Ja, epigenomics hat schon erste Tests durchgeführt, in dem dieselbe Substanz, die in der Bronchialflüssigkeit untersucht wird, auch im Blut untersucht wurde. Erste Ergebnisse zeigen, dass es möglich ist, Lungenkrebs mit diesem System auch im Blut nachzuweisen. Das Problem ist nur, dass die Sensitivität von Epi proLung in der Bronchialflüssigkeit so grottig ist, dass der Test nur in Kombination mit einer Lungenbiopsie überlebensfähig ist. Nur in Kombination mit der Lungenbiopsie kann eine Sensitivität von über 90% erzielt werden. Der Bluttest der anderen Firma hat aber alleine ohne Lungenbiopsie bereits eine Sensitivität von 90%. Wenn der Bluttest von epigenomics diese Zahl nicht übertreffen kann, sehe ich kaum eine Chance. Einen größeren Markt sehe ich beim Prostatakarzinom. Prostataveränderungen kommen ab einem bestimmten Alter bei praktisch allen Männern vor. Der bisherige Bluttest (PSA) wird von den Kassen aber nicht bezahlt, weil eine Erhöhung des PSA auch bei gutartigen Prostataveränderungen vorkommen kann und so praktisch für die Diagnose keine Aussagekraft hat. Anders ist es bei Patienten, bei denen ein Prostatakarzinom bereits gesichert wurde. Dort wird die PSA-Untersuchung im Rahmen der Nachsorge bezahlt. Wenn epigenomics nun ein Testverfahren entwickelt, mit dem mit hoher Wahrscheinlichkeit bösartige Veränderungen von gutartigen unterschieden werden können, dann könnte ich mir einen breiten Einsatz im Screening vorstellen. Das wäre auch ein Blockbuster. Leider gibt es aber nicht so viele Infos über den Entwicklungsstand dieses Tests. |