habe das mal rauskopiert: Diese beiden Studien sind wichtig, weil sie sowohl die Durchführbarkeit als auch die Sicherheit von Remimazolam bei diesen spezifischen Patientengruppen und Verfahren zeigen. Tatsächlich ist Remimazolam bei der Erzeugung einer Sedierung von ähnlicher Qualität wie Propofol wirksam, während die Sicherheit erhöht zu sein scheint. Es müssen jedoch viele Einschränkungen erwähnt werden und einige offene Fragen bleiben. Insbesondere wurde Remimazolam in festgelegten Dosen und an relativ junge und gesunde Patienten verabreicht. Zusätzlich wurden in der Studie von Yao et al. lipophile Opioide mit verabreicht. 13Daher müssen sich weitere Forschungsarbeiten mit der Dosis-Wirkungs-Beziehung von Remimazolam befassen sowie Wechselwirkungen und Synergismen angemessen charakterisieren, wenn Opioide zusammen mit Remimazolam verabreicht werden. Viele Patienten, die sich einer Endoskopie unterziehen, sind alt und gebrechlich, und daher sind zusätzliche Studien in einer gebrechlichen, älteren Population unerlässlich. Ebenso sind Studien an pädiatrischen Patienten begrenzt. Schließlich sind die meisten neuen Medikamente relativ teuer und erfordern eine sorgfältige Kosten-Nutzen-Bewertung und -Analyse, um zu sehen, ob der wahrgenommene Nutzen, der in der vorliegenden Beweislage identifiziert wird, ausreicht, um die zweifellos gestiegenen Kosten zu kompensieren. Auch wenn Remimazolam auf den ersten Blick ein sicheres Medikament zu sein scheint, ist es noch ein langer Weg, bis es Millionen von Menschen, die bereits Propofol erhalten haben, zur Verfügung steht. Während der Bewertung von Remimazolam können im Laufe der Zeit weitere Nebenwirkungen auftreten. Im Jahr 2021 erlitt ein Patient, der 4 Wochen zuvor Midazolam in Verbindung mit einer Vollnarkose erhalten hatte, kurz nach Erhalt einer Induktionsdosis von Remimazolam zur Vollnarkose eine Anaphylaxie15 und erst kürzlich wurden sieben ähnliche Fälle von Verdacht auf Anaphylaxie nach Verabreichung von Remimazolam veröffentlicht. 16,17 Remimazolam enthält Dextran 40 als Zusatz, und dies wurde als zugrunde liegende Ursache für die Anaphylaxie vermutet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir als Anästhesie-Gemeinschaft begeistert sind, die Forschung zu neuen, schnell wirkenden, schnell kompensierenden Medikamenten zu sehen. Gerade in der ambulanten Versorgung brauchen wir diese Medikamente. Es ist jedoch nicht sicher, dass Remimazolam der heilige Gral der endoskopischen Sedierung ist. Während der Erstellung dieses Leitartikels wurden zwei weitere Fälle von Verdacht auf Remimazolam-Anaphylaxie veröffentlicht. 18 |