Der Silberpreis schwankte am gestrigen Handelstag um satte 10 Prozent. Auch der Goldpreis knickte nach 19 Uhr deutlich ein. Händler machen für den Kurseinbruch unter anderem eine Regeländerung am Terminmarkt verantwortlich. Der Silberpreis gab im gestrigen Abendhandel teilweise satte 10 Prozent oder 2,80 Dollar von seinem Tageshoch bei 29,31 Dollar nach. Den Goldpreis erwischte es nicht ganz so hart. Am Spotmarkt hatte das Edelmetall im Tagesverlauf ein neues Allzeithoch von 1.424,25 Dollar erreicht. Später ging der Goldpreis 2,2 Prozent tiefer mit 1.392,75 Dollar aus dem New Yorker Handel. Für den bemerkenswerten Kursverfall bei Silber machen Händler die CME Group mitverantwortlich. Der Betreiber der Warenterminbörse COMEX hat die erforderliche Sicherheitsleistung (Margin) beim Handel mit Silber-Futures von gestern auf heute um 30 Prozent erhöht. Die Bekanntgabe erfolgte gestern Abend. Wer Silber an der COMEX handelt, muss nun statt 5.000 Dollar pro Kontrakt 6.500 Dollar hinterlegen. Das betrifft sowohl für die Maintenance Margin (Diese darf während des Vertragszeitraums nicht unterschritten werden) und die Initial Margin (Sicherheitsleistung beim Vertragsabschluss). Ein Silber-Kontrakt besteht aus 5.000 Unzen Silber. Die Ankündigung hat angeblich dazu geführt, dass zahlreiche Investoren aufgrund der anstehenden Nachschussverpflichtung ihre Terminkäufe glattgestellt haben. Daraufhin wurde offensichtlich die Verkaufswelle ausgelöst. Kritiker – wie der Amerikaner James G. Rickards - halten die Maßnahme für ein abgekartetes Spiel zwischen Terminmarkt-Betreibern und den dort handelnden Großbanken. Motto: Wenn die Bullion Banken es aufgrund der rasanten Aufwärtsdynamik bei Silber nicht schaffen, ihre Short-Positionen einzudecken, dann ändert man einfach kurz die Regeln. Und schon klappt es wieder. |