinen Augen sind die Handlungsweisen des gewissenlosen McCrum, der Journalist sein will, kriminell. Und die Zeitungen, die alles drucken – Hauptsache die Auflage stimmt – sind nicht besser. Anhängige Gerichtsverfahren werden wohl wenig oder keinen Erfolg haben.
Die perfiden Attacken müssen wir wohl noch eine Weile erdulden, denn ein McCrum gibt nicht so schnell auf. Vor allem schon deshalb nicht, weil es beim letzten Mal nicht so geklappt hat wie er es sich ausgemalt hat. Und weil er stets Anerkennung und Aufmerksamkeit benötigt, wird er es immer wieder versuchen. Denn Niederlagen erträgt er überhaupt nicht!
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