Ich denke nicht, das die Baumot Group AG auch eine Patronatserklärung für die Kontec-Gruppe abgegeben hat, wie sie es für die schon Ende 2015 mit einem negativen Eigenkapital dastehende Twintec Technologie GmbH gemacht hat. Siehe dazu den Jahresabschluss im elektronischen Bundesanzeiger mit Veröffentlichungsdatum 13.01.2017.
Wichtiger erscheint mir, an wen der Erlös aus dem Grundstücksverkauf bei der Kontec Gruppe geflossen ist. Da bei Twintec/Baumot die Finanzen knapp gewesen sind - siehe auch wieder den Jahresabschluss 2015 im Bundesanzeiger mit der Einschätzung des Vorstands Ende 2016 - kann man nicht auschließen, das dieser nicht innerhalb der Kontec Gruppe geblieben ist, sondern an die Muttergesellschaft gegangen ist. Und dann ggf. auch mit diesem fehlendem Geld die Kontec-Gruppe in die Insolvenz geschliddert ist. Wobei die Belastungen durch Dieselgate für Kontec/Baumot so stark waren, das das wohl auch nicht mehr gerettet hätte.
Aber wenn dem so gewesen sein sollte, dann wird der Insolvenzverwalter wahrscheinlich versuchen, diese Gelder von der Baumot Group zurückzufordern. Diese dann doch nicht 100 %ige Abkopplung des Restunternehmens von der Kontec-Gruppe könnte der Grund sein, warum man bisher keinen Abschluss für 2016 vorgelegt hat.
Denn wenn man komplett getrennt ist, könnte man ja "einfach" alle Aktiva- und Passiva-Werte der Kontec-Gruppe aus der Konzernbilanz nehmen - wie vor dem Kauf. Und den entsprechenden Wertansatz in der AG-Bilanz auf null setzen. Denn nach den Veröffentlichungen der AG zur Kontec-Gruppe kommt da nichts mehr bei rum. Ein wirtschaftlicher Totalschaden.
Wie dem auch sei, mir hat die Deutsche Börse AG schriftlich mitgeteilt, das sie den konkreten Fall hier natürlich auf der Agenda hat und im Sinne der Kapitalmarkthygiene auch behandelt.
Dennoch müsste die kürzliche KE im Rahmen des BNOx-Hypes erstmal die Liquidität gesichert haben. Und das ist ja das Wichtigste. Von einer nahenden Insolvenzmeldung gehe ich also nicht aus. Und man könnte im Busbereich durchaus noch einigen Umsatz machen. Auch in Deutschland aus den bereitgestellten Steuergeldern.
Nur ist das auch dann eine einmalige Sache. Der Trend geht ja klar zur Elektrifizierung im Bereich ÖPNV. Der Trollybus könnte eine Wiederentdeckung erleben. Gerade weil er mit einem Batteriepack an Bord auch kleinere komplizierte Streckenabschnitte ohne Oberleitung passieren kann und die Batterien bei der Weiterfahrt über Oberleitungen gleich wieder aufgeladen werden können. Das macht diese Variante noch kostengünstiger als früher.
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