Hallo Jokerworld, das kann man wohl ausschließen, denn für Squezze Out müssen 95% vereint sein und die hat niemand von WCM und wird sie auch schwer bekommen. Neben dem dicken Paket der Fam. Ehlerding (rund 45%) gibt es einige zwischen 2 und über 5% und vor einem Jahr einen freefloat von etwa 40%. Selbst wenn der durch die Manipulationen der letzten Monate drastisch gesunken ist, kriegt niemend genug in eine Hand.
Wenn allerdings das Paket der Ehlerdings übernommen wird - oder auch nur Teile davon mit der Folge, dass ein Investor 30% in Händen hält - dann hat er ein Angebot an die anderen Aktionäre zu machen (so wie das derzeit hinsichtlich Rebon mit IVG-Anteil geprüft wird). So etwas ist sehr wahrscheinlich, denn Ehlerding soll ja abgeben. Da man dafür als Basis den Kurs des letzten Vierteljahres heran zieht, ist es natürlich für den "Neuen" von Vorteil, diesen vorher so zu "gestalten", dass er sehr niedrig ist. Errechnen sich z.B. 1,8 für WCM und das Angebot lautet großzügig auf 2,1 dann werden entweder viele schwach oder andere sagen, das ist mir zu billig, was auch dem Investor entgegen kommen kann: Denn wenn er alles kaufen müßte, braucht er enormes Kapital, will aber zumeist nur 51%. - Darum, so denke ich, geht es hier, jedoch noch mit einer interessanten Variante, auf die ich gleich zurück komme.
Ein Angebot ist aber ein Angebot und muss nicht akzeptiert werden. Ich vermute, der Investor ist bei WCM da und der Kurs wurde lange genug gedrückt, um den deal vorzubereiten. Dabei hat WCM hervorragend mitgespielt. Denn vor einem Vierteljahr lagen wir zwischen 2,30 und 2,70 und eigentlich war ein positiver Halbjahresbericht zu erwarten. Doch man hat nicht Wert-berichtigt, hat Umschuldungskosten und andere Buchverluste gemacht und anstehende Verkäufe ins neue Quartal geschoben, um mit roten Zahlen und dem Damoklesschwert der Sirius-Kredit-Kündigung die Kurse purzeln zu lassen. Jetzt ist der 90-Tage-Schnitt unten, im dritten Quartal werden plötzlich so dicke Gewinne gemacht, dass die Verluste aus der ersten Jahreshälfte weit mehr als kompensiert sind, man "mit Sicherheit einen zweistelligen Gewinn" für das Jahr ankündigt und urplötzlich erkennt, dass man ja auch an CoBa 250 Mio. gewonnen hat, ohne das auszuweisen. Man erkennt, dass man im Paketverkauf noch mehr erzielen und damit die Schulden - die vor zwei Wochen noch scheinbar zum Konkurs führen sollten - zu einem guten Teil tilgen kann und mit IVG zusammen die dickste Holding Europas wird und das doch eigentlich zusammen mit Rebon machen sollte..... Zu IVG heißt es ganz aktuell bei Analysten, der Aktienkurs ergibt 1 Mrd., der wahre Wert des Unternehmens bis zu 5 Mrd. Bei WCM ist die Relation etwa 520 Mio. Aktien zum doppelten im verbleibenden Anlagewert.
Was deutet sich an?: Der WCM Kurs müßte anziehen und wird es auch, denn lange kann man nicht mehr deckeln wenn gute Nachrichten Tag für Tag eintreffen. Kommt dann (und das müßte schnell geschehen, sonst geht der Trick nicht auf) die Übernahme durch den Prinzen und der aktuelle Kurs ist schon bei z.B. 2,5 und das großzügige Angebot lautet 2,1 dann wird keiner verkaufen. - Genau das will man vielleicht, weil man die 50% sowieso zusammen hat und nicht noch viel Geld ausgegen will und vom steigenden Kurs doch in erster Linie als Großinvester selbst profitiert.
Es gibt aber eine noch spannendere Variante: Die IVG übernimmt die WCM! Das ist doch nur eine Frage der Blickrichtung und Vertragsgestaltung, wenn man beide Unternehmen in Händen hat. Und nach der Schlammschlacht um WCM ist der goldene Name des Filetstücks IVG auch der zugkräftigere. Macht also die bisherige "Tochter" IVG allen Aktionären der bisherigen "Mutter" IVG das Billigangebot, weil nun IVG die WCM kontrolliert, dann ist vor allem einer der Gelackmayerte: Ehlerding bzw. seine Banken. Sie werden das Angebot nicht annehmen. Zudem wollen die Banken so gerne bei IVG dabei sein.
Also kommt der übliche Vorschlag des Aktientausches. Etwa: 4 WCM für eine IVG - je nach Kurs. Also ist es für die einen wichtig, das IVG oben und WCM unten ist (so wurde bisher gespielt, u.a. auch mit den Neueinkäufen der IVG und auch damit, dass "alle" sie haben wollen), für die andern aber, dass WCM möglichst hoch steht. Das gilt für uns, die wir aber keinen Einfluß haben, v.a. aber für die Ehlerding-Banken. Die müßten jetzt WCM pushen, wenn sie nicht die Dummen sein wollen. Ehlerding (der übrigens privat auch noch einen CoBa-Anteil halten soll) selbst wird es freuen. Wenn es gelingt, wird er seine Schulden los, wenn es nicht gelingt, dann ist eben das Pfand nicht mehr viel wert und das ist vor allem das Problem der Gläubiger. Flach, Scheidewind und Vedder können ruhig zusehen, denn wenn man beides Aktienpakete überwiegend in Händen hat, ist jeder Tauschkurs nur einer auf dem Papier, das Ergebnis bleibt immer gleich.
Es wird spannend bleiben! |