In Deiner eiskalten Automatenwelt möchte ich nicht leben. Wenn nur noch das blanke Geld gilt, kein Gefühl, keine Solidarität; der Mensch nur noch als Rechnungsfaktor leben soll, dann öffnen sich die Schleußen für Verbrechen jeder Art.
Eine Gesellschaft, die einer Rentnerin nichtmal 150-200 € Aufbesserung gönnt, soll bald der Teufel holen! - denn das wäre die Hölle! Die Automatisierung ist alles Andere als unmenschlich, denn sie erleichtert den Menschen das Leben und ermöglicht Freiräume für andere Dinge. Ohne diese Automatisierung würden wir jeden Tag allein 8 Stunden für die Bereitstellung von Essen, Trinken und Kleidung benötigen. Das Problem heutzutage ist, dass in dem VW Werk vor 30 Jahren noch 20.000 Mitarbeiter, davon ein großer Teil Hilfsarbeiter arbeiteten, während heute bei 3facher Produktivität nur noch 5.000 Mitarbeiter arbeiten, von denen 3.000 ein höheres Bildungsniveau vorweisen müssen, Hilfsarbeiter findet man zudem dort so gut wie Keinen mehr. Gleichzeitig sind mit der höheren Produktivität die Umsätze und Gewinne um ein Vielfaches gestiegen, wovon jedoch nur ein kleiner Bruchteil an die Mitarbeiter weitergegeben wird. Der Wegfall dieser vielen "einfachen" Jobs im produzierenden Gewerbe sorgt dafür, dass der Dienstleistungssektor immer weiter aufgebläht werden will bzw. muss um die wegfallenden Stellen ersetzen zu können. Dies wiederum führt zu einem teils massiven Überangebot an Dienstleistungen, welches wiederum die Preise drückt, was wiederum dauerhaft möglich ist, weil der Staat dies subventioniert. Die Automatisierung ist jedoch kein Phänomen unserer Tage, sondern vollzieht sich seit Anbeginn der Industrialisierung und wurde seither immer wieder dadurch gelöst, dass man die Arbeitszeiten gesenkt, die Arbeit und vor allem Einnahmen wieder breiter verteilt hatte. Nun kann man dies tun, indem man Niedriglöhne subventioniert. Dies hat jedoch den entscheidenden Nachteil, dass man einerseits den Wettbewerb damit begräbt, sich gute Unternehmer von schlechten Unternehmern nicht mehr absetzen können, ja schlimmer noch, die guten Unternehmen höhere Löhne, Abgaben und Steuern zahlen müssen, während die schlechten Unternehmen ihre Personalkosten subventioniert bekommen. Dies führt zwangsläufig zu einer Verstaatlichung von Personalkosten. Daher ist diese Sache abzulehnen und widerspricht den Prinzipien einer sozialen Marktwirtschaft, weil sozial nicht mit einer Verstaatlichung von Personalkosten einhergehen kann. Eine weitere Möglichkeit wäre, diese Subventionen zu unterlassen. Dies würde zeitnah zu einer Eskallation führen und so mancher Niedriglöhner müsste den Job an den Nagel hängen, weil er damit nicht mehr existieren könnte. Dadurch würden die Löhne etwas steigen, der Staat keine Subventionen zahlen müssen (besser für den Haushalt) und die gut geführten Unternehmen sich wieder einen größeren Wettbewerbsvorteil erarbeiten können. Indem man den Mindestlohn einführt, drückt man im Grunde die schlechten Unternehmen von vornherein schon aus dem Markt und erhöht die Einstiegsbarrieren, so dass nicht jeder Möchtegernunternehmer versucht sein Geschäft auf dem Rücken des Personals auszutragen. 8,50€ finde ich ist eine vernünftige Wahl, wurde jedoch einmal mehr von den Konservativen aufgeweicht, so wie man es schon bei Leiharbeit getan hat. Man hält den Unternehmen eben Lücken offen und führt nur vorderscheinlich den Mindestlohn ein. |