mal was zu E-Plus und KPN:
DEN HAAG/DÜSSELDORF (dpa-AFX) - Der niederländische Telekomkonzern KPN will sein Ergebnis bis zum Jahr 2010 deutlich erhöhen. Im Vergleich zum vergangenen Jahr soll der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) von 4,9 Milliarden auf mehr als 5,5 Milliarden Euro steigen, wie der Mutterkonzern von E-Plus am Dienstag in Den Haag mitteilte. Der Umsatz soll von 12,6 Milliarden auf über 15 Milliarden Euro steigen. Beim angepeilten Umsatzsprung soll die deutsche Tochter helfen, die der wichtigste Wachstumstreiber im Konzern ist. Die KPN-Aktie stieg zuletzt in einem schwachen Marktumfeld um 2,5 Prozent auf 12,67 Euro.
Zudem kündigte Vorstandschef Ad Scheepbouwer den Abbau von weiteren 2.000 Arbeitsplätzen an. Bis zum Ende des Jahrzehnts würden damit 4.500 Stellen gestrichen, sagte er. Mit den Einsparungen will der Manager das Stammgeschäft in den Niederlanden auf den Wachstumspfad führen. Wie andere ehemalige Staatskonzerne setzt KPN der harte Wettbewerb zu, was vor allem die Gewinne mit der traditionellen Festnetztelefonie schmälert.
Mit dem Sparprogramm und den angepeilten Wachstumszielen wollen sich die Niederländer auch gegen eine Übernahme rüsten. In den vergangenen Wochen waren wieder Spekulationen über einen Kauf von KPN aufgetaucht. Als mögliche Käufer waren die amerikanische AT&T und die spanische Telefonica genannt worden. Scheepbouwer wies dies zurück: Ein solcher Schritt stehe nicht an, sagte er.
STEUERGEWINN IN DEUTSCHLAND
Angetrieben von seiner Auslandssparte verzeichnete der Konzern im abgelaufenen Quartal ein Ergebnisplus. Das EBITDA wuchs im Vergleich zum Vorjahr von 1,15 Milliarden auf 1,22 Milliarden Euro und der Umsatz um 20,4 Prozent auf 3,66 Milliarden Euro. Dank eines Steuergewinns von 1,2 Milliarden Euro in Deutschland erhöhte sich der Überschuss von 426 Millionen auf 1,58 Milliarden Euro. Den Umsatzzuwachs erklärte Scheepbouwer unter anderem mit der Übernahme des IT-Dienstleisters Getronics.
Wichtigster Erlöstreiber bleibt die Mobilfunktochter E-Plus. Trotz regulatorisch bedingter Ergebniseinbußen stieg der Umsatz um 1,7 Prozent und das EBITDA um 23 Prozent. Die Zahl der Mobilfunkkunden erhöhte sich im Schlussquartal 695.000 - der höchste Zuwachs sei dem Jahr 2000. Damit E-Plus aber hinter den Marktführern T-Mobile und Vodafone zurück, die jeweils mehr als eine Million neue Kunden unter Vertrag nahmen. E-Plus-Chef Thorsten Dirks beteuerte, dass sein Unternehmen im laufenden Jahr erneut kräftig zulegen werde.
GEGEN DEN TREND
Mit einem Ergebnisplus stemmt sich das Düsseldorfer Unternehmen gegen den allgemeinen Branchentrend. Der Gesamtmarkt sei im vergangenen Jahr um drei bis vier Prozent gesunken, sagte Dirks. Für 2008 rechnet er bei den Tarifen mit einer Entspannung. 'Das Preisniveau wird sich stabilisieren.' Um sein Geschäft weiter auszubauen, will der drittgrößte Handy-Anbieter sein UMTS-Netz deutlich ausbauen. Geplant seien Investitionen von mehreren Hundert Millionen Euro, sagte Dirks./mur/tw |