die Aussage war sarkastisch gemeint. Mich regen hierbei das Hickhack und die halbgaren Formulierungen des Gesetzgebers auf. Der norwegische Weg wäre tatsächlich gut, weil er Restriktionen mit der Förderung nachhaltigerer Kraftstoffe verknüpft. Davon sehe ich hier in Deutschland aber nichts. Auch die Definitionen sind mangelhaft.
Und das Hin und Her in der deutschen Energiepolitik ist ja auch nicht neu. Das war schon bei den BHKW und der KWK ähnlich. Gefühlt alle zwei Jahre ändert man die Marschroute. Es gibt weder eine mittelfristige, noch eine langfristige Strategie.
Beides zusammen führt zu weniger Investitionen und konterkariert die Ziele hinsichtlich Klimaschutz und Diversifikation der Energieversorgung. Und das kann theoretisch zu dem Szenario führen, das Sauter in der Meldung über die Einweihung der Anlage in Iowa gemacht hat. Ich zitiere mal:
"Der Mittlere Westen der USA verfügt über ein riesiges Rohstoffpotenzial an landwirtschaftlichen Roh- und Reststoffen. Jährlich stehen hier ca. 300 Millionen Tonnen Reststroh zur Bioenergie-Produktion zur Verfügung. Darüber hinaus bieten sich hier gute Voraussetzung für die Produktion von synthetischen Biokraftstoffen durch die Nutzung von grünem CO2 aus den vorhandenen Bioethanol-Anlagen und aus den VERBIO-Bioraffinerien. Perspektivisch plant VERBIO dieses Potenzial auch für Deutschland und Europa nutzbar zu machen und verflüssigtes Biomethan (sogenanntes BioLNG) sowie verflüssigte synthetische Biokraftstoffe (sogenannte SynFuels) zu importieren. Dafür liefert die Errichtung deutscher LNG-Terminals, wie z. B. in Stade, eine wichtige Basis.
Dazu erklärt MdB, Oliver Grundmann (CDU): Wenn wir sowohl klimaneutral als auch unabhängiger vom russischen Gas werden wollen, dann führt an Biomethan aus Reststoffen kein Weg vorbei. VERBIO ermöglicht perspektivisch mit seinen Biomethan-Aktivitäten im Mittleren Westen den großvolumigen Export von Biomethan nach Deutschland. Mit dem Bau eines Flüssiggas-Terminals in meiner Heimatstadt Stade schaffen wir derzeit die Voraussetzungen dafür, dass das BioLNG aus den USA in verflüssigter Form im Norden Deutschlands angelandet und als Kraftstoff für den Marine- und Schwerlastverkehr sowie als Rohstoff zur Dekarbonisierung der Spezialchemie eingesetzt werden kann. Bei meinem Besuch in der VERBIO-Bioraffinerie im Bundesstaat Iowa habe ich mich mit eigenen Augen davon überzeugen können, dass die Bioenergieproduktion völlig ohne Nahrungsmittelrohstoffe auskommt. Vor diesem Hintergrund sehe ich mit großer Sorge, dass Teile der Politik in Deutschland gerade dabei sind, auf Basis von falschen Annahmen eine zukunftsträchtige Branche kaputt zu regulieren. Deutschland ist im Begriff, sich energiepolitisch ins Abseits zu manövrieren. Diesen Irrweg gilt es zu stoppen."
Jetzt mal ehrlich, da weiß man doch nicht, ob man lachen oder weinen soll. Mit einer klugen Gesetzgebung könnte man diese Potentiale national nutzen. Aber eine kluge Gesetzgebung ist hier eben noch größere Mangelware als Weizen.... |