Technische Analyse: DaimlerChrysler – Spannung entlädt sich
Noch vor wenigen Tagen hatte die Aktie von DaimlerChrysler so richtig aufgedreht und sehr zur Freude der Aktienhalter einen rasanten Anstieg gezeigt. Nach der Meldung, dass der DaimlerChrysler Konzernchef Jürgen Schrempp das Unternehmen ohne Abfindung verlassen will, hatte das Wertpapier Ende Juli einen riesigen Satz nach oben gemacht. Der zwischenzeitliche Kursgewinn geht dabei deutlich in Richtung +15 Prozent. Doch welche Folgen hat dieser Raketenstart mit Blick auf die Charttechnik? Nachdem die erste Euphorie abebbte und der Kursschub knapp oberhalb der 41,50 Euro Marke ins Stocken geriet, hat der Kurs sich wieder bis unter die 40er Marke, abgeschwächt, liegt damit aber noch immer bequem über dem Ausgangsniveau. Ein kurzer Blick zurück zeigt, dass DaimlerChrysler wie viele andere Unternehmen auch, Ende 2003 den Dreh nach dem langen Abwärtsmarsch nach oben geschafft hat. Jedwede ansehnliche Aufwärtsdynamik seither wurde durch eine fast ebenso deutliche Abwärtsbewegung wieder ausgeglichen, so dass der Verlauf bis jetzt – auch bei steigendem Gesamtverlauf – tatsächlich nicht auf eine allzu große Motivation nach oben hindeutet. Doch seit dem Aufstieg vom letzten gewichtigeren Tief bei 30 Euro, eine Marke die sich längerfristig bereits mehrfach als Unterstützung bewährt hatte, konnte der Titel ohne jede überdimensionierte Konsolidierung nach Norden marschieren. Dennoch wurde der Anstieg von April bis Juni charttechnisch einwandfrei korrigiert mit einem Rücksetzer auf das 61,8 Prozent Fibonacci-Niveau, so dass eine mögliche Übertreibung in diesem Chartbereich ausgebügelt war. Seit Juli jedoch hatten die Marktteilnehmer kaum mehr eine Chance, dass Kursfeuerwerk zu verarbeiten. Eine Verschnaufpause gönnte der Chart den Akteuren nicht mehr. Mit der aktuellen Spitze könnte sich nun endlich die Überspannung entladen, die sich in den letzten Wochen aufgebaut hatte. Auch ein einfaches Hilfsmittel wie beispielsweise der Gleitende Durchschnitt, zeigt klar die Kursübertreibung gegenüber dem Bewegungsmittel der letzten 20 bzw. 200 Tage. Als erstes Korrekturziel fällt die obere Fibonacci-Marke auf, die mit dem 61,8 Prozent Retracement der Bewegung seit Anfang Juli ungefähr auf Höhe der 38 Euro liegt. Zumindest der kürzere 20 Tage MA wäre bis dahin bis auf Kursniveau angestiegen und würde auf eine erste Entspannung hindeuten. Die nächsten Unterstützungen lägen dann recht passend bei 37 und 36 Euro bzw. spätestens im Bereich 35 bis 34,50 Euro, wo die Hochs vom Jahresanfang bzw. Sommer den Kurs schon erwarten würden.
Gruß Moya |