Technische Analyse: Commerzbank mit uneinheitlichen Signalen
Die rasante und anhaltende Aufwärtsbewegung der Commerzbank, die noch zu Beginn des Jahres auf Grund von Übernahme- und Fusionsfantasien zu beobachten war, gehört längst der Vergangenheit an. Inzwischen gibt es Nachrichten, die für Minuszeichen der Papiere verantwortlich sind. Für Verunsicherung der Anleger sorgt die Nachricht, dass der Commerzbank-Personalvorstand Andreas de Maizière nach Angaben des Kreditinstituts wegen der Geldwäsche-Ermittlungen der Frankfurter Staatsanwaltschaft gegen ihn und andere Bank-Mitarbeiter zurückgetreten ist. Dabei ist das Ausmaß des Schadens noch nicht bekannt. Dennoch können die Aktionäre des Finanzinstituts mit der Performance der letzten 52 Wochen mehr als zufrieden sein. Die Papiere steigen in diesem Zeitraum um rund ein Drittel. Inzwischen wurde zwar der Aufwärtstrend verlassen, doch die Fundamentalanalysten sind noch immer optimistisch gestimmt. Aus charttechnischer Konstellation ist das Abwärtspotential der Aktie ohnehin begrenzt: Bei rund 17,60 Euro verläuft eine Unterstützungslinie. Doch auch nach oben erscheint die Luft recht dünn. In der Nähe von 18,70 Euro ist eine Widerstandslinie anzutreffen, an der der Wert in jüngster Vergangenheit bereits zwei Mal scheiterte. Seitens der technischen Analyse sind eindeutige Handlungsaufforderungen Mangelware. Es ist jedoch deutlich erkennbar, dass die derzeitige Kursnotierung in der Nähe der oberen Begrenzung der Bollinger Bänder angelangt ist. Von dieser Seite könnte eine Verkaufsindikation drohen. Der RSI erweckte in den vergangenen Wochen den Eindruck, als wolle er in den überkauften Bereich vordringen. Doch inzwischen hat dieser Indikator wieder den Rückwärtsgang eingelegt und befindet sich in einer Region, in der kein Signal zu erwarten ist. Für Zuversicht sorgt der Trendbestätigungsindikator (TBI). Diesem ist Mitte des Monats der Sprung in die dreistellige Notierung gelungen. Ein intakter Aufwärtstrend wird von dieser Seite angezeigt. Abwartend präsentiert sich der MACD. Dieser notiert in unmittelbarer Nähe der Vergleichslinie. Sollte es hier schon in Kürze zu einem Überspringen des Triggers kommen, so sollte diese Kaufempfehlung jedoch nicht überbewertet werden. Es ist damit zu rechnen, dass die Unsicherheiten wegen der Geldwäsche-Ermittlungen noch weiter andauern. Daher dürfte sich der Wert in einer Range zwischen 17,60 Euro und 18,70 Euro bewegen.
Gruß Moya |