Es ist wahr: Frieden schaffen kann man mit Waffen nicht, Frieden schaffen kann man nur mit dem richtigen Denken, der richtigen Einstellung, friedlichem Verhalten, friedlicher Kommunikation. Denn so sieht Frieden nun mal aus.
Die Leute, die jetzt "Frieden schaffen ohne Waffen" rufen, haben isoliert betrachtet recht, aber sie irren sich darin, vor welcher Aufgabe sie stehen. Eine Friedensbewegung müsste sich jetzt klarmachen: Wir sind jetzt in einer Situation, in der man zunächst keinen Frieden schaffen *kann*. Weil dies "dem bösen Nachbarn nicht gefällt". In dieser Situation kann man nur so schnell wie möglich die nackte Existenz von Menschen und ganzen Städten zu retten versuchen. *Dafür* sind die Waffen.
Die Aufgabe, Frieden zu schaffen, bleibt, aber die ist langwierig. In Russland ist eine bizarre Denke eingerissen, eine unfassliche verbale Gewalttätigkeit und Hemmungslosigkeit, in weiten Kreisen. Die bedroht den Frieden, die muss besiegt werden, mit ... dem was Frieden schaffen kann, siehe oben. Das ist sehr wesentlich, die geistige Zerrüttung, die Putin seinem Russland zugefügt hat, ist genau das, was den physischen Krieg schließlich hervorgebracht hat. Sie ging allem voraus, sie ist die erste Ursache.
Aber das ist jetzt schon durch. In der Gegenwart führt nichts am Gebrauch von Waffen vorbei. In der Zukunft führt nichts an der Aufgabe vorbei, Frieden zu schaffen, also den Geist der Menschen wieder zu befrieden, denn sonst flammt der Krieg immer wieder von neuem auf. Das ist etwas, was wiederum Waffen nicht leisten können. Aber wer die erste Aufgabe, zu retten was zu retten ist, nicht bewältigt, der erhält keine Gelegenheit, sich der zweiten Aufgabe noch zu stellen. |