Die Wohnungswirtschaft verlangt "wirksame und umsetzbare politische Maßnahmen statt Scheinlösungen für Wege aus der Energie- und Baukrise". Die Energiekrise sei eine extreme Belastungsprobe für das bezahlbare Wohnen in Deutschland. "Bislang reagiert die Bundesregierung viel zu zögerlich und verharrt in ihrer realitätsfernen Wünsch-Dir-Was-Politik. Es ist dringend notwendig, dass die Regierung mit echten und wirksamen Taten statt nur guter Worte umsteuert", forderte der Präsident des Spitzenverbandes der Wohnungswirtschaft GdW, Axel Gedaschko, anlässlich des Tags der Wohnungswirtschaft. "Setzen Sie nicht nur einen Doppelwumms beim Geldausgeben", forderte er die Regierung auf. "Stellen Sie jetzt die Weichen, damit Vermieter und Mieter auf bezahlbare Weise dauerhaft Energie sowie Kosten einsparen können." Die Regierungsfraktionen verstrickten sich bei der Umsetzung der Strom- und Gaspreisbremse sowie der im Bundesrat verabschiedeten Entlastung beim Dezemberabschlag in komplizierten Regelungen, die am Ende in der Praxis gar nicht umsetzbar seien. Das in intensiver Arbeit und unter hohem Zeitdruck entwickelte Lösungspaket der Gaskommission werde "schlicht zerredet", statt für eine schnelle und effektive Umsetzung zu sorgen. Um Klimaschutz bezahlbar zu gestalten, müsse die Regierung zuallererst kurzfristige Anreize für Investitionen zum Energiesparen setzen, forderte Gedaschko. Nur mit Hilfe robuster Smart-Home-Technologie könnten die Mieterhaushalte wirksam beim Energiesparen in der Wohnung unterstützt werden. Mieterstrom würde sich gerade jetzt für die Mieterhaushalte so richtig rechnen. Hier müsse die Regierung "unverzüglich die Handbremse lösen". Eine CO2-Abgabe hingegen könne bei ohnehin extrem hohen Energiepreisen keine Lenkungswirkung erzielen und sei "finanziell staatliche Abzocke". Sie müsse für die Zeit der Krise ausgesetzt werden. Gedaschko mahnte zudem, statt einer immer weiteren Verschärfung von Standards sowie einem einseitigen Blick auf immer mehr Dämmung müsse die Politik "endlich ein kluges Zusammenspiel von Effizienz und erneuerbaren Energien ermöglichen". Angesichts des riesigen Mangels an Ressourcen und rund 540.000 fehlenden Fachkräften dürfe die Regierung zudem nicht immer weitere unerreichbare Ziele setzen - wie eine halbe Million Wärmepumpen, einen jährlichen Photovoltaik-Zubau von 22 Gigawatt oder 400.000 neue Wohnungen pro Jahr. |