Um in diese Thematik einzutauchen ist es Notwendig sich den Werdegang eines Explorers näher zu betrachten. Am Anfang steht das IPO, also der Börsengang, natürlich passiert vorher auch schon einiges, das braucht uns hier aber nicht weiter zu interessieren. Was einen guten Junior ausmacht ist die gute Liegenschaft auf der er nach Resourcen sucht und die Größe derselben. Da gibt es sehr weit reichende Unterschiede die irgendwann in der Zukunft auch Relevanz zeigen können. Der Explorer hat etwas gefunden! Die fragen, die sich danach stellen lauten: wie hoch sind die Schulden, hat die weitere Exploration potential, lässt sich der Fund auch abbauen, zu welchen Kosten läßt er sich abbauen, mit welchem Kurspotential? Nun geht das Unternehmen den Weg aller Explorer in dieser Situation. Die Resource wird systematisch durch drills erweitert und man versucht vor der FS bzw DFS so viel als möglich aus inferred Resourcen in den genormten Standard M&IR bzw. JORC zu bringen, damit für die bankfähige DFS die Werte maximal sind. Parallel dazu wurden andere Studien, wie die für die Umwelt oder eine PEA in Auftrag gegeben. Wenn dann die DFS positiven Bescheid zur Mineneinrichtung gibt, muss der Explorer die entsprechenden amtlichen Genehmigungen einholen und danach mit der Mineneinrichtung beginnen, bis hierher macht ein Explorer Schulden. Am Ende dieses langen Weges steht die Produktion mit den ersten Einnahmen, in der Folge werden Schuldenlasten verringert bis zur Tilgung. Erst danach findet der Kursverlauf maximalstände. Wenn man den oben beschriebenen Weg Kurstechnisch nachvollzieht ereignen sich bei allen Explorern sehr ähnliche Dinge. Am Anfang kostet die Exploration Geld, einige Millionen. Die werden durch Kapitalerhöhungen, Optionen, Anleihen oder Beteiligungen erwirtschaftet. Solche Maßnahmen sieht der Markt aber nicht gern, weil sie regelmäßig zur Verwässerung des Kurses führen. So kommt es, dass Kurse im geringen Cent-Bereich für Explorer in dieser Phase normal sind. Explorationserfolg! Danach kommt es genauso regelmäßig zu schnellen Kursanstiegen, von Institutionellen bis zum Privatanleger ist jetzt jeder heiß auf diese Aktie und will sie haben. Was danach geschieht ist erscheint unverständlich, der Kurs konsolidiert beinahe bis auf das Niveau vor der Exploration. Warum ist das so? Die Institutionellen haben sich entweder an der Börse oder ausserbörslich eingedeckt, sie haben einen langen Atem und in der Wertstellung zählen solche Beteiligungen als Aktiva und werden dem Buchwert zugerechnet. Die privaten Anleger zeigen schon nach kurzer Zeit Ungeduld, sie haben in einen aufstrebenden Explorer investiert der noch weitere Kursanstiege versprochen hatte, dies aber nicht erfüllt. Nach dem Hype des Explorationserfolges steht der Kurs an irgendeiner Stelle still und die privaten Anleger beginnen langsam abzubröckeln. Mit geringem Volumen verkaufen sie oft unlimitiert ins Bid und zwingen damit den Kurs in die Knie, was aber nichts mit dem explorierten Insituwert zu tun hat, der nach wie vor Bestand hat. Irgendwo bei etwas höherem Niveau als vor dem Explorationserfolg lenkt der Kurs dann nach rechts ein und beginnt mit einer leicht ansteigenden Seitwärtsbewegung die, je nach Zeitaufwand bis zur Produktion, einige Jahre dauern kann. In der Regel sind das 2-3 Jahre die der Kurs Seitwärts läuft. Wenn das Unternehmen alle Hausaufgaben gemacht hat wird nach dieser langen Zeit, in der nur Schulden