dass der Wert einer Aktie und der Wert eines Unternehmens zwei paar Schuhe sind. Wenn extrem viele Aktien zu einem späteren Zeitpunkt versprochen wurden und sie dafür erst gekauft werden muss, macht es die Aktie selbst zu einer knappen Ressource, ganz unabhängig davon wofür sie steht. Nach der gleichen Logik konnte letzten März der Ölpreis negativ werden. Durch terminliche Liefer- bzw. Abnahmepflichten wird der Wert kurzfristig beeinflusst. Die Situation bestimmt den Wert, wie in Shakespeares "Ein Königreich für ein Pferd!"
Das Argument, dass ein Hedgefonds genauso von vielen Leuten das Geld bündelt und dann letztlich abgesprochen im Markt bewegt, finde ich eigentlich sehr einleuchtend, nur passiert die Entscheidungsfindung im Dunkeln (und unter Umständen wird nach der eigenen Positionierung öffentlich Stimmung gemacht). Ist das wirklich ein so großer Unterschied? Wenn plötzlich Troll-Armeen auf Reddit auftauchen, die versuchen Panik zu verbreiten, ist es schwer oder gar nicht nachzuweisen, wer sie engagiert hat. Aber ist es wirklich fair, wenn das dann ungeahndet bleibt?
Das "F*** the System" bezieht sich für mein Empfinden stark auf die Rettungspolitik von großen Finanzinstitutionen in der Finanzkrise und anderer Krisen und doppelte Standards auf den Finanzmärkten. Es ist so gesehen ein Echo von Occupy Wall Street, was hier passiert. Leider befürchte ich viele Kollateralschäden, auch bei den kleinen Akteuren.
In dem Sinne, hier haben die WSBler in bester "Gamer"-Manier einen "Bug" gefunden wollen ihn "exploiten", das haben andere vorher auch schon gemacht, nur haben sie es nicht so genannt und kamen sich schlau vor, anstatt sich als "retard" zu bezeichnen. |