aufgelaufen sind, die Mine eingerichtet was nochmals eine Menge Geld verschlingt, und die Produktion kann beginnen. Ab da beginnt der Kurs mit Vehemenz zu steigen es wird ja nun Geld verdient. Je nach Resource kann es zu signifikanten Anstiegen kommen, die über die Minenlaufzeit erhalten bleiben, bei Schwergewichten, 20 bis 50 Jahre. Also nochmal, nach Explorationserfolgen geben Kurse wieder nach. Das hieße für den Freefloat - Anleger, er müsste einigermaßen genau den Punkt vor dem Explorationserfolg erkennen und einsteigen, danach müsste er am Gipfel auch wieder aussteigen. Ein schwieriges Unterfangen! Oder er beschreitet den anderen Weg. Er steigt ganz einfach vor Produktionsbeginn ein und nimmt dann einen ziemlich sicheren Kursanstieg mit. Zeitlich gesehen dürfte mit den zur Verfügung stehenden mitteln zur Information, wie das Internet, dabei die zweite Variante sogar besser wegkommen, denn die Vorgaben sind hier nicht mehr vom Zufall abhängig, also mit langem Vorlauf, sondern werden von den Unternehmen veröffentlicht. Das Fazit aus der obigen Beschreibung ergibt sich beinahe von selbst. Junior Explorer benötigen einige Millionen Dollar um ihre Liegenschaften erkunden zu können um am Ende eine Measured–Resource vorzuweisen, mit der im weiteren Verlauf eine bankfähige Machbarkeitsstudie andere Finanzquellen eröffnet. Deshalb heißt diese Machbarkeitsstudie auch „bankfähig“, mit ihr sind Finanzinvestoren oder Kredite möglich. Aber zurück zur Junior Finanzierung. Was macht ein Unternehmen wenn es Geld braucht aber eigentlich nur eine Chance oder ein Versprechen verkaufen kann? Diese Unternehmen machen massiv Werbung. Auch im Juniorbereich geschieht dies mit großem Druck. Je nach Explorer und Management wird mehr oder weniger laut die Werbetrommel geschlagen. Explorer Werbung kann man von Tageszeitungen über Zeitschriften und natürlich über Wirtschaftszeitschriften in wöchentlicher oder monatlicher Erscheinungsweise, genau so wie in Spam-Mails oder Börsenbriefen finden. Wie man in den verschiedenen Börsenforen sehen kann mit gutem Erfolg, der geneigte Freefloat Konsument nimmt die professionelle Aufforderung ein hohes Risiko zu tragen gerne an, denn es winken ja große Chancen. An dieser Stelle ein ganz klares ja zu dieser Darstellung, wenn man das Glück hat einen Grasroot Explorer im Depot zu haben der gerade seine ersten Erfolge feiert, dann wird man mit hohen Gewinnen belohnt, das soll hier nicht bestritten sein. Aber wie oft kommt so etwas schon vor? Werbung für Junior Explorer ist also durchaus notwendig und macht für die Unternehmen Sinn, denn alle Kapitalmaßnahmen orientieren sich zu diesem Zeitpunkt am aktuellen Kurs. Dabei gehen für die Exploration, bis sie zum Erfolg führt, oft lange Jahre mit hohen Kosten vorbei. Unter den Explorern mit ihren guten Vorsätzen, versteckt die Werbung aber ab und an schwarze Schafe, wie überall sonst auch, das mahnt zur Vorsicht bei der Juniorauswahl. Die einstmals stark beworbenen Junior Explorer wurden irgendwann fündig, verschwinden damit aus dem Werbefokus. Dafür mutieren sie in aller Stille zu wertvollen Produzenten die keiner mehr kennt. Da bleibt zum Schluß noch die Frage, warum werben eigentlich Produzenten kaum? Die Antwort ist so verblüffend wie einfach, sie haben es jetzt nicht mehr nötig! So geraten wahre Perlen einfach in Vergessenheit, außer im "Explorer timeline jumping" thread. Gruß
